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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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kamen mit dem Hawaii-Punsch zurück. Kerrigan winkte ihnen kurz zu, dann war sie weg.
    Nachdem alle einen Becher Punsch ergattert hatten, begann sich die Menge schnell zu zerstreuen. Von Mary Alice gab es jedoch
     immer noch keine Spur, und Henry war ebenfalls verschwunden.
    »Ich fahre einfach bei Ihnen mit«, sagte Tiffany. »Die beiden werden schon wieder auftauchen.«
    »Was Mary Alice betrifft – auf jeden Fall«, stimmte ihr Fred zu.
    Ich war startklar, wollte aber Meemaw noch sagen, dass wir zu ihrer Verfügung stünden, falls sie in irgendeiner Weise weiter
     unsere Hilfe bräuchte. Das gebot schließlich die Höflichkeit.
    Meemaw war in ihren Wohnwagen zurückgegangen, um noch mehr Punsch zuzubereiten, und obwohl ich sie durch die Tür sehen konnte,
     klopfte ich an.
    »Kommen Sie herein«, sagte sie, nachdem sie aufgeschauthatte. »Treten Sie nur nicht auf den Mann. Der liegt hier mitten im Weg.«
    Ich hatte die Tür schon geöffnet, als sie das mit dem Mann sagte, sonst hätte ich meinen Fuß nicht dort hineingesetzt. Was
     sie meinte, war, so stellte ich im selben Augenblick fest, ein Kreideumriss von Häuptling Joseph, wie man ihn aus dem Fernsehen
     kennt. Offenkundig war ich nicht die Erste, die auf ihn trat; in der Küche fanden sich die entsprechenden Spuren.
    »Was zum Teufel soll das?«, fragte ich und machte einen Schritt zurück. »Warum haben sie hier nicht eines dieser Bänder gezogen
     und den Zugang versperrt?«
    »Junior Reuse wollte das machen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich nur in meinem eigenen Bett schlafen könne, was Kerrigan
     ihm bestätigt hat. Deswegen hat er nur diese Zeichnung gemacht. Die haben ganz schön auf dem Boden rumgeschrubbt, nachdem
     sie die Leiche draußen hatten, und irgendwelches Zeug versprüht. Es ging aber, nachdem ich gut durchgelüftet hatte.« Meemaw
     deutete auf den Boden. »Sie können ruhig reinkommen, solange Sie nicht auf die Kreidelinien treten.«
    »Das ist okay. Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass wir gehen, aber Sie haben ja unsere Telefonnummer. Wenn wir irgendwie
     behilflich sein können, rufen Sie an.«
    »Geht Ihre Schwester auch?«
    »Wahrscheinlich in Kürze. Ich weiß nicht, wo sie steckt.«
    »Sie ist drüben in Howards Wohnwagen. Ich habe sie und diesen Schwiegersohn von ihr sich vor einer Weile da reinschleichen
     sehen.«
    »Reinschleichen?«
    »Nein, so kann man es vielleicht nicht sagen. Howard hielt ihnen die Tür auf.«
    »Ich geh sie holen«, sagte ich. »Wo ist Pawpaw?«
    »Er macht da hinten ein Schläfchen.« Sie deutete auf das andere Ende des Wohnwagens. »Könnten Sie mir bitte die Tür aufhalten?«
    Ich weiß nicht viel über Anatomie, aber vermutlich stapfte Meemaw genau über Häuptling Josephs Blase, als sie nun mit dem
     Krug hinaustrat. Ich machte Fred ein Zeichen, dass ich zu Howards Wohnwagen hinübergehen würde. Er schien mit Tiffany und
     dem Hawaii-Punsch glücklich und zufrieden zu sein.
    Es gibt niemanden auf der Welt, der so ein Lachen hat wie Mary Alice. Es ist das reinste Brüllen, ich schwör’s. Und ein solches
     vernahm ich, als ich mich Howards Wohnwagen näherte. Henry sah mich die Stufen heraufkommen und öffnete mir die Tür. »Komm
     rein, Tante Pat. Howard erzählt uns gerade eine Geschichte, die dir gefallen wird.«
    Ich lächelte Howard an. Er war der Turkett, den ich bisher am wenigsten kennengelernt hatte. Ich kam zu dem Schluss, dass
     sich unter der dichten Gesichtsbehaarung wahrscheinlich ein gutaussehender Mann verbarg.
    »Er erzählt uns gerade, wie Pawpaw sein Gehör verlor«, sagte Mary Alice. Sie hatte es sich, wie ich feststellte, in einem
     Sessel bequem gemacht, die Stiefel ausgezogen und ließ sich von einem Ventilator kühle Luft ins Gesicht pusten. »Fangen Sie
     noch mal von vorn an, Howard. Ich will nicht, dass Patricia Anne irgendwas entgeht.«
    Howard bot mir den Hocker an, auf dem er saß, und lehnte sich grinsend an den Küchentresen.
    »Nun, wie Sie wissen, arbeitete Papa für die NASA.   Er war Raketentechniker, und zwar ein verdammt guter, soweit ich mitbekommen habe. Die rechte Hand vonWernher von Braun. Ich weiß noch, dass er eigentlich immer weg war, als wir klein waren. Egal. Jedenfalls fuhren alle nach
     Cape Canaveral, um den Start der Apollo 11 zu verfolgen. Ich meine, dafür hatten sie all die Jahre gearbeitet, stimmt’s? Für
     den Mann auf dem Mond?«
    Wir nickten.
    »Jedenfalls haben sie die ganzen Jungs aus Huntsville da mit rausgenommen, damit sie

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