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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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die mein unendlicher Charme verdient. Kurzum, du benimmst dich sehr eigenartig. Genau wie Willie.»
    Modesty schnippte die Asche von ihrer Zigarette und sagte: «Ach Unsinn.»
    «In Ordnung. Wieso sind wir zwei hier draußen, während Willie bei Dinah ist, in diesem baufälligen Schuppen, den man dreist als Hotel bezeichnet?»
    «Du mußtest hier herausfahren und hattest Schiß, allein zu fahren, also bin ich mitgekommen. Das ist doch kein eigenartiges Benehmen, oder?»
    «Ha! So ein Quatsch! Warum ist denn der liebe Garvin nicht bei uns? Dieses mondsüchtige Getue hier würde ihm viel Spaß machen. Aber nein. Immer flattert der eine oder andere von euch um Dinah herum wie eine brütende Henne.»
    «Brütende Hennen flattern nicht.»
    «Du weißt genau, was ich meine.»
    «Nun ja, sie bekommt ein Baby.»
    «Meine Süße, das weiß ich. Schließlich habe ich es gemacht. Aber Dinah ist gesund und braucht kein solches Getue und keinen von euch beiden so theatralisch und verschnulzt wie manche Leute, die kochendes Wasser bereitstellen, sobald ein Mädchen nur verkündet, daß es ein Kind erwartet.» Er zeigte mit der Zigarette auf Modesty. «Ihr benehmt euch eigenartig, basta.»
    «Ach Unsinn», verteidigte sich Modesty etwas schwächlich. «Es ist nur so, daß Dinah in einer solchen Zeit ein bißchen mehr Getue braucht. Du beschimpfst sie ja nur andauernd.»
    «Sie wäre auch sehr verletzt, wenn ich das nicht täte. Du weißt gut genug, daß ich nur diejenigen beschimpfe, die ich liebe. Auf diese etwas merkwürdige Weise pflege ich meine Zuneigung zu zeigen.»
    Sie lachte. Es stimmte haargenau. «In Ordnung. Du bist also normal. Aber Willie und ich sind es ebenso. Dieser Maya-Job hier scheint dir auf die Nerven zu gehen, Steve. Du fängst an, dir alles mögliche einzubilden.»
    Er seufzte. «Vielleicht hast du recht. Die ganze Sache ist wie eine riesige Seifenblase. Aber die Kohlen stimmen, wie wir jungen Hüpfer zu sagen pflegen.»
    «Kommt Paxero oft hierher?»
    «Bis jetzt war er nur einmal da. Ich sagte ihm, jetzt, da ich mit der Arbeit angefangen hätte, wäre ich sicher, daß alles reine Zeitverschwendung wäre und daß ich nicht glaubte, das eine mit dem andern in Zusammenhang bringen zu können, jedenfalls nicht in der von ihm gewünschten Art. Er gab mir einfach einen dicken Scheck und sagte, ich solle weitermachen.»
    «War er dir sympathisch?»
    «Ich war sehr höflich zu ihm.»
    «Ich verstehe.»
    Collier ließ seine Zigarette fallen, trat sie aus und blickte zu der Maueröffnung. «Was hältst du davon, wenn du deinen prächtigen Hintern mal hochhebst, dich hinstellst und mir sagst, ob der Himmelskörper, der draußen gleich in Sicht kommen wird, der Mars ist? Muß ich denn alles selber tun?»
    Modesty glitt von dem Steinblock herunter, tätschelte Steves Wange und ging zu der Wandöffnung.
    «Ja, es ist der Mars. Aber selbst wenn das Foto etwas werden sollte, könnte es ebensogut irgendein anderer von tausend Sternen sein.»
    «Fang nicht an, mir Vorhaltungen zu machen, Weib! Ich versuche lediglich, möglichst viel beeindruckendes Material anzuhäufen, um mein Hiersein zu rechtfertigen. Wieso weißt du überhaupt, daß das der Mars ist?»
    «Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich habe immer ein wenig von Sternen und Planeten verstanden, solange ich zurückdenken kann. Wir haben uns sehr intensiv damit befaßt.»
    «Wir?»
    «Jener alte Mann, um den ich mich damals ein paar Jahre lang kümmerte. Ich habe dir doch davon erzählt.»
    Collier erinnerte sich. Während der Irrfahrten ihrer Kindheit hatte Modesty einen alten Mann getroffen, einen ungarischen Flüchtling, einst Professor in Budapest, der nach dem Krieg viele Jahre in einem Flüchtlingslager verbracht hatte. Sie hatte ihn in ihre Obhut genommen und umsorgt wie einen lahmenden Hund, und das merkwürdig ungleiche Paar war mehrere Jahre lang durch den Mittleren Osten und Nordafrika vagabundiert. Modesty hatte den alten Mann beschützt und ernährt, hatte gestohlen und gekämpft, wenn es nötig gewesen war. Als Gegenleistung hatte er ihr Bildung vermittelt, die sie begierig aufnahm. Sie hatte ihn eines Tages in der Wüste begraben, kurz bevor sie sich in Tanger niederließ und mit der Tätigkeit begann, die schließlich zum Aufbau des «
Netzes
» führte.
    Collier kauerte vor der Kamera und sagte: «In Ordnung, es ist Mars. Dein großartiger Neandertalerschädel verdeckt nur die Sicht.»
    «Mein lieber Steve, du wirst noch weitere fünf Minuten nichts

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