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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Arztgeheimnis. Damit kämen wir in Teufels Küche. Kein Richter wird das unterschreiben, nur weil er auf Jungs steht. Wenn ich das richtig sehe, hat er sich nicht mal strafbar gemacht. Höchstens moralisch.“
    „ Zumindest soweit wir bisher wissen , Herr Biederkopf. In dieser Hinsicht stehen wir noch am Anfang der Ermittlungen. Aber immerhin hat er sich an Schutzbefohlenen vergangen.“
    „ Schwer nachweisbar, ob das gegen deren Einverständnis geschehen ist, zumal, wenn er die bezahlt hat. Und worauf soll ich die Überwachung begründen? Wie ich das verstehe, hat er wohl zugesagt, sich aus der Stiftung zurückzuziehen?“
    „ Hat er. Aber er ist momentan unser Hauptverdächtiger. Der homosexuelle Aspekt könnte ein Motiv darstellen, sein Freund Wegener könnte ihn erpresst haben und wer weiß, vielleicht hatte er auch was mit Delacourt.“
    „ Vage, vage. Und recht weit hergeholte Vermutungen, Frau Kommissarin. Keine Grundlage für eine Observation. Offiziell zumindest nicht. Und schon gar nicht für eine Hausdurchsuchung. Das können Sie sich abschminken.“
    Jenny ließ den Kopf hängen. Ge nau das hatte sie befürchtet, dabei war er ihre einzige Spur.
    „ Kopf hoch , Frau Becker, ich würde Ihnen gerne helfen, aber Sie wissen, dass nicht ich das entscheide, sondern die Richter. Der Fall muss wasserdicht abgeschlossen werden. Inoffiziell können Sie ja gerne ein Auge auf ihn haben. Meine Güte, wenn das rauskommt, kann er seine Praxis zumachen.“
    Jenny nickte. „Allerdings und mit Golfspielen im Nobe lclub ist dann auch Schluss.“
    Biederkopf grinste. „Wie gehen Sie jetzt weiter vor?“
    Sie seufzte. „Gute alte Polizeikleinarbeit. Wir werden Frau Wegener nochmal vernehmen, um herauszubeko mmen, ob sie von Possmanns Doppelleben wusste. Dann werden wir weiter nach Verbindungen suchen, Alibis überprüfen und so weiter.“
    Biederkopf nickte. „ Reichen die Leute, die ich Ihnen zugeteilt habe?“
    „ Auf jeden Fall, bei zu vielen wird’s unübersichtlich. Danke übrigens, dass ich den Fall behalten durfte. Ich bin sicher, die vom BKA würden gerne übernehmen.“
    Er lachte. „ Derartige Angebote liegen vor, aber ich denke, wir haben keinen Bedarf. Sie wissen, ich schätze Sie sehr.“
    „ Na, dann nochmal danke“ , murmelte Jenny und trat verlegen den Rückzug an.
    „ Ach, Frau Becker?“
    „ Ja?“
    „ Vielleicht, also, wenn der Fall mal abgeschlossen ist, würden Sie vielleicht mal mit mir essen gehen?“
    Jenny blickte ihn entgeistert an. Damit hätte sie zuallerletzt gerechnet. Das Schlimme war, hätte Biederkopf sie gefragt, bevor sie Paul kennengelernt hatte, wäre ihr seine Einladung willkommen gewesen. Aber so? Biederkopf deutete ihr verdutztes Schweigen richtig. Schnell sagte er.
    „ War nur so eine Idee. Ich finde es immer nett, wenn man die Menschen, mit denen man arbeitet, ein bisschen kennenlernt. Wenn Sie irgendwann mal Zeit und Lust haben, sagen Sie einfach Bescheid. Vielleicht möchten Ihre Kollegen auch mitkommen.“
    Jenny hatte sich wieder gefangen. „Aber ja, sehr gerne“, lächelte sie. „Dann geh ich mal wieder an die Arbeit.“
    Pu h, ein Glück hatte der wortgewandte Biederkopf es hinbekommen, die peinliche Situation zu entschärfen. Prinzipiell hätte sie gar nichts dagegen, mit ihm essen zu gehen, nur als potentielle Partnerin wollte sie nicht betrachtet werden. Nicht, nachdem sie Paul kennengelernt hatte. Sie grinste in sich hinein. War das nicht typisch für Verliebte, ihre Zeit in vor und nach dem Partner einzuteilen? Kopfschüttelnd kam sie zurück ins Zimmer.
    „ Keine Chance Jungs. War ja klar.“
    Logo nickte resigniert, Sascha guckte enttäuscht.
    Kaum hatte sich Jenny gesetzt , klingelte das Telefon. Logo nahm den Hörer ab und Jenny hörte, während sie sich Kaffee nahm und in ihr Frühstücksbrötchen biss, mit: „Moin, ja, Rödelheim, an der Nidda? Ach was, ein Laptop, ja und was…ja...Manuela Wagner? Ja, das ist sie. Okay, könnt ihrs rüberschicken? Danke euch, bye.“
    E r legte auf und Jenny und Sascha starrten ihn fragend an.
    „ Das glaub t ihr nicht, gestern war an der Nidda so ein Reinigungstag. Die Anglervereine vor Ort organisieren das. Die haben am Ufer einen sorgfältig eingepackten Laptop gefunden und auf dem Rödelheimer Revier abgegeben. Die Kollegen haben ihn gestartet und sind auf den Namen Manuela Wagner gestoßen. Zum Glück hat einer geschaltet und sich an den Namen erinnert. Sie bringen ihn gleich vorbei, erst mal zur Spusi

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