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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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wenn Ronnie nicht da ist, um das zu übernehmen, naja, dann ist das sein Pech. Aber du
bist
hier, Ferdie, also los jetzt.«
    »Sonderbar, daß er immer so viel im Ausland ist, zum Weinkeltern und so.«
    »Ich will nur hoffen, daß du dich jetzt zu einem Galopp aufraffst, Ferdie.«
    »Ich kann nicht sagen, daß mir diese Partner gefallen haben, die er da letztes Jahr mitgebracht hat. Oberon und der Soundso. Die sind mir ein bißchen eigenartig vorgekommen. Ronnie meint zwar, das wären erstklassige Burschen, aber ich muß schon sagen, ich war ziemlich überrascht, daß Ronnie mit Ausländern Geschäfte macht.«
    Victoria knabberte an seinem Ohr und sagte erwartungsvoll: »Achtung, fertig, los?«
    »Kleines Momentchen noch, mein gutes Stück. Weißt du, ich hab neulich mit einem Bekannten geredet, und der meinte, der alte Ronnie wäre so eine Art junger de Gaulle, nur daß er natürlich kein Franzose ist. Ganz interessanter Gedanke, was?«
    »Wir sollten wirklich langsam an den Start gehen, Ferdie. Bis vier sind wir hier in der Hütte ziemlich sicher, aber bald danach kommt dann der alte Biggs auf seiner Runde hier vorbei, und wenn er sieht, daß Brandy draußen im Garten angepflockt steht, könnte er nach mir suchen.«
    »Es ist doch erst kurz nach drei. Wir haben noch massig Zeit, Vicky.«
    »Ja, wenn du natürlich nur noch eine Hürde nehmen willst …«
    »Ich weiß, in den Zeitungen schreiben sie öfter, daß der gute Ronnie ein bißchen bekloppt ist, aber über de Gaulle haben sie ja auch nicht viel anders geschrieben.«
    »Du wirst noch aus dem Rennen zurückgezogen, wenn du nicht ein bißchen lebhafter wirst, Ferdie. So, jetzt roll dich mal auf die andere Seite und laß mich nach oben, bevor alles zu spät ist.«
    »Also, ich glaube, es gibt eine ganze Menge Kerle mit nüchternem Verstand, die der Ansicht sind, daß Ronnie vielleicht ganz richtig liegt – ruhig, altes Mädchen. Warte noch eine Sekunde. Ah ja, so ist es gut.«
    Ferdie Clarkson machte es sich in der Rückenlage bequem, während die Gräfin rittlings auf ihm saß. »Ich meine, so wie sich die Dinge entwickeln«, sagte er, »und wenn es dann wirklich mal hart auf hart geht, dann hätte ich lieber solche Burschen wie den guten Ronnie an der Spitze als ein paar völlig übergeschnappte Kommunisten. Glaubst du nicht auch?«
    Victoria Gräfin St. Maur antwortete nicht und hatte ihn auch gar nicht gehört. Ihr ganzer Geist, soviel sie davon hatte, war jetzt auf das heiße Verlangen in ihrer Bauchgegend konzentriert. Sie setzte sich im Sattel zurecht und bemerkte kaum, wie Ferdie nach Luft schnappte, als sie ihn mit einem mächtigen Druck ihrer Schenkel in die Zange nahm. Ihr Halstuch lag direkt neben ihr. Sie faßte es an den Ecken an, lehnte sich nach vorn, um es hinter Ferdies Nacken durchzuführen, und schlang sich die Enden um die Hände. Dann zog die Gattin des Earl die Zügel fest an, ließ ihr Pferd durch einen festen Druck seinen Reiter spüren, schnalzte mit der Zunge und begann zu reiten.
    In einer anderen Grafschaft stand Sir Gerald Tarrant in der großen Küche eines weitläufigen Gutshofes und sagte gerade zu der Tochter eines anderen Earl: »Ich habe vorhin im
Treadmill
angerufen, und da haben sie mir gesagt, Willie wäre hier bei Ihnen. Ich hoffe wirklich, daß Sie nichts dagegen einzuwenden haben, wenn ich so hereinplatze.«
    In ihren Cordhosen und dem Khakihemd warf ihm Lady Janet einen mißtrauischen Blick zu, während sie aus einer blau-weiß gestreiften Kanne Tee in blau-weiß gestreifte Tassen eingoß. »Ich habe nichts dagegen einzuwenden, solange Sie ihn nicht in irgendwelche Schwierigkeiten bringen«, erwiderte sie.
    »Schwierigkeiten? Oh nein, nichts davon«, gab Tarrant vorsichtig zurück. Er wußte nicht, wieviel Lady Janet wußte, und war sehr bemüht, nichts Falsches zu ihr zu sagen. »Ich hatte nur gehofft, daß er mir vielleicht mit einer kleinen Information weiterhelfen könnte.«
    »Naja, also gut. Ich klingle mal nach ihm. Tut mir leid, daß ich so aggressiv bin, aber er ist im Moment absolut nicht in Form für Ihre … für Ihre Geschichten. Nicht nach diesem Unfall gestern.«
    »Ach ja. Der Unfall«, wiederholte Tarrant möglichst neutral.
    »Ich habe gedacht, Sie wären dabeigewesen.«
    »Oh doch, ja, ich war dabei. Ja. Ich … äh …« Tarrant empfand eine Welle der Erleichterung, als Willie nun in den Raum kam. Auf einer Seite des Gesichts hatte er einen riesigen Bluterguß, aber trotzdem sah er ganz vergnügt

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