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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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nichts davon würde tatsächlich passieren, jede Wette. Ich war fest davon überzeugt, dass Rivera mich angelogen hatte. Denn obwohl ich gerne glauben wollte, dass Tiffany ausgesagt hatte, jemanden über ihren Zaun klettern gesehen zu haben, so konnte sie doch unmöglich mein Gesicht erkannt haben.
    Was wiederum bedeutete, dass Rivera ganz allein zu diesem ungeheuerlichen Schluss gekommen war. Warum zum Teufel sollte ich mitten in der Nacht über Solbergs Rasen laufen?
    Jedenfalls galt: jetzt oder nie. Ich fasste mir ein Herz, hob das Kinn wie ein Marineoffizier im Dienst, stieg aus dem Saturn und marschierte den Weg zu Tiffanys Haustür hinauf. Ich hörte die Klingel im Inneren, aber nichts passierte. Ich versuchte es erneut. Wartete wieder. Immer noch nichts.
    Ich machte einen kleinen Schritt nach links. Möglicherweise war sie gar nicht zu Hause. Dann könnte ich vielleicht ein wenig durch ihren Garten schlendern und …
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ich fuhr zusammen und stieß einen erschrockenen Schrei aus. Der kleine Zwerg hatte sich von hinten an mich herangeschlichen. Ich schlug die Hand aufs Herz und zog die Möglichkeit in Betracht, hier, auf dem Kopfsteinpflaster der Georges, einen Herzinfarkt zu erleiden.
    »Oh! Ich wollte nur … ähm …«, stotterte ich. Wirklich clever. Da hätte ich ja gleich sagen können: »Ich bin nicht in Solbergs Haus eingebrochen. Ich war’s nicht, die über Ihren Zaun geklettert ist, und ich bin mir auch sicher, dass Sie kein Grab schaufeln, in dem Sie Ihr jüngstes Opfer verbuddeln wollen.«
    »Kenne ich Sie viell – oh!«, rief sie und machte einen erleichterten Eindruck. »Sie sind, ähm … Christina, richtig? «
    »Ja, ja!« Relativ spät merkte ich, dass sie eines dieser vierzackigen Gartengeräte in der Hand hielt. Bisher hatte sie mich jedoch weder damit aufgespießt noch die Polizei gerufen.
    »Haben Sie mittlerweile etwas von Jeen gehört?«, fragte sie.
    »Nein«, erwiderte ich und versuchte, wieder zu Atem zu kommen und meine flatternden Nerven zu beruhigen.
    »Habe ich leider nicht, aber möglicherweise hat er sich ja bei Ihnen gemeldet?«
    »Nein, das nicht, aber dort drüben passieren einige sehr seltsame Dinge«, erklärte sie und nickte zu Solbergs Haus hinüber.
    Es reizte mich sehr, die Hand entsetzt auf meine Brust zu pressen und dramatisch auszurufen: »Was meinen Sie bloß?«, aber ich riss mich am Riemen. »Tatsächlich?«
    »Neulich Nacht war jemand in seinem Haus.«
    Ich fühlte mich so steif wie ungekochte Linguine. »Vielleicht war es ja Solberg selbst?«
    »Na ja, wenn er es war, dann ist er über meinen Zaun geklettert und über den Rasen gelaufen.«
    »Über Ihren Rasen?« Mir blieb tatsächlich ein wenig die Luft weg.
    »Ich glaube sogar, es waren zwei dort.«
    »Zwei was?«
    Sie starrte mich finster an. Glaube ich zumindest, denn in ihrem Gesicht zeigte sich nicht eine einzige Falte. Entweder hatte sie schon Bekanntschaft mit Botox gemacht, oder ihr Gesicht war aus Holz geschnitzt. »Personen«, antwortete sie schließlich.
    »Sie machen Witze!«
    »Ich wünschte, es wäre so.«
    Und in diesem Augenblick offenbarte sich mein wirkliches Genie. »Ich hoffe, Ihr Mann war zu Hause!«
    Sie hielt für einen Moment inne und nahm das Gartengerät in die andere Hand. »Er ist, ähm … nicht in der Stadt.«
    »Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass sie vollkommen allein waren, als diese seltsamen Dinge geschahen?«
    Sie nickte und sah unruhig die Straße hinunter. »Warum, sagten Sie, sind Sie hergekommen?«
    »Oh!« Ich schüttelte den Kopf. »Eigentlich war ich nur um Solberg besorgt, aber jetzt mache ich mir auch Sorgen um Sie! Mittlerweile ist Ihr Ehemann doch wieder da, oder?«
    »Ja. Natürlich. Er ist gestern Nacht zurückgekommen.«
    »Na, dann ist ja alles in Ordnung. Ich meine …« Ich lachte. Hahaha. »Männer. Sind für die Gartenarbeit ganz gut zu gebrauchen, nicht wahr«, schwafelte ich weiter. »Meiner war’s leider nicht.«
    Ich wartete, dass sie auch mal einen Ton sagte, aber sie schwieg beharrlich.
    »Sieht ganz so aus, als würde die Arbeit allein an Ihnen hängen bleiben!«
    Sie starrte auf ihre Gartenforke. »Jake ist diese Woche leider sehr beschäftigt.«
    »Oh! Was macht er denn beruflich?«
    »Er ist Anwalt … bei Everest & Everest.«
    »Dann muss er wahrscheinlich auch abends und am Wochenende arbeiten.«
    »Manchmal.« Wieder wich sie meinem Blick aus. »Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann, was Jeen

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