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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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Hauptgrund ist schon meine Mama. Ich bin immer zu lange weg. Und ich weiß Ihr Angebot zu schätzen,
     aber ich besorge mir erst noch einen Kaffee und miete dann einen Wagen. Es ist ja keine große Entfernung.«
    »Wir nehmen Sie sehr gerne mit.«
    »Danke, Ma’am. Aber ich komm klar, und da oben brauche ich ohnehin ein Auto.« Buck Owens nahm seine Tasche. »Ich ruf dich
     morgen an, Ray.«
    »Okay, Buck, danke.«
    »Wiedersehen, die Damen.«
    Ich sah ihn mit seinem Koffer in der Hand und der Papiertüte unterm Arm davongehen. Keine Ahnung, wie lange Buck schon auf
     Schiffen arbeitete, aber er hatte einen leichten Seemannsgang. Netter Junge, dachte ich.
    »Wenn dieser Mann vierzig Kilo weniger auf den Rippen hätte, wäre er eine Wucht«, sagte Mary Alice zu Ray. »Hast du ihn auf
     Bora Bora kennengelernt, oder kanntest du ihn schon vorher?«
    »Ich habe ihn dort kennengelernt. Genauer gesagt habe ich sein Schiff gekauft. Ich habe seine Annonce gesehen und mich mit
     ihm getroffen. Als ich den Mund aufmachte, sagte er zu mir: ›Junge, du musst aus Alabama sein.‹ Wir haben furchtbar gelacht.«
    »Wie kam es denn, dass er das Schiff verkauft hat?«, fragte ich.
    »Er hatte nie das Geld, um es für die Tauchgruppen herzurichten, die aus den USA und Australien kommen. Die möchten eine nette
     Unterkunft und gutes Essen und sind bereit, ein ordentliches Sümmchen dafür zu zahlen. Der alte Buck ist ein großartiger Taucher,
     aber was das ganze Drumherum betrifft, ist nicht viel mit ihm los.« Ray griff nach einer der Taschen. »Na, jedenfalls ist
     er bei mir geblieben, und es klappt prima mit uns beiden.« Er richtete sich auf. »Okay, lasst uns gehen.«
    Mary Alice zeigte auf die Tasche. »Ist das alles, was du mitgebracht hast?«
    »Ich habe einen ganzen Schrank voller Klamotten zu Hause, falls du sie nicht zum Altkleidercontainer gebracht hast.«
    »Sie sind natürlich noch da.« Und würden einem Mann passen, der mehrere Nummern kleiner trug. Ray hatte das vergessen.
    »Meine Güte«, rief er aus, als wir aus der Tür traten. »Ist das eine Hitze!«
    »Das kannst du laut sagen. Ich denke, mittlerweile sind es vierzig Grad.« Mary Alice sah Ray besorgt an. Schweißperlen rannen
     seine Stirn hinab, den einzigen Teil seines Gesichtes, den wir sehen konnten. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich habe einen höllischen Jetlag. Bist du sicher, dass es nur vierzig Grad sind?«
    »Da ist die Feuchtigkeit noch nicht eingerechnet«, sagte ich. »Die gefühlte Temperatur liegt etwa bei sechsundvierzig Grad.«
    »Ich komme mir vor, als hätte mich plötzlich ein Lastwagen überfahren.«
    »So siehst du auch aus«, sagte Mary Alice. »Bringen wir dich ins Kühle, und sorgen wir dafür, dass du ein paar Liter Flüssigkeit
     intus bekommst.«
    »Und ihr erzählt mir alles über Sunshine. Seid ihr sicher, dass es ihr gut geht?«
    »Absolut«, logen wir einhellig.

10
    Eine Stunde später saßen wir bei Schwesterherz auf der klimatisierten, verglasten Veranda. Die Pflanzen und die weißen Korbmöbel
     machten sie an einem Tag wie diesem zu einer richtigen Oase. Unter uns brütete das Jones Valley im dunklen Dämmerlicht vor
     sich hin.
    Ray saß geduscht auf dem Sofa, aß Nudelsalat und trank Eistee. Die Shorts und das T-Shirt , die er anhatte, musste er mitgebracht haben, denn sie passten.
    »Ich hab mich vorhin gar nicht hungrig gefühlt«, sagte er, »aber ich bin es anscheinend doch.«
    »Hier, nimm noch etwas Tee, mein Schatz.« Mary Alice füllte sein Glas nach. »Den braucht man, wenn man einen Jetlag hat. Und
     iss auch ein paar Apfelschnitze. Sie werden dir ebenfalls guttun.«
    Ich hatte bereits gegessen, während Ray unter der Dusche stand, und hatte jetzt meinen Sessel zur Seite gedreht, so dass ich
     das ganze Tal vor mir liegen sah, samt der Vulcanus-Statue, die es bewachte. Auf der anderen Seite von Vulcanus gab es am
     Ende einer baumbewachsenen Straße einen Mann, der zwischen seinem Wohnzimmer und dem Schlafzimmer auf und ab ging, um den
     Kohl zu verdauen, den er gegessen hatte, ohne dabei etwas von dem Spiel der Braves zu verpassen. Ich hatte ihn, als wir bei
     Schwesterherz angekommen waren, angerufen, und er hatte gesagt, das Grünfutter sei köstlich gewesen und er habe es bis auf
     den letzten Bissen verputzt.»Denk dran, dich zu bewegen«, hatte ich ihn erinnert. »Und nimm ein Magenmittel.«
    Ray stellte seinen Teller auf den Couchtisch. »Danke, Mama. Das war superlecker. Jetzt erzählt mal, was

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