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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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doch der Tag, oder?«
    Ich warf einen Blick auf das Schwarze Brett neben dem Kühlschrank.
    »Ja. Und wen heiratest du?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich jemanden heirate. Himmel, Maus, ich habe nur gesagt, daß ich verlobt bin.« Sie machte eine Pause. »Glaube ich jedenfalls.« Ein neuerliche Pause. »Egal, ich habe ihn ins Flugzeug nach London gesetzt, weshalb wir uns jetzt keine Gedanken machen müssen.«
    »Cedric?«
    »Natürlich. Hast du gedacht, der Blinde oder einer von den Typen aus Bangladesh? Ich bin gerade auf der Heimfahrt vom Flughafen. Hast du dich entschieden, welche Aktien du empfiehlst?«
    »Zum einen Bellemina Health. Vielleicht noch Rubbermaid. Und ich muß mit dir reden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es hier zugegangen ist.«
    »Warum, hat Fred sich endlich ein neues Viagra-Rezept geholt?«
    »Fred braucht kein Viagra.« Ich blickte auf und sah Fred in der Türöffnung stehen. »Ich muß Schluß machen«, sagte ich und legte auf.
    »Mary Alice?« fragte er.
    Ich nickte.
    Er setzte sich an den Tisch zu einer grinsenden Lisa.
    »Morgen, Schwiegerpapa«, sagte sie und reichte ihm den Sportteil der Zeitung.
    »Guten Morgen, Lisa.«
    Während ich die Brötchen buk, war außer dem gelegentlichen Geraschel der Zeitung kein Laut zu hören. Schwesterherz hätte sich köstlich amüsiert.
    Arthur kam herein, als wir fast fertig mit Essen waren. Mitzi schlief noch, sagte er. Er aß ein Brötchen, lehnte das angebotene Ei ab und ging dann zusammen mit Fred und Lisa hinaus, um sich den Schaden bei Tageslicht anzuschauen.
    »Ich kann es nicht fassen, daß sie ein Absperrungsband gezogen haben«, sagte er, als sie aus der Tür traten. »Was glauben sie denn? Daß jemand versucht hat, uns abzufackeln?«
    Die Antwort war so offenkundig, daß niemand von uns sie äußerte.
    Ich räumte die Küche auf und setzte mich mit der Zeitung ins Wohnzimmer. Im Lokalteil war in einem kurzen Artikel zu lesen, daß der Versicherungsmanager Arthur Phizer, 64, wegen Mordes an einer Dame der Gesellschaft, Sophie Sawyer, 64, festgenommen worden sei. Es handle sich um die Schwiegermutter von Dr.   Joseph Batson, dem Generaldirektor von Bellemina Health. Phizer sei gegen eine Kaution von 500   000   Dollar wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
    Dame der Gesellschaft? Der Ausdruck schien schrecklich altmodisch. Und welcher Gesellschaft hätte Sophie in Birmingham angehören sollen? Sie war vor vierzig Jahren weggegangen, und als sie wiederkam, war sie krank. Und kein Wort über Mann oder Kinder. Nur die Erwähnung der Tatsache, daß sie einen reichen Schwiegersohn hatte.
    Das Telefon klingelte. Es war Debbie, die wissen wollte, ob die Phizers mit Peyton zufrieden waren. Es sei ein Wunder gewesen, daß Peyton den Fall angenommen habe, so beschäftigt, wie sie sei. Sie habe versucht, die Phizers anzurufen, aber ihr Telefon sei kaputt. Ich sollte das vielleicht bei der Telefongesellschaft melden.
    Ich erzählte ihr von dem Feuer, den Rauchmeldern, die nicht angesprungen waren, dem Absperrband der Polizei.
    »Mein Gott, Tante Pat!« rief sie entsetzt. »Ist Mr. und Mrs.   Phizer etwas passiert?«
    »Sie sind natürlich ziemlich erschüttert.«
    »Hat schon jemand Peyton angerufen?«
    »Nicht daß ich wüßte. Weshalb sollten sie wegen eines Brandes eine Anwältin brauchen?«
    »Wenn die Polizei Brandstiftung in Erwägung zieht, muß sie das wissen. Ich ruf’ sie an. In Ordnung?«
    »Natürlich. Bei der Gelegenheit, deine Mutter hat sich wieder verlobt.«
    »Mit Cedric?«
    »Ja. Sie hat ihn gerade in ein Flugzeug nach London gesetzt.«
    Debbie kicherte. »Diese Frau. Wir sollten aber noch keine Einladungen rausschicken.«
    »Ich weiß noch nicht einmal Cedrics Nachnamen.«
    »Ich bezweifle, daß Mama ihn kennt.«
    Lachend legten wir auf.

13
    »Geh du ruhig, Schwiegermama. Ich bin hier, wenn Mrs.   Phizer aufwacht.«
    Ich war angezogen und wartete auf Mary Alice. Fred war bei der Arbeit, und Arthur war losgefahren, um mit den Leuten von der Versicherung zu reden. Er hatte keine Probleme gehabt, seine Sachen von nebenan zu holen. Es wimmelte dort von Polizisten, sagte er, und ich sollte Mitzi ausrichten, daß der fünfbeinige Tisch nichts abbekommen habe, vielleicht einen kleinen Wasserschaden, aber nichts, was sich nicht reparieren ließe.
    Als er ging, hatte er einen grauen Anzug an und sah ganz geschäftsmäßig aus. Doch niemand bei der Versicherungsgesellschaft würde daran zweifeln, daß es in seinem Haus gebrannt

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