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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Computerspezialisten. Das hat er sich so gedacht, der Täter, aber man kann Dateien, wieder rekonstruieren. Und das geht sogar, wenn die Programme gelöscht sind. Wir haben sie einfach neu installiert und die Dateien wieder hergestellt. Sogar die Email Ablage konnten wir lesbar machen.
    „ Super!“ entfuhr es Jenny. „Und jetzt mach’s nicht so spannend. Was habt ihr rausgefunden?“
    „ Naja, mit dem F all an sich sind wir nicht so vertraut. Wir haben euch die Mails, die noch gespeichert waren, ausgedruckt und ebenfalls die Adressliste. In den Mails steht auf den ersten Blick nichts Besonderes. Und einen Terminkalender scheint sie nicht geführt zu haben. Aber das müsst ihr euch genauer anschauen. Wir haben unseren Job gemacht.”
    „ Und zwar gut“, bestätigte Logo nickend. „Dank euch vielmals.“
    „ Danke für den Kaffee. Macht’s gut.“
    Noch bevor er den Raum verlassen h atte, schnappte sich Jenny den Stapel Blätter, schob Logo die Hälfte zu und Sascha den Laptop.
    „ Du kennst dich doch aus. Stöber mal bisschen. Vielleicht findest du was.“
    Sascha strahlte stolz und startete das Gerät.
    In der nächsten Stunde las Jenny dutzende Mails von und an Manuela Wagner, die sich j edoch allesamt auf Uni-Angelegenheiten, Interneteinkäufe und Verabredungen zu studentischen Veranstaltungen bezogen. Bei einer Mail machte ihr Herz einen Satz, sie war von Paul Gascon und es ging um einen Termin, an dem Manuela ihm Modell stehen sollte. Ob er sie wohl auch einmal malen würde? Aber das gehörte nicht hier hin und überhaupt. Sie hatte schon Probleme, in den Spiegel zu schauen, weil sie täglich neue Falten entdeckte, und jetzt bildete sie sich ein, Modell stehen zu können. Sie musste aufpassen, dass sie auf dem Boden blieb, auch wenn sie auf Wolke sieben schwebte. O je, jetzt wurde sie auch noch poetisch. Was machte dieser Mann nur mit ihr? Energisch schüttelte sie den Kopf, was Logo zu einem Hochziehen der Augenbrauen veranlasste. „Nichts“, murmelte sie. „Mir war nur gerade was eingefallen.“
    Er versenkte sich wieder in seine Blätter , doch auch darin fand sich letztlich nichts Relevantes. „Also ich hab gar nichts“, seufzte er, „und du? Du hast doch die Adresslisten.“
    „ Nur die Mitbewohnerin und die Eltern, Uni-Adressen und Herr Gascon natürlich. Ein paar Namen sagen mir nichts, die sollten wir überprüfen. Sascha, hast du was gefunden?“
    „ Sie hat auf Seiten gesurft, wo es richtig teure Luxussachen zu kaufen gibt. Aber vielleicht machen Frauen das immer?“
    Er blickte sie fragend an.
    „ Manche vielleicht. Aber ihre Freundin hat gesagt, Manuela hätte damit geprahlt, bald zu Geld zu kommen. Vielleicht hat sie sich deshalb umgeschaut.“
    „ Hier sind ein paar Fotos . Auf zweien sind Bilder von ihr abfotografiert, hier ist sie selbst im Spiegel, und das, was ist das?“
    „ Zeig mal her, Sascha.“
    Er reichte ihr den Laptop.
    „ Ich weiß, was das ist. Ihr Kuh-Schlüsselanhänger. Ihre Freundin sagte doch, Manuela hätte an ihm gehangen.“ Jenny schob den Laptop wieder Sascha zu.
    „ Warum fotografiert jemand seinen Schlüsselanhänger? Das soll ne Kuh sein? Die hat aber komische Hörner.“
    Sie zuckte mit den Schultern.
    „ Die Kamera wurde auch nicht gefunden, oder?“
    Ihre Ko llegen verneinten unisono.
    Missmutig starrte Jenny in ihren Kaffeebecher.
    „ Ich muss hier mal raus. Ich glaub, ich fahr nochmal zur Wegener, die wollten wir ja sowieso befragen. Magst mit Sascha?“
    E r guckte erstaunt und warf einen fragenden Seitenblick zu Logo.
    „ Geh nur, Kleiner, ich halt die Stellung. Und pass gut auf Jenny auf.“
    Sascha nickte und hielt sich gleich ein bisschen straffer, während Jenny Logo einen mörderischen Blick zuwarf. Der streckte ihr die Zunge raus, als Sascha ihm den Rücken zu drehte, und vertiefte sich wieder in seine Arbeit.
     
    Ob sie sein Geschenk schon gefunden hatten? Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich lächeln. Zu gerne würde er sehen, wie sie rätselten und letzten Endes nichts herausfanden.
    Wie sehr sie ihn doch unterschätzten . Aber das ging fast allen Menschen so. Schon sein ganzes Leben lang.
    Sie merkten gar nicht, wie er sie und ihre kleinen unwicht igen Wünsche und Gedanken manipulierte.
    Ebenso wie die kleine Kommissarin und ihre Kollegen nicht merkten, wie nah er ihnen war, wie er jeden ihrer Schritte beobachtete.
    Eigentlich stellten sie sich gar nicht so dumm an. Aber er hatte ihnen nun mal nichts geliefert, dass sie

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