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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Dave Craythorpe eingereicht hat. Dann schnappt dieser kluge Junge ein Telefon und sagt: Sie landen in Blagnat.» Willie schnitt eine angeekelte Grimasse. «Sie haben uns die ganze Zeit über im Auge behalten.»
    Eine lange Pause trat ein. Dann sagte Quinn langsam: «Naja … das macht es mir etwas leichter.»
    «Mach dich deswegen nicht verrückt.» Willie ließ seine Schulter kreisen. «Wir haben noch eine Menge Schwierigkeiten vor uns und starten jetzt vom Nullpunkt aus. Wer daran schuld ist, hat keine Bedeutung.» Er blickte Janet an. «Ist Sexton der blonde Kerl mit dem Bart?»
    «Ja, Willie.»
    «Er ist der einzige, den ich gesehen habe. Ungeheuer behend.» Er massierte seine Schulter und verdrängte das Panikgefühl, das mit der Erinnerung an diesen kurzen Augenblick im Keller verbunden war. «Er erwischte uns beim Einsteigen und nahm uns in fünf Sekunden auseinander. Ist Sexton der Boss?»
    Janet schüttelte den Kopf. «Nein, ein Amerikaner. Sie nennen ihn Colonel Jim. Wir wissen nicht, wie er sonst heißt.»
    «Straik, nehme ich an. J. Straik. Habt ihr noch jemanden gesehen?»
    «Da ist eine Frau. Er nennt sie Momma. Sie ist so eine Art Südstaatenschönheit aus einem schlechten amerikanischen Film. Und zwei Frauen, Clare und Angel. Ich glaube, das könnten die Nonnen gewesen sein. Dann ist da noch ein Engländer in mittleren Jahren, ziemlich nervös, ich hörte seinen Namen nicht, und ein halb chinesisch aussehender Mann namens Da Cruz, Portugiese, nehme ich an. Es können noch andere hier sein, ich weiß es nicht.»
    Quinn sagte: «Als Sexton uns herunterbrachte, sprach er mit Angel über eine Wache. Es klang wie litau.»
    «Ito? Ein Japaner?» Quinn zuckte die Achseln. «Vielleicht. Wir haben ihn nicht gesehen.»
    Janet sagte leise: «Willie, du sagtest gerade, daß wir von hier aus wieder anfangen müssen. Gibt es überhaupt noch eine Chance?»
    «Es gibt immer Chancen, Jan. Es geht oft etwas schief, und dann muß man ein bißchen improvisieren.»
    Er legte den rechten Fuß auf seinen linken Schenkel und begann mit seinen sehnigen Fingern am Sohlenrand zu bohren. «Es ist ein Jammer, daß ich dich nicht nach Macao mitgenommen habe statt hierher. Das war wirklich eine wunderbare Sache damals.» Er schaute auf die Tür. «Es ist ein Einsteckschloß und ziemlich neu, aber ich bringe es auf, wenn …»
    Er brach ab, als die zwei Schichten der Sohle sich lösten und auseinanderfielen. Innerhalb der Sohle waren verschiedene Vertiefungen mit seltsamen Umrissen.
    Sie waren leer. Willie verzog das Gesicht. «Darin hatte ich ein paar Dietriche.» Er fügte die beiden Schichten der Sohle wieder aneinander, dann stand er auf und verlegte sein Gewicht auf den rechten Fuß, um sie zu befestigen.
    Janet und Quinn sahen zu, wie er seine Manschetten und seinen Hemdkragen untersuchte, den Gürtel aufschnallte und das Gürtelband seiner Hose kontrollierte.
    Er schüttelte den Kopf und sagte: «Sie haben nicht einmal den Bleistift in meinem Gürtelband übersehen. Die Prinzessin hat auch einiges versteckt, aber sie werden sie ebenfalls gefilzt haben.»
    Quinn sagte: «Nun … das wäre es also.»
    Willie schaute ihn verärgert an: «Mach mit dem Tiefatmen weiter und rede keinen Unsinn. Los, ich meine es verdammt ernst, Quinn. Steh auf. Atme aus, schön langsam. Jetzt atme ein. Langsamer. So ist’s gut.
    Atme ein, bis deine Lunge platzt. Gut. Wieder aus.
    Jetzt mach das zehn Minuten lang und sprich nicht.
    Los, Jan, du auch.» Er bückte sich, um ihr auf die Beine zu helfen. Sie setzte zu einem mühsamen Lächeln an, dann sah sie aber, daß es ihm ernst war. Sie stellte sich mit dem Rücken zur Wand, beobachtete Quinn und versuchte, im selben Rhythmus zu atmen.
    Willie ging zur Tür, kniete nieder und untersuchte das Schloß genau. Dann schüttelte er bedauernd den Kopf und ging zurück zur Ecke, wo Quinn und Janet standen. Sie schauten ihn mit großen, verwunderten Augen an und atmeten gehorsam wie Kinder, die irgendein verwirrendes Ritual der Erwachsenen ausführen, das alles in Ordnung bringen würde, weil es die Erwachsenen gesagt hatten.
    «Macht bitte weiter und hört zu», sagte Willie leise.
    «Ihr müßt ein klares Bild der Situation bekommen, dann sind unsere Chancen besser, wenn es zu einem Zusammenstoß kommt. Sie planen, uns zum Schluß umzulegen. Sie können sich nichts anderes leisten. Wir sind jetzt nur noch am Leben, weil sie uns irgendwie gebrauchen können, wahrscheinlich um Informationen aus Tarrant

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