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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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hatte, so sehr roch er nach Rauch.
    »Ich kann auch mit ihr rübergehen«, bot Lisa an. »Ihre ganzen Sachen müssen in die Reinigung.«
    »Wahrscheinlich müssen sie auch die Polstermöbel ersetzen, wegen des Rauchs.«
    Die Hintertür ging auf, und Mary Alice steckte den Kopf herein. »Was geht um Himmels willen drüben bei den Phizers vor?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähl’ sie dir auf dem Weg zu dem Treffen.«
    »Morgen, Tante Schwesterherz«, sagte Lisa. »Glückwunsch zu deiner Verlobung.«
    »Danke, Schätzchen. Aber ich werde nichts überstürzen.«
    Ich schwör’s, sie meinte es ernst.
    Ich holte meine Handtasche und sagte Lisa, wir seien in der Homewood-Bibliothek, falls sie uns brauche.
    »Warum sollte sie uns brauchen?« fragte Schwesterherz, als ich die Hintertür schloß. »Hat sie was von Alan gehört?«
    »Nicht daß ich wüßte. Er macht sich weiterhin zum Narren.«
    »Von all unseren Kindern hätte ich ihm das zuletzt zugetraut.«
    »Ich auch«, pflichtete ich ihr bei.
    »Möchtest du mich bitte mal ins Bild setzen?« Schwesterherz deutete auf die Polizisten nebenan und das Absperrband. »Alles in Ordnung mit Mitzi und Arthur?«
    »Nicht ganz.«
    Wir stiegen ins Auto, und in den fünfzehn Minuten, die wir bis zur Homewood-Bibliothek brauchten, hatte ich gerade mal die Höhepunkte von all dem, was passiert war, angerissen. Schwesterherz’ Part bei der Konversation bestand darin, in regelmäßigen Abständen »Was?« und »Mein Gott!« zu rufen.
    »Das war noch längst nicht alles«, sagte ich, als sie in eine Parklücke fuhr.
    »Erzähl mir den Rest nach dem Treffen. Ich will nichts verpassen.«
    Als ob Schwesterherz je irgendwas verpaßt hätte.
    Die Homewood-Bibliothek ist ein wunderbares Beispiel dafür, was man mit einem alten Gebäude machen kann. Ursprünglich eine Kirche, wurde es vor ein paar Jahren zu einer schönen Bibliothek umgebaut. Der Chorraum mit seinem Deckengewölbe und dem großen Buntglasfenster ist nun der zentrale Bibliotheksraum und beherbergt dieAbteilung mit den Nachschlagewerken und den Büchern für Erwachsene. In der Kinderabteilung waren früher das Kirchenbüro und die Kapelle, und der Raum, der einst als Gemeinderaum gedient hatte, ist jetzt ein kleiner Vortragssaal. Aber zu den besten Einrichtungen zählen die Räume der Sonntagsschule unten. Sie sind ideal für Versammlungen aller Art und werden von der ganzen Gemeinde genutzt.
    »Wage es ja nicht, Kondomaktien vorzuschlagen«, warnte ich Mary Alice, als wir den Flur in die Richtung entlanggingen, aus der wir weibliche Stimmen hörten.
    »Warum nicht? Shirley Gibbs, meine Anlageberaterin, sagt, seit Viagra laufen sie besser denn je. Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß sie hätte mitkommen sollen. Es ist doch dumm, auf die Anleitung von Experten zu verzichten.«
    »Laß uns jetzt erst mal sehen, wie die Gruppe ist.«
    Die Gruppe sah aus, als wäre die Sonntagsschule, die sich hier jahrelang traf, nie ausgezogen. Ungefähr ein Dutzend Frauen im Alter von Mitte Vierzig bis hundert saß herum, trank Tee und redete. Eine hatte einen gelben Häkelhut auf dem Kopf.
    »Keine Kondome«, murmelte ich Schwesterherz zu. »Ich meine es ernst.«
    »Patricia Anne, Mary Alice.« Connie Harris, Mitzis Freundin, stand auf, um uns zu begrüßen. Die jüngste Frau in der Gruppe, eine hübsche Blondine, die dem mittleren Alter einen harten Kampf angesagt hatte, kam mit ihr und wurde uns als Joy McWain vorgestellt.
    »Wir freuen uns so, daß Sie mitmachen«, rief Joy begeistert. »Ist das nicht alles aufregend? Ich habe schon zu Connie gesagt, ich wüßte nicht, wann ich je so aufgeregtwegen irgend etwas gewesen wäre. Kann ich Ihnen einen Eistee anbieten?«
    »Danke, gern«, sagte ich.
    »Nun, suchen Sie sich erst einmal einen Sitzplatz. Ich bring’ ihn Ihnen dann.«
    Der Ausdruck »munter und fidel« war garantiert für diese Frau erfunden worden.
    »Ungesüßt«, sagte Schwesterherz.
    Zwei Falten erschienen zwischen den Augen der munteren Joy. »Ich glaube, er ist schon gesüßt.«
    »Das ist prima«, sagte ich, während ich meine Schwester in den Arm kniff.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich«, sagte Connie. »Und erzählen Sie mir, wie es Mitzi geht. Ich dachte mir schon, daß sie heute nicht hier sein würde. Ich kann es einfach nicht glauben, daß Arthur wegen Mordes verhaftet wurde.«
    »Ihr Haus ist letzte Nacht niedergebrannt.« Schwesterherz ließ sich auf dem Stuhl neben der älteren Dame mit dem Häkelhut

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