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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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nicht. Ich möchte schlafen gehen.» Er nahm sie an der Hand und stand auf. «Um zehn Uhr, Mr. Sexton.» Er nickte der Tischgesellschaft zu. «Gute Nacht allerseits.»

12
    Quinn saß da, die Arme um die Knie gelegt, und sagte geistesabwesend: «Ich versuchte, eine Gabel zu klauen, aber der Japaner beobachtete mich die ganze Zeit.»
    Janet saß mit ausgestreckten Beinen neben ihm, mit dem Rücken zur Wand. Sie hatte vor Erschöpfung dunkle Ringe unter den Augen.
    «Was meinte dieses Mädchen, als sie sagte, sie wolle ihren Draht holen?» fragte sie langsam.
    Willie, der in der Zelle auf und ab ging und seine geprellte Schulter trainierte, schoß Quinn einen warnenden Blick zu. «Vergiß es, Jan. Wir haben jetzt an Wichtigeres zu denken.»
    Quinn seufzte. Er schien durch Angst und Zorn hindurchgegangen zu sein in eine ruhige Leere, wie ein Schiff im Zentrum eines Hurrikans. Er sagte: «Wir sind keine Idioten. Wir wissen, warum sie Sexton aufbrachte. Sag uns nur eines ohne Umschweife: Hat Modesty überhaupt auch nur die leiseste Chance gegen ihn?»
    Willie setzte sich mit gekreuzten Beinen ihnen gegenüber. Er sagte leise: «Ich mache keine Umschweife, also hört gut zu. Erstens, den eigentlichen Grund, warum sie auf Sexton losgegangen ist, kennt ihr nicht, ihr wißt nur, warum gerade zu diesem Zeitpunkt.»
    Lady Janet sagte: «Das Mädchen wollte mich strangulieren, nicht wahr?»
    «Sei still und hör zu, Jan. Zweitens, ihr wollt wissen, was sie für Chancen hat. Ich werde euch sagen, wie es mit der Form aussieht. Sexton ist ein Fanatiker. Er ist zunächst einmal ein Naturtalent und hat sein Leben lang trainiert, um der Beste auf der Welt zu werden. Er ist kein Muskelprotz. Die Prinzessin hat das nur eingeworfen, weil sie wußte, daß es ihn wütend machen würde. Er ist ungefähr zehn Prozent schneller als sie und viel stärker. Er bewegt sich wie eine Schweizer Präzisionsuhr, und er hat die beste Zeitberechnung, die ich je gesehen habe.»
    Quinn flüsterte: «Guter Gott …»
    «Das ist die eine Hälfte des Bildes. Jetzt kommt die andere Hälfte. Ich glaube nicht, daß Sexton jemals um sein Leben kämpfen mußte. Er hatte immer sehr leichte Siege. Modesty hat um ihr Leben gekämpft, seit sie ein Kind war, und sie kennt sich da aus. Wenn sie im Kampf ausweicht, kann man genausogut versuchen, einen Geist festzunageln. Sie hat … Tricks, Kraftreserven. Und wenn es um Terrain und äußere Umstände geht, ist sie so verdammt schlau, daß es fast unglaublich ist.»
    Quinn sagte: «Ich weiß nicht, was du mit äußeren Umständen meinst. Glaubst du, sie kann ihn schlagen?» Willie hatte die Augen halb geschlossen, er starrte die leere Wand an. «Ich weiß nicht», sagte er endlich.
    «Auf Sextons eigenem Grund, in dieser Turnhalle, hat sie keine Chancen, auch wenn man nach der Form geht. Aber das ist ohnedies eine akademische Frage. Selbst wenn sie ihn besiegen könnte, hätte sie keine zehn Sekunden zu leben. Sie würden sie sofort niederschießen.»
    Schweißtropfen rannen über Janets Gesicht. «Du meinst, daß sie nur … Zeit gewinnen wollte?»
    «Etwas mehr als das.» Willie rückte näher und senkte seine Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern. «Wir haben das während der Demonstration vereinbart. Sie gab mir Signale. Es ist eine dünne Chance, aber wir haben es auch schon mit schlechteren geschafft, also müßt ihr nicht glauben, daß es hoffnungslos ist. Sie konnte mir nur die wichtigsten Punkte signalisieren, aber ich weiß, wie sie arbeitet, und kann mir den Rest vorstellen. Also paßt auf …»
    Sein Finger zog Linien auf der Strohmatratze. «Das ist die Turnhalle. Die Situation wird wahrscheinlich dieselbe sein wie heute. Wir werden hier auf der Galerie stehen, Angel wird uns decken. Tarrant steht auf der anderen Seite, gedeckt von Clare. Colonel Jim und seine reizende Frau hier.» Sein Finger bewegte sich wieder. «Wahrscheinlich werden Da Cruz und Mellish irgendwo in der Gegend sein, aber das ist nicht wichtig. Wichtig sind die zwei Stechkins, die Maschinenpistolen von Angel und Clare. Habt ihr es soweit verstanden?»
    Er sah auf. Janet und Quinn nickten mit weit aufgerissenen Augen.
    «Gut. Ich kann nicht sagen, was geschieht, wenn der Kampf beginnt. Vielleicht bekommt ihn die Prinzessin zu fassen und schüttelt ihn ein wenig durch. Wichtig ist nur das: Ganz früh, ungefähr nach einer Minute, wird sie sich frei machen und wegrennen.»
    «Wegrennen?» flüsterte Quinn. «
Wohin

    «Zum Pferd.»

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