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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Messern, die er eigenhändig hergestellt hatte. Diese beiden hatten die Spitze in der Art eines abgewandelten Bowiemessers mit geradem Rücken. Die Klinge war rautenförmig im Durchschnitt, der Messerrücken war mit einem zentimeterbreiten Metallstreifen verstärkt. Die Klinge war gebläut, um bei Nacht nicht zu spiegeln. Der Griffzapfen war in ein Heft von Gerber Armorhide gesetzt, einer Metallegierung mit einer Oberfläche wie Haifischhaut. Beide Messer waren so konstruiert, daß sie bei einem normalen Wurf auf sechzehn Meter Entfernung eine volle Drehung in der Luft vollführten, aber das konnte durch eine Bewegung des Handgelenks beim Abwurfs verändert werden. Mit diesen Messern besaß Willie eine unvergleichliche Treffsicherheit.
    Modesty steckte einen dickgepackten Proviantbeutel in den Spalt mit den Gewehren und Schlafsäcken, sah auf die Uhr und sagte: «Viertel nach zwei, Willie.»
    «In Ordnung.» Er schob die Riemen eines Rucksacks über seine Schulter, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg durch die Lancieux-Höhle. Willie hatte die Drucklampe ausgelöscht und nahm sie als Reserve mit. Die Kälte nahm zu, je weiter sie gingen, aber sie spürten sie nur auf ihren ungeschützten Händen und Gesichtern.
    Modesty führte. Es gab keinen klar zu verfolgenden Weg, aber die Route, die Quinn genommen hatte, war in ihrem Gedächtnis fixiert. Manchmal gingen sie durch enge Gänge, manchmal wichen die Wände zurück. Der Felsen, auf dem sie gingen, war uneben und löchrig und verlangte Vorsicht. Das verschlungene Labyrinth war kein Menschenwerk mit ebenen Böden und senkrechten Wänden, um es den zwei kleinen Gestalten leicht zu machen, die jetzt seine alte Einsamkeit störten. Es war seit Tausenden von Jahren und durch viele Eiszeiten von der launischen Hand der Natur geformt worden.
    Als sie jedoch in das zwanzig Meter tiefe Loch abgestiegen waren und die schräge Mauer überquert hatten, die sich über einen seichten Wasserlauf streckte, erreichten sie eine riesige Halle voller Stalaktiten, die an menschliche Architektur zu erinnern schien, obwohl sie Äonen früher geformt worden war, als die Vorfahren des Menschen das einfachste Werkzeug benutzten.
    Das Dach erhob sich in einer weiten, 21 Meter hohen Kuppel. Die herabhängenden Stalaktiten waren klein, nur einige mehr als armlang, aber eng gedrängt und glitzerten im Lampenlicht wie große Silbernadeln. Vom Boden erhoben sich kleine Stalagmiten. Die Wände waren gefaltet wie Vorhänge. Ringsum an den Wänden schimmerten weiße Flecken der Kalkablagerung, die Mondmilch.
    Der Boden der Felsenhalle wurde von etwas durchbrochen, das wie ein breiter Fluß aussah, tatsächlich jedoch ein See von unbekannter Tiefe war. Er war sieben Meter breit und erstreckte sich von einem Ende der Halle zum ändern. Die Felsenufer verliefen nicht sanft in den See, sondern brachen 45 Zentimeter über der Oberfläche steil ab. Die Quelle, die den See nährte, und der Abfluß waren nicht zu sehen. Man konnte auch keine Strömung an der Wasseroberfläche erkennen.
    Das winzige Schlauchboot war aufgeblasen in einer kleinen Höhlung in der Nähe der Wand des Felsensaals versteckt. Modesty stieg vorsichtig ein, in die Richtung gewendet, aus der sie gekommen waren, dann paddelte sie das kleine Fahrzeug mit den Händen auf die andere Seite des Sees. Willie hielt das Ende einer dünnen, am Heck befestigten Nylonschnur. Als Modesty ausgestiegen war, zog er das Seil an, überquerte selbst den See und befestigte das Schlauchboot hinter einem niedrigen Felsvorsprung. Jenseits des Sees war ein Streifen flacher Boden, dann ein Abhang mit unregelmäßigen Stufen aus Tropfstein, die zur gegenüberliegenden Wand der Felsenkammer führte.
    Drei Spalten durchbrachen diese Wand. Modesty nahm den Weg durch den kleinsten Spalt, der rechts lag und einen engen, dreieckigen Durchschlupf bildete, durch den sie auf allen vieren krochen. Er endete in einer Grotte mit einer schlitzartigen, fast horizontalen Öffnung zwischen zwei Felsschichten. Dieser Durchschlupf war fünfzehn Meter lang. Willie schob seinen Körper Zentimeter um Zentimeter weiter. Nach dem Durchschlupf war der Weg leicht, bis auf das Erklimmen einer zehn Meter hohen Steilstufe. Hier hatten sie bei ihrem Durchgang mit Quinn eine kleine Leiter mit Stangen aus widerstandsfähiger Aluminiumlegierung aufgestellt.
    Hundert Meter hinter der Steilstufe lag der Punkt, wo die Rinne von der Küche zum Gang hin abfiel. In der Mitte der Rinne gab es

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