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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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ich inne.
    War da gerade ein Geräusch gewesen?
    Ich erstarrte wie ein aufgeschrecktes Häschen. Rasch stopfte ich die CD in meine Tasche und sah zum Flur hinüber.
    Hatte ich die Eingangstür verschlossen?
    Natürlich hatte ich das. Nur ein totaler Schwachkopf würde in ein Haus einbrechen und dann vergessen, die Tür hinter sich zu versperren.
    Verdammt! Ich hatte vergessen, die Tür abzuschließen!
    Im Erdgeschoss knarrte etwas.
    Fast hätte ich geschrien, als ich vorsichtig zum Flur schlich. Ich konnte die gegenüberliegende Wand des unteren Geschosses sehen, mehr nicht.
    Ich hörte, wie ein Gegenstand gegen etwas Hartes stieß. Eine Pistolenmündung gegen eine Wand? Eine Messerklinge gegen das Geländer? Eine Granate gegen …?
    Meine schlimmsten Vorstellungen wurden jäh unterbrochen. Ich musste meine Situation jetzt nicht analysieren. Ich musste mich verstecken. Aber wo? Verzweifelt sah ich mich um und schätzte meine Möglichkeiten ab. Hinter den Gardinen. Hinter der Tür. Unter dem Bett!
    Ich sauste zum Bett und robbte unter die Matratze. Just in diesem Moment wurde mir klar, dass ich absolut und vollkommen verrückt sein musste. Unter dem Bett? Warum zum Teufel gerade unter dem Bett? Der Kleiderschrank wäre definitiv größer gewesen. Und falls der Eindringling Solberg sein sollte, der von seinen zweiwöchigen Orgien zurückgekehrt war, könnte ich einfach aus dem Schrank hervorspringen und ihn zu Tode erschrecken, anstatt ihn bis zur Besinnungslosigkeit zu verprügeln, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte. Wenn nicht …
    Ich hörte etwas, das sich wie leise Schritte auf Fliesen anhörte. War er in der Küche? Das würde bedeuten, dass er schon fast an der Treppe war.
    Verstört sah ich zur Tür, schlug mit dem Kopf gegen den Lattenrost und schlängelte mich hastig unter dem Bett hervor. Meine Handtasche schleifte ich hinter mir her.
    Hastig durchquerte ich das Zimmer. Ich hatte die Schiebetüren des Kleiderschranks halb offen stehen gelassen. Ich hechtete hinein und blieb mit dem Riemen meiner Handtasche an der Schranktür hängen. Das Herz klopfte mir bis zum Hals. Ich sah zum Türrahmen. Nichts. Ein Ruck. Die Handtasche polterte mit genügend Getöse in den Schrank hinein, um damit Tote aufzuwecken. Ich hielt den Atem an. Denk nicht an den Tod. Denk nicht an den …
    Ich merkte es sofort, als er den Raum betrat. Manche Leute behaupten, dass sie Dinge in ihren Knochen spüren. Ich spüre so was in den Füßen. Ein Kribbeln im Fuß. Meine Zehen verkrampften sich, und ich hielt den Atem an. Ein knisterndes Geräusch ertönte, als scheuerte Stoff an einem unbeweglichen Gegenstand entlang.
    Die Zeit hing wie eine Sense über meinem Kopf.
    Dann hörte ich die typischen häuslichen Geräusche. Ein Seufzen. Schlurfende Schritte. Das Geklimper eines Schlüsselbundes, der auf den Nachttisch geworfen wurde.
    Meine Güte! Das war tatsächlich Solberg! Mir wurde fast schwindelig bei dem Gedanken, so schwindelig, dass ich schon fürchtete, ihn nicht mehr verprügeln zu können, also quetschte ich mich seitwärts zur Schranktür und machte mich bereit, hervorzuspringen. Zunächst einmal streckte ich aber nur den Kopf zur Schranktür hinaus und sah als Erstes ein Paar endloser Schultern, gefolgt von einem Hinterkopf voller dichtem, dunklem Haar.
    Entsetzt wich ich in den Schrank zurück. Das war nicht Solberg! Solberg hatte keine Schultern, geschweige denn Haare.
    Ich hielt den Atem an und wartete geradezu darauf, entdeckt zu werden. Aber nichts passierte, außer dass ich mir womöglich vor Angst in die Hose machte.
    Ich hielt mir die flache Hand vors Gesicht, atmete vorsichtig ein und versuchte nachzudenken.
    Okay, was wusste ich? Nicht viel. Der Mann, der sich mit mir in diesem Zimmer aufhielt, war ziemlich kräftig und … Ich fasste allen Mut zusammen, den ich aufbringen konnte, beugte mich einige Zentimeter vor und spähte durch den Spalt der Schiebetüren.
    Alles, was ich sah, war eine Pistole.
    O mein Gott!
    Ganz bestimmt gab es eine ganz einfache, logische Erklärung dafür. Schließlich war das hier das wirkliche Leben. Mein Leben. Dr. Christina McMullens Leben. Vor vier Monaten noch hatte das Spannendste, was mir je passiert war, auf dem Rücksitz von Jimmy Magdas Corvette stattgefunden.
    Ein lautes Klicken riss mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Durch den schmalen Spalt der Schranktüren konnte ich erkennen, dass der Eindringling in der Nähe der Terrasse stand und nach draußen sah. Warum zum

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