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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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alles passiert ist.«
    »Wir wissen es nicht«, sagte ich.
    »Ich meine so generell, Tante Pat. Ich denke, ich habe doch eine Menge nicht mitbekommen.«
    »Mit Sicherheit.« Schwesterherz blickt zu mir herüber. »Ich erzähl ihm von der Dinnerparty, Maus, und du von dem toten Indianer.
     Okay?«
    »Aber sicher.«
    Mary Alice setzte sich schräg gegenüber von Ray. »Nun, Henry hat gekocht, und es gab Stubenküken, aber Debbie fühlte sich
     nicht gut genug, um zu kommen, weshalb ich Haley einlud, die, nebenbei bemerkt, am Samstag Dr.   Philip Nachman heiraten und für sechs Monate nach Warschau gehen wird. Die Gute. Sie wollten eigentlich ins Rathaus gehen
     und sich dort von einem Friedensrichter trauen lassen, aber ich bin eingeschritten und habe gesagt: ›Hör zu, Haley, so oft
     heiratet man nicht, deshalb sollte man dafür sorgen, dass es ein ganz besonderer Tag wird.‹«
    Ray streckte den Arm aus und tätschelte das Knie seiner Mutter. »Was ist mit Sunshine, Mama?«
    »Nun, sie hatte ein pinkfarbenes Sommerkleid mit Spaghettiträgern an und sah wie eine Barbiepuppe aus. Ihre Meemaw ist allerdings
     von anderem Schlag. Ich hoffe, eure Kinder sehen mal nicht so aus wie sie mit ihren kleinen Glupschaugen.« Schwesterherz formte
     mit ihren Fingern ein kleines Fernglas, das sie sich an die Augen hielt. »Die sind wirklich glupschig, und ihr Gesicht ist
     ganz aufgedunsen. Weißt du, als nähme sie Steroide.« Siewandte sich an mich. »Daran hatte ich gar nicht gedacht, Maus. Hat Meemaw nicht irgendwas über die Einnahme von Steroiden
     gesagt? Verflucht, es ist so viel passiert, ich kann mir einfach nicht alles merken.«
    Ich gab ihr mit einem Schulterzucken zu verstehen, dass ich es nicht wüsste.
    »Egal, es ist einerlei, nur dass wir natürlich nicht wollen, dass sie irgendeinen Defekt hat, den deine Kinder erben könnten.«
     Mary Alice machte eine Pause. »Wo war ich?«
    »Bei der Dinnerparty«, sagte Ray.
    »Natürlich. Also, wir saßen da und tranken etwas, und Sunshine hatte mir am Tag zuvor ein Video von der Hochzeit gezeigt,
     das wir uns nun noch einmal alle zusammen anschauen wollten. Aber als wir es anstellten, war es nicht das Video von eurer
     Hochzeit. Es war ein Film, in dem ihre Mutter mitspielte.« Schwesterherz blickte mich hilfesuchend an, aber Ray sprang ihr
     bei.
    »Sie hat mir erzählt, dass ihre Mutter Pornovideos macht.«
    »Aber sie ist wirklich nett, mein Sohn.«
    »Und wunderschön«, ergänzte ich.
    »Okay, erzählt mir von dem toten Indianer.«
    Jetzt war ich an der Reihe. Ich berichtete ihm, wie wir Meemaw über den Weg gelaufen und dann zu dem Gelände mit den Wohnwagen
     gefahren waren, von den Hunden...
    »Nimm einen Stock mit, wenn du da rausfährst«, fiel mir Schwesterherz ins Wort.
    Ich erzählte ihm von dem Indianer, der in Wirklichkeit gar keiner war, aber an den Crystal Caverns den Häuptling mimte, von
     dem Schweineschlachtmesser und Sunshines Verschwinden. Und von Pawpaw.
    Gemeinsam berichteten Schwesterherz und ich von der morgendlichen Suche, und Ray hörte sich Sunshines Nachricht an.
    »Der Jetlag ist noch schlimmer, als ich dachte«, sagte er. »Nichts von alldem ergibt einen Sinn. Irgendwie dachte ich, Sunshine
     wäre mittlerweile mit irgendeiner Erklärungen aufgetaucht. Es sei denn, sie wurde wirklich entführt. Aber« – er zeigte auf
     Mary Alices Handy – »wenn das so wäre, hätte sie nicht diese Nachricht hinterlassen.«
    »Nun, wir werden die Sache nicht heute Abend lösen, und du brauchst jetzt Ruhe.« Ich stand auf und streckte mich. »Bringst
     du mich nach Hause, Schwesterherz, oder soll ich Fred anrufen?«
    »Ich fahr dich. Ich suche nur eben meine Schlüssel.«
    Ich gab Ray einen Kuss und wünschte ihm eine angenehme Nachtruhe. Er folgte mir durch den Flur bis zur Haustür.
    »Danke für alles, Tante Pat.«
    »Ich habe doch gar nichts gemacht, mein Schatz. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun.«
    »Ich habe sie gefunden«, rief Mary Alice.
    Ray machte die Tür auf, und ich trat hinaus, um der Länge nach hinzuschlagen. Ich sank nicht gemächlich zu Boden oder strauchelte.
     Nein. Ich meine wirklich der Länge nach, geradewegs auf die Terrazzofliesen und die Fußmatte.
    »Mein Gott, Tante Pat. Alles in Ordnung mit dir?« Ray trat nach draußen, um mir aufzuhelfen, und landete prompt ebenfalls
     auf den Fliesen, obwohl ich dem dazugehörigen Geräusch und der Tatsache, dass er nicht auf mir landete, entnahm, dass er ein
     paar Sekunden

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