Mörderbrunnen (German Edition)

natürlich.“
    „ War um wirft den einer an die Nidda? Lang kann der da doch nicht liegen, den hätt doch schon längst jemand gefunden. Oder lag er versteckt im Gebüsch oder so?“
    „ War vom Weg aus nicht gut einsehbar, aber direkt versteckt war er nicht. Und wie gesagt, bewusst wasserdicht verpackt, als wollte einer, dass nichts drankommt.“
    Sascha schüttelte den Kopf. „Der Psychologe sagt ja, der Mörder würde mit uns spielen. Meint ihr, der hat den sozusagen für uns deponiert?“
    Jenny dachte einen Moment nach.
    „ Unser Mörder hat sich bisher als äußerst intelligent und vorausschauend erwiesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wichtige Beweisstücke einfach wegwirft. Aber warum will er, dass wir das Ding finden? Wollen wir wetten, dass keine Spuren dran sind?“
    Logo zuckte resigniert mit den Schultern. „Irgendwann macht auch er einen Fehler. Wer weiß , vielleicht wollt er den Laptop in der Nidda versenken und wurde gestört?“
    „ D ann hätte er ihn eher in den Main geworfen. Die Nidda ist nicht gerade breit und tief auch nicht. Außerdem sind dauernd Spaziergänger unterwegs. Und warum packt er ihn wasserdicht ein? Irgendwas bezweckt er damit, aber was?“
    Sascha schaltete sich ein. „In Rödelheim ist Possmanns Büro, wo er arbeitet beziehungsweise gearbeitet hat, und auch Grosses Wohnung. Vielleicht will der Täter eine falsche Spur legen? Oder er will, dass wir das denken.“
    Jenny zuckte die Schultern.
    „ Warten wir ab, ob die Spusi was rausfindet. Mehr können wir momentan nicht machen. Und wenn die fertig sind, bin ich gespannt, was wir im Laptop finden. Vielleicht hat er uns einen Brief geschrieben?“
    „ Meinst du?“
    „ War Spaß, obwohl, man weiß ja nie. Was machen wir jetzt mit Possmann? Sascha find doch mal raus, ob er heut in der Praxis ist. Vielleicht sollten wir unsere Pressekontakte bemühen, die folgen ihm auf Schritt und Tritt, wenn seine Neigungen rauskommen.“
    „ Aber woher sollen die das erfahren?“
    „ Es hat schon früher die eine oder andere undichte Stelle bei uns gegeben. Schließlich sind die Gehälter nicht gerade beeindruckend und die Presse zahlt gut. Aber es könnte auch sein, dass unser anonymer Mailer sie informiert.“
    Damit hatte sie Sascha offensichtlich zu denken geg eben. Stumm starrte er vor sich hin.
    „ Ich fahr jet zt nach Rödelheim. Logo, weißt du die genaue Stelle, wo der Laptop gefunden wurde?“
    „ Ja, ich komm mit . Ist am einfachsten und ich lass dich sowieso ungern alleine rumfahren.“
    Jenny seufzte zwar unwirsch, insgehei m war sie aber nicht unglücklich über Logos Begleitung. Mit dem Dienstwagen fuhren sie auf dem Alleenring stadtauswärts und nahmen die Ausfahrt Rödelheim.
    „ Halt da vorne an der Brücke an, da wo die Blumenkä sten hängen.“
    „ Hier steh ich schlecht. Wart , ich fahr da rüber auf den Parkplatz vom Schwimmbad.“
    Zu Fuß liefen sie zurück über die Brücke und kurz d ahinter hinunter an die Nidda. Sehnsüchtig warf Jenny einen Blick zur Gaststätte Anglerheim, aus der es schon verlockend duftete, aber Logo führte sie zielstrebig einige hundert Meter den Uferweg entlang.
    „ Hier muss es irgendwo sein. Ah, da vorne ist die nächste Brücke , dann hat es hier unter dem Busch gelegen.“
    „ Das ist ja mitten in der Stadt, da hinten sind Wohnhäuser und gleich da oben ist das Vereinsringhaus. Da ist jetzt ein Grieche drin. Soll man lecker essen können.“
    „ Das alles spricht dafür, dass er wollte, dass man das Ding findet. Wenn du da oben durchläufst, kommst du ganz schnell zu dem Hochhaus, wo Grosse wohnt. Aber er ist nicht so dumm, Beweisstücke in seiner Nähe zu entsorgen.“
    „ Glaub ich auch nicht. Ich frag mich wirklich, ob das Ganze nicht nur dazu dient, uns zu beschäftigen und abzulenken. Der sitzt irgendwo und lacht sich tot.“
    Jenny kraxelte das Ufer hinunter und schaute sich um. „Haben die hier alles abgesucht?“
    Logo seufzte . „Ja, heut Morgen ganz früh, sobald feststand, dass der Laptop eine Rolle in einem Mordfall spielt. Am Wochenende wurde hier klar Schiff gemacht. Ist nicht viel liegen geblieben. Und alles, was da aufgelesen wurde, hat die FES schon abgeholt. Da kommen wir nicht mehr dran, das hab ich schon abgeklärt, während du bei Biederkopf warst. Wir haben wirklich Glück, dass keiner den Laptop mitgenommen hat.“
    „ Wer hat hier saubergemacht? Ich hab das vorhin nicht verstanden.“
    „ Das ist eine jährliche Aktion der