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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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eigentlichen Sinne. Darauf lege ich großen Wert. Alles ganz legal! Der Junge ist zu nichts gezwungen worden.“
    „ Tatsächlich? Warum hat er dann mitg emacht?“
    Erstmals blickte Possmann sie direkt an. „ Wegen Geld natürlich. Die meisten Jungen, die bei Prometheus auftauchen, tun für Geld alles. Und sogar gerne. Die freuen sich, wenn sie etwas verdienen können.“
    Jenny blickte Logo an. Das war sein Einsatz. Normalerweise übernahm er die Rolle des bösen Cops, was seinem Naturell ausgesprochen nahe kam, wie sie ihm oft im Spaß erklärte. Ob so eine Masche jedoch bei einem ausgebildeten Psychologen Erfolg hatte, war abzuwarten. Wobei der ausgebildete Psychologe momentan eher einem Häufchen Elend glich.
    „ Sie nutzen also diese bedauernswerten Jungen, die es eh schwer im Leben haben und denen Sie helfen sollen, wieder auf die richtige Bahn zurückzufinden, für ihre Zwecke aus?“
    Possmann war bei jedem zweiten Wort zusammeng ezuckt. „Ich kann nichts dafür. Das ist eine Krankheit. Und die Jungs wollen das. Wenn einer nein sagt, lass ich ihn in Ruhe. Und ich achte streng darauf, dass sie achtzehn sind. Das ist nicht strafbar.“
    „ Wers glaubt“, brummte Logo.
    „ Fragen Sie sie doch. Aber bitte diskret. Wenn etwas rauskommt von meinen Neigungen, bin ich beruflich ruiniert.“
    Jenny schüttelte den Kopf. „Das dürfte eines Ihrer geringsten Probleme sein. Vielleicht hat Ihr Freund Wegener Ihre Neigungen entdeckt und wollte Sie verraten? Oder der Junge?“
    Possmann schoss in die Höhe. „ Wie kommen Sie darauf? Mit Kai hatte ich ein Techtelmechtel, will ich mal sagen, aber Wegener, natürlich wusste der davon, aber er hatte doch genug selbst zu verbergen. Und die anderen Opfer kenn ich gar nicht.“
    „ Sind Sie sicher, dass Sie Delacourt nicht kennen? Er soll sich im Homosexuellen-Milieu bewegt haben.“
    „ Nein, außerdem bin ich nicht homosexuell. Ich bin nur interessiert an, wie soll ich sagen, jungen, reinen Körpern.“
    „ Also auch Mädchen?“
    „ Ja, aber da ist schwer ranzukommen. Die Jungs lerne ich über die Stiftung kennen. Und wie gesagt, alles freiwillig!“
    Jenny schüttelte den Kopf. „Sie wissen bestimmt besser, was mit Ihnen los ist. Fest steht jedenfalls, dass Sie unverzüglich Ihre Position in der Stiftung aufgeben müssen. Sonst hat das rechtliche Konsequenzen.“
    Possmann blickte sie lange an und ließ dann den Kopf hänge. „Ich verstehe.“
    „ Wenigstens etwas“, schob Logo hinterher, „aber wir werden eine Auge auf Sie haben, Herr Doktor, verlassen Sie sich drauf!“
    Das Wort Doktor betonte er. „Komm Je nny.“
    Sie standen auf und verließen das Zimmer, ohne dass der Psychologe sie begleitete. Erst am Auto blickten sie sich an.
    „ Was für ein krankes Schwein.“
    „ Dafür warst du aber ganz schön zurückhaltend, Logo.“
    „ Irgendwas stimmt mit dem nicht.“
    Jenny guckte ihn entgeistert an. „ Er hat uns gerad erzählt, dass er Frau und Kind hat, aber lieber junge Mädchen und Jungs befummelt, und du stellst fest, dass mit ihm was nicht stimmt?“
    „ Das meine ich nicht. Alle, mit denen wir in diesem Fall zu tun haben, spielen Theater. Possmann auch. Als ob er etwas viel Schlimmeres zu verbergen hat und diese Fummelgeschichte vorschiebt.“
    „ Kannst du ihn dir als Mörder vorstellen?“
    „ Schon. Intelligent ist er sicher, gestört auch, als Psychologe weiß er, wie man Menschen manipuliert, also hat er die besten Voraussetzungen. Aber einen Beweis brauchen wir.“
    „ Vielleicht reicht das alles, um ihn beschatten zu lassen oder sein Telefon abzuhören. Ich red gleich morgen mit Biederkopf. Und mit der Sitte. So, jetzt will ich aber nach Hause.“
    „ Julia ist heut mit Freundinnen unterwegs, magst du vielleicht noch was trinken gehen? Oder essen?“
    „ Tut mir leid, heut nicht, ich bin schon verplant.“
    „ Da ist was im Busch, gell? Sag doch mal, gibt’s da jemanden in deinem Leben?“
    Jenny grinste ihn breit an. „ Möchtest du wohl gerne wissen? Ich sag’s dir aber nicht.“
    „ Dann beschatte ich dich!“
    „ Wehe! Wobei, ich fühl mich sowieso verfolgt, wahrscheinlich bist du die ganze Zeit hinter mir her.“
    Logo wurde schlagartig ernst. „Verfolgt? Ist das jetzt Spaß?“
    „ Ne in. Ich habe einige Male einen Kombi bemerkt, der langsam an mir vorbei oder hinter mir fuhr. Wahrscheinlich nur Zufall.“
    „ Ich bring dich lieber nach Hause. Die Autonummer konntest du nicht sehen?“
    „ L eider nicht. Falls er

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