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Moerder Im Gespensterwald

Moerder Im Gespensterwald

Titel: Moerder Im Gespensterwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Goyke
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im Geiste sah sie eine Dienstmarke mit Greif, Stierkopf und der Aufschrift R.P.D.
    »Mikael Bakken, National Police Stockholm. Nice to see you! What’s your name?«
    »Uplegger. Jonas Uplegger.«
    »Yeah, I see. Up…? Jonas. Is it okay?«
    »Yes, it’s okay.«
    »Jonas, you asked for some information about Wetterstrom, Axel, Agneta, Olof, Orvar and Gundersen, Robert, Elina, Maj? Is it right?«
    »Yes, it is!«
    »Er kann es!«, flüsterte Breithaupt triumphierend und meinte Uplegger.
    »Mikael Bakken hießt er? M. B.? Also doch Martin Beck«, flüsterte Barbara zurück. Der Kofferträger verzog das Gesicht.
    »They were shot?«
    »No, no, stabbed … stabbed to death.«
    »O my Lord! Stabbed! I see.« Bakken raschelte mit Papieren. Er war ausgezeichnet zu verstehen. »Okay. Listen …«
    Das Telefonat dauerte 45 Minuten. Uplegger war am Ende vollkommen groggy.
    »Ich habe einen Fehler gemacht«, war das Erste, was er sagte.
    »Einen schlimmen?«
    »Na ja, stabbed to death heißt erstechen. Slay wäre richtig gewesen, aber er war so in Schwung … Ich habe nicht gewagt, mich zu korrigieren. Nun denkt er, Wetterstroms sind erstochen worden.«
    Barbara winkte ab. »Wir schicken ihm später ein Berichtigungsfax. Also, was hat er gesagt?«
    »Gott, so viel!« Uplegger schaute auf das Gekritzel auf seinem Block. »Jetzt könnte ich einen Schnaps gebrauchen.«
    Breithaupt schaute ihn an wie den Mann vom fremden Stern. »Kollege Uplegger, Sie ?«
    »Ich kann das verstehen«, sagte Barbara. »Was machen wir?«
    »Was schon?« Der stellvertretende Chef öffnete ein Schrankfach und holte eine Flasche Linie-Aquavit heraus. »Wer Durst hat, muss trinken.«
     
    Den norwegischen Aquavit hatte Breithaupt aus dem Urlaub mitgebracht, und er betonte mehrmals, dass er ihn für den Umtrunk an seinem Geburtstag aufhebe. Barbara glaubte ihm, denn die Flasche war noch nicht angerührt worden, allerdings lag der Urlaub auch erst zwei Wochen zurück. Für sie war es ein Fest. Uplegger ließ sich nur einen Fingerhut voll einschenken und rührte ihn dann doch nicht an. Während er referierte, schaffte Barbara zwei Gläser – weil sie sich zurückhielt. Breithaupt beließ es bei einem.
    »Sowohl Wetterstrom als auch Gundersen sind der schwedischen Polizei bekannt«, begann Uplegger. »Man hat sie im System.«
    »Eine Wetterstrom-Gundersen-Schatzgräber-Mafiafamilie?«
    »Dass Ihnen ein solches Unwort mit Aquavit im Blut über die Lippen geht! – Aber nein, als Opfer von Straftaten, beziehungsweise, Frau Wetterstrom hat an der Aufklärung einer Straftat mitgewirkt. Vor mehr als zehn Jahren. Sie war ebenso wie ihr Mann Kunsthistorikerin und hatte eine erste Anstellung als Assistentin an der 1999 eröffneten Kunsthalle im Millesgården. Dieser Garten in Lidingö ist nach dem Bildhauer Carl Milles benannt. Für den ist die Gemeinde nahe Stockholm berühmt. Ebenso für den Serienmörder John Ausonius – das ist der Lasermann – und als Aufenthaltsort des Emigranten Bertolt Brecht.«
    »Das habe ich dann richtig verstanden: Laserman und Börtelt Breckt,« freute sich Barbara.
    »Ja, ja. Darf ich ohne Unterbrechung …?«
    »Bitte, bitte!«
    »1999 starb der ebenfalls ziemlich bekannte schwedische Bildhauer Björn Selder, der übrigens 1979 bei der Biennale der Ostseeländer in Rostock mehrere Werke ausgestellt hatte, und Anfang 2000 wurde dem Museum Lidingö eine seiner Stahl-Skulpturen angeboten. Der Anbieter nannte sich Magnus Eidsvag, behauptete, mit Selder befreundet gewesen und selbst Künstler in Oslo zu sein. Das Museum hatte sich bereits zum Ankauf entschlossen, als es Agneta Wetterstrom gelang, die Skulptur als Fälschung zu entlarven. Ermittlungen der schwedischen und der norwegischen Polizei brachten schnell zu Tage, dass Eidsvag auch für andere Fälschungen verantwortlich war, sodass ihn ein Gericht in Oslo 2001 zu drei Jahren Haft verurteilte. 2003 wurde er vorfristig entlassen. Was aus ihm wurde, will Bakken noch herausfinden.«
    »Dann ist vielleicht Rache ein Motiv«, überlegte Breithaupt.
    »Nach neun Jahren? Und warum in Rostock?«
    »Um eine Trugspur zu legen?«
    »Dann muss Eidsvag gewusst haben, dass Wetterstroms hierherkommen.«
    »Warum nicht? Die Sommerreise nach Rostock gehört zu ihrem Urlaubsstandard.«
    Barbara machte ein skeptisches Gesicht. »Ich halte das für sehr weit hergeholt. Aber möglich ist bekanntlich alles. Was hat es denn nun mit Gundersens auf sich?«
    »Als Chefingenieur des Ågesta

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