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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Sekundenbruchteil Zeit, die Lage zu erkennen, und ich muß sagen, er reagierte außerordentlich gut. Ich bin selbstverständlich stärker.
    Das habe ich ausprobiert. Aber er hat große Fähigkeiten. Das mit der Schulter ist sehr ungeschickt. Selbst wenn er sich nichts gebrochen hat, wird er auf dieser Seite ein paar Wochen lang steif wie ein Brett sein.»
    Colonel Jim nahm eine Zigarre aus der Tasche seines Jacketts und überlegte. «Vielleicht können wir Ihnen ein oder zwei Wochen Zeit geben, Mr. Sexton.
    Hängt davon ab, was für Sicherheitsmaßnahmen sie getroffen haben. Wenn es nur Quinn und diese Mrs. Gillam sind, haben wir keine Schwierigkeiten.»
    «Das ist großartig», sagte Mr. Sexton fröhlich. «Es ist anregend, einen guten Vorrat an Übungsmaterial zur Hand zu haben.» Die Tür öffnete sich knarrend, und Mellish erschien auf den Stufen. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht, als er die Szene überblickte. «Alles in Ordnung?» fragte er.
    Colonel Jim hielt ein Streichholz an seine Zigarre.
    «Was sonst? Haben Sie die Injektion und das Schlafmittel, Mellish? Gut. Sie tun also folgendes.» Er zeigte mit der Zigarre. «Zunächst einmal geben Sie den beiden eine Injektion, damit sie sich ein paar Stunden ruhig verhalten. Dann trägt sie Mr. Sexton hinauf. Sie müssen durchsucht werden, jeder Faden, den sie am Leib haben. Es heißt, daß sie eine Menge Tricks kennen. Angel soll sie durchsuchen, Mr. Sexton, sie ist recht gerissen.»
    Mellish sagte: «Wohin stecken wir sie, wenn wir fertig sind? Wir haben nur zwei Zellen mit festen Türen und Schlössern.» Er kniete neben Modesty nieder und öffnete eine flache Schachtel mit Spritzen und Ampullen.
    Colonel Jim sagte: «Ich möchte, daß die beiden getrennt werden. Lassen Sie mich überlegen. Wie lange ist Tarrant schon im Stinkloch?»
    Mellish sah auf. «Über dreißig Stunden.»
    «Okay. Holt ihn heraus und sucht irgend etwas Anständiges für ihn zum Anziehen. Wenn ihr mit den beiden hier fertig seid, steckt ihr Garvin zu Quinn und dieser Gillam, Blaise zu Tarrant.» Er hielt inne und überlegte. «Ja, macht es so. Es wird sich für uns gut auswirken, glaube ich. Wir werden sie ein bißchen schwitzen lassen. Warten wir ab, was die Zeit und die Nervenanspannung leisten, bevor wir irgendwen erledigen.»
    Mellish stand auf und ging zu Willie Garvin hinüber. Mr. Sexton sagte: «Wir wollen Tarrant zum Sprechen bringen. Die anderen sind unwichtig.»
    «Stimmt.» Colonel Jim sah zu, wie die Nadel eindrang. «Ich stelle mir vor, wenn wir uns die Zeit nehmen und die anderen nacheinander erledigen, wird er zusammenbrechen. Er ist zäh, aber er hat ein weiches Herz.»
    Mr. Sexton seufzte befriedigt. «Wir werden sie natürlich alle erledigen müssen. Wen soll ich als ersten ausschalten, Colonel Jim? Ich meine, wenn es Zeit ist, damit anzufangen.»
    Der große Mann legte die Hand mit der Zigarre auf seinen Bauch und dachte nach. Langsam verzog sich sein Mund zu einem Lächeln, und ein freundliches Zwinkern kam in seine granitgrauen Augen. «Wir werden Momma wählen lassen», sagte er. «Das wird ihr gefallen.»
    Eine Stunde später saß Angel auf der Bettkante in dem großen Schlafzimmer, das sie mit Clare teilte, und schwang spielerisch den sechzig Zentimeter langen, feinen Draht an einem der hölzernen Knöpfe, die an den Enden befestigt waren. Der Draht berührte die Spitze des geschnitzten Bettpfostens und wickelte sich unter dem Zug der Zentrifugalkraft des schweren Knopfs am anderen Ende blitzschnell um den Pfosten.
    Als der Knopf zurückpendelte, fing ihn Angel geschickt mit der freien Hand auf. «Dieser Garvin gefällt mir», sagte sie. «Ist ’ne tolle Nummer.»
    Clare schaute von ihrer Häkelarbeit auf und wies mit dem Kopf auf den Draht, den Angel nun straff um den Bettpfosten gespannt hatte. «Er gefällt dir dafür, meinst du?»
    «Nein, Dummkopf. Mit ihm ins Bett zu gehen würde mir gefallen.» Sie zog am Draht und grinste. «Für das, was du meinst, habe ich ebenfalls große Kerle am liebsten. Es macht mehr Spaß, wenn sie zweimal so groß sind wie man selbst und sich winden wie eine lebendige Schnecke auf einer Nadel. Wie groß sie auch sind, wenn man ihnen einmal das Knie in den Rücken gestemmt hat, haben sie keine Chance mehr. Erinnerst du dich an den Kerl in Point Clair, den großen Nigger?»
    «Ich möchte nicht daran erinnert werden, Angel.»
    Clares Nase zuckte vor Ekel. «Wir alle haben von Zeit zu Zeit unerfreuliche Aufgaben

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