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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Knie.
    «Tut das Bein weh, Liebling?» fragte Willie.
    Sie nickte. «Ich habe die Prothese seit zwei Tagen nicht heruntergenommen und …»
    «Ich verdammter Narr!» Willie stieß die Worte in einem wütenden Flüstern hervor. Er setzte sich mit einem Ruck auf und legte die Hände an den Kopf. «Ich gehörte
erschossen

    Quinn stützte sich auf einen Ellbogen auf und sagte müde: «Erschossen wirst du wahrscheinlich ohnedies in ein paar Stunden. Aber warum sagst du das jetzt?»
    «Die Prothese.» Willie sah Janet mit vor Aufregung glänzenden Augen an. «Ist es die neue, Jan? Mit dem Fußgelenk?»
    «Ja …»
    «Sie hat zwei Drahtverstärkungen, die zum Gelenk hinunterlaufen. Draht, Jan.» Er schloß kurz die Augen und schüttelte ärgerlich den Kopf. «Draht. Und wir haben es die ganze Zeit bei uns gehabt. Leg die Prothese ab, Liebling, schnell.»
    Sie sagte unsicher: «Willie, ich … ich kann ohne sie nicht gehen. Ich bin hilflos.»
    «Mit ein bißchen Glück wirst du hier herausreiten, heute nacht noch.»
    Sie warf ihm einen Blick zu, dann beugte sie sich vor und streifte das Hosenbein hinauf. Quinn schaute schnell weg. Er wußte, daß das Gefühl, verkrüppelt zu sein, etwas Demütigendes hatte. Besonders für eine Frau.
    Als er wieder hinsah, hielt Willie den Gegenstand in der Hand, und Janet beobachtete ihn. Ihr Hosenbein war unterhalb des Knies flach und leer. Die Prothese war nicht massiv, sondern bestand aus mehreren breiten Streifen starken Metalls von verschiedener Breite, die geschickt in die richtige Form gebogen waren. Der Fuß war massiv und konnte ein paar Grad um den Knöchel bewegt werden.
    Willie sagte: «Es ist Stahldraht und ein bißchen dick, aber für den Riegel wird es reichen, wenn ich den Draht einmal bei dieser verstärkten Stelle hier aus den Löchern gebracht habe. Ich werde die Prothese zerlegen müssen, Jan. Ich brauche einen Metallstreifen, um den Riegel zu heben. Der Draht ist nicht lang genug.»
    Janet sagte mit leiser Stimme: «Ist es eine bessere Chance als morgen?»
    «Ungefähr zehnmal besser.»
    «Gott sei Dank. Fang also an.»
    Er brauchte eine halbe Stunde, um die Enden der zwei Drähte durch die Löcher im zähen Metall zu ziehen. Eine weitere Stunde verging, während er einen davon zu einem genau berechneten doppelten Haken formte, wie ein verlängertes F. Dazu verwendete er teilweise einen engen Spalt zwischen zwei Steinblöcken in der Mauer als Zange und den massiven Fuß der Prothese als Hammer. Den zweiten Draht bog er einfach rechtwinklig um. Dann beschäftigte er sich mit dem Hauptteil der Prothese. Er begann den Metallstreifen, der das Schienbein bildete, der Länge nach flachzudrücken und benutzte dabei seinen Absatz und die Bodenplatten als Schraubstock. Seine Finger bluteten. Janet und Quinn sahen ihm schweigend zu, sie hielten einander an den Händen, ohne es zu bemerken. Nach einer Zeit, die ihnen wie ein Jahrhundert vorkam, hielt Willie einen dünnen, flachen Metallstreifen in der Hand, einen Zentimeter breit, eine Kante glatt, die andere rauh, wo er sie durch ständiges Biegen abgebrochen hatte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und hockte sich bei der Tür nieder. Den Metallstreifen und die zwei Drähte hatte er vor sich hingelegt.
    Quinn flüsterte: «Wie spät ist es, Willie?»
    «Ungefähr 4 Uhr 30. Die Sonne wird um sieben aufgehen. Sprich jetzt nicht.» Er hielt in jeder Hand einen Draht und steckte die Enden vorsichtig ins Schlüsselloch. Fünf Sekunden später packte er den Metallstreifen und sprang ans andere Ende der Zelle. «Etwas geht draußen im Gang vor sich. Leg dich hin und versteck diesen Rest der Prothese.»
    Er gab Quinn die Drähte und den Metallstreifen und ging schnell zur Tür zurück. Mit geschlossenen Augen preßte er ein Ohr dagegen. Nach zwei Minuten atmete er tief auf und runzelte die Stirn.
    «Was war das, Willie?» flüsterte Janet.
    «Ich bin nicht sicher. Sie gingen zur anderen Zelle, und ich hörte die Stimme Sextons. Dann gingen sie wieder fort. Ich kann mir nicht vorstellen, was sie wollen.»
    «Vielleicht …» Quinn zögerte.
    «Sprich weiter.»
    «Nun ja, grundsätzlich sind sie ja an Tarrant interessiert. Sie haben ihn … befragt. Vielleicht hat ihn Sexton für eine Sitzung geholt. Du weißt, früh am Morgen, wenn man am wenigsten widerstandsfähig ist. Das ist ihnen die liebste Zeit dafür, nicht wahr?»
    Willie nickte langsam. «Mir fällt nichts Besseres ein, also verlassen wir uns darauf und nehmen an,

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