Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson

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Bäckström. Wie die meisten Weiber, aber doch um einiges fescher, dachte er.
    »Ebendeshalb gibt es vielleicht Gründe, noch mal hinzufahren und weiter mit ihr zu reden«, sagte Rogersson.
    »Und sei es auch nur, weil sie ein verdammt scharfes Frauenzimmer ist«, stellte Bäckström fest. »Wenn sie wieder normal ist, meine ich. Wie ein ganz normales Weibsbild«, erklärte er. »Sag Bescheid, wenn du hinfährst, dann komm ich mit«, fügte er hinzu.

    42

    Obwohl Polizeianwärter Löfgren wie verwandelt und fast entgegenkommend war, obwohl die Vernehmung in einer guten Stunde erledigt werden konnte und obwohl er sich im Wesentlichen an die Wahrheit zu halten schien, hatte er Lewin bei der ersten Begegnung, als er nur sauer und unverschämt gewesen war, doch besser gefallen.

    Als Erik »Ronaldo« Löfgren aus der Ermittlung gestrichen worden war, hatte er offenbar auch sein Kavaliersgehabe überwunden und nichts mehr dagegen, über seine sexuelle Beziehung zu Linda zu erzählen. Zum ersten Mal war es Mitte Mai passiert, bei Lindas Vater draußen auf dem Gut. Eigentlich hatten sie sich getroffen, um sich zusammen ein Fußballspiel im Fernsehen anzusehen. Dann aber war mehr passiert, und so war es einen Monat lang weitergegangen, bis das Schuljahr an der Polizeischule zu Ende gewesen war. Sie hatten sich vier oder fünfmal zu zweit getroffen und mit Ausnahme des ersten Mals immer Löfgrens Wohnung in Växjö aufgesucht. Einmal waren sie ins Kino gegangen, ein anderes Mal in ein Cafe, vor allem aber hatten sie Fernsehen oder Videos angeschaut oder einfach herumgelungert und Sex gehabt. »Und wer hat dann Schluss gemacht«, fragte Lewin.

    Eigentlich war das nicht so ganz klar, fand der junge Löfgren. Vor allem war die Sache wohl im Sande verlaufen, aber wenn doch jemand Schluss gemacht hatte, dann am ehesten er.
    »Irgendwie war kein richtiges Feuer in der Sache«, meinte Löfgren und zuckte mit den Schultern. »Linda war ja ein nettes, lustiges Mädchen, und ziemlich hübsch war sie auch, und am Sex war eigentlich nichts auszusetzen, aber der richtige Knaller war das nicht. Es war nicht so, dass ich wahnsinnig gelitten hätte, wenn sie nicht bei mir war. Also habe ich vorgeschlagen, den Film zurückzuspulen und einfach nur lose befreundet zu sein. Ohne zu vögeln eben.«
    Und was für einer Sorte Sex hatten sie sich gewidmet? Was hatte Linda für Vorlieben? Und wer hatte die Initiative ergriffen, wenn davon in ihrer Beziehung überhaupt die Rede sein konnte?

    Normaler Sex, Feld-, Wald- und Wiesensex, nicht sonderlich viel und nicht sonderlich wenig nach Löfgrens Einschätzung, und wer dafür gesorgt hatte, dass überhaupt etwas passierte, war natürlich er.
    »Sie war ja durchtrainiert und so. Sie kam ganz schnell und so, wenn ich mir nur Mühe gegeben habe. Ich habe gesteuert, und sie ist mitgefahren, wenn ich das mal so sagen darf. Das war nicht schlecht, aber es war auch nicht der Knaller. Ich weiß, dass ich nicht so über sie reden dürfte, jetzt, wo sie tot ist, aber wo das für euch so wichtig zu sein scheint… vielleicht sechs oder sechseinhalb möglicherweise, auf einer Skala mit zehn Punkten, aber das lag ja zum Teil auch daran, dass sie eben ziemlich gut aussah. Erstens war sie nicht sonderlich erfahren, und zweitens… und ich weiß, es klingt brutal, das zu sagen… aber ihr fehlte einfach dieser zündende Funke.«
    »Ich hab schon verstanden, dass du ein erfahrener Mann bist, wenn es um Frauen geht, und gerade deshalb stelle ich dir nun eine Frage.« Lewin nickte Löfgren nachdenklich zu, obwohl er am liebsten den Stuhl, auf dem er saß, hochgehoben und ihm an die Birne geknallt hätte.
    »Du hattest nicht den Eindruck, dass Linda eigentlich lieber härteren Sex gehabt hätte? Damit der Funke endlich zündete, meine ich«, sagte er dann.
    »Nein«, sagte Löfgren überrascht. »Das wäre mir doch aufgefallen. Ich meine, wenn es so gewesen wäre, dann hätte sie das natürlich bekommen. Ich bin ganz sicher, dass sie einfach das Standardprogramm durchziehen wollte, und das hat sie dann auch gekriegt.«

    Lindas Verflossene, ihre Beziehung zu Eltern, Freunden, Freundinnen, zu Bekannten, egal welchen Geschlechts?

    Darüber hatten sie nicht sehr viel gesprochen. Den einen Verflossenen hatte sie kurz erwähnt. Die pure Katastrophe als Liebhaber nach dem, was Linda angeblich Erik Roland Löfgren erzählt hatte. Was Freunde, Freundinnen und Bekannte anging, hatten sie wohl vor allem