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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Konfliktbereinigung- Gespräch, aktive Vermittlung, physisches Festhalten -, mit dem hier gearbeitet wurde, der einleitende Schritt war.
    Trotzdem schlugen zwei von den Betroffenen weiter aufeinander ein, eifrig angefeuert von den Umstehenden, egal welchen Geschlechts, und in dieser Situation sahen Karlsson und sein Kollege sich gezwungen, sofort den dritten Schritt aus ihrem Maßnahmenkatalog zu ergreifen, und versuchten, die Streithähne zu trennen. Die Wirkung dieser Maßnahme trat sofort ein. Die beiden Streithähne versöhnten sich augenblicklich. Zusammen mit ihrer Fangemeinde machten sie sich nun mit vereinten Kräften über die beiden Mitmänner her, und wenn Karlssons Mitmann nicht schon bei Schritt eins per Mobil Alarm gegeben hätte, dann hätte alles ein sehr böses Ende nehmen können.
     
    Innerhalb von zwei Minuten stürzte ein Mitmännerteam vom Bahnhof herbei und versuchte nach besten Kräften, mit der empfohlenen Technik zu helfen, und ungefähr gleichzeitig fuhr ein Streifenwagen mit von Essen und Adolfsson vor. Aufgrund der angespannten Personallage bei der Polizei von Växjö hatten sie Uniform anlegen und eine Abendschicht bei der Ordnungspolizei einschieben müssen. Als Erster sprang Polizeiassistent Adolfsson aus dem Wagen, und wie immer er und sein Kollege das auch geschafft haben mochten, innerhalb einer halben Minute hatten sie alle Beteiligten voneinander getrennt, und Adolfsson hatte die beiden Aktivsten zu Boden befördert.
    »Hört jetzt auf mit dem Scheiß«, sagte Adolfsson. »Und ihr anderen steht mal ganz still, damit der Kollege euch zählen kann.«
     
    Nach einer weiteren Viertelstunde Verhandlungen und nachdem er die Namen von sechs Zuwandererjugendlichen und vier Mitmännern notiert hatte, löste Adolfsson die Versammlung durch Handzeichen auf.
    »Ihr geht dahin«, sagte Adolfsson zu den Jugendlichen und zeigte nach Norden in Richtung Dalbo, eine klare Vermutung, denn das war sozusagen das Rinkeby, Kreuzberg und Brixton von Växjö.
    »Und ihr geht in die andere Richtung«, sagte von Essen zu Växjös Mitmännern und zeigte in Richtung Krankenhaus.
    »Aber wir sollten doch in der Innenstadt patrouillieren«, wandte ein Mitmann ein. »Was sollen wir denn da im Süden?«
    »Ich schlage vor, ihr dreht eine Runde«, schlug von Essen diplomatisch vor. »Was macht übrigens die Nase?«
     
    Die sichtbaren körperlichen Schäden bei allen Beteiligten beschränkten sich glücklicherweise darauf, dass ein Mitmann von einem der beiden Knaben, denen er hatte helfen wollen, eine blutige Nase kassiert hatte. Leider war er im Eifer des Gefechts auch an Adolfsson geraten und hatte gleich darauf platt am Boden gelegen, weshalb ihm Nacken und Rücken noch immer wehtaten.
    »Wenn du willst, können wir dich ins Krankenhaus oder auch nach Hause fahren«, sagte Adolfsson. »Ansonsten haben wir einen Erste-Hilfe-Kasten im Auto. Leg den Kopf in den Nacken und atme ruhig durch.«
    »Das ist nicht so leicht, das kannst du dir sicher denken«, sagte von Essen versöhnlich und reichte dem blessierten Mitmann eine Kompresse. »In der Hitze des Gefechts die Guten von den Bösen zu unterscheiden, wenn sie sich auf demselben Haufen wälzen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Der betroffene Mitmann verstand genau. Er machte niemandem auch nur den geringsten Vorwurf. Nie im Leben würde er auf die Idee kommen, einen Jungen, der ihm aus Versehen eins auf die Nase gegeben hatte, zu verklagen, und nicht im Traum würde er sich über Polizeiassistenten Adolfsson beschweren, der doch nur versucht hatte, ihm zu helfen.
    »Ein bisschen Nasenbluten ist doch nicht die Welt«, sagte der Mitmann mit tapferem Lächeln. »Das war einfach nur ein unglückliches kleines Missverständnis.«
     
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    Bei der Ermittlertruppe ging alles nach Plan. Vor allem was die Speichelproben von möglichen Tätern anging, entwickelte sich die Sache verheißungsvoll, und Bäckström konnte mit dem einen oder anderen Rückschlag leben. Priem und Papiertaschentuch hatten sie abschreiben können, und der einzige Schierlingstropfen in diesem forensischen Freudenbecher war möglicherweise Bengt Karlssons eingeschwärztes Analyseergebnis. Es war per Fax aus dem Labor zurückgekommen, wo ein übellauniger und überarbeiteter Techniker die Frage hinzugefügt hatte, ob die mit der Lindaermittlung beschäftigten Kollegen nicht mehr lesen könnten: »Wie schon aus der früheren Mitteilung hervorgeht, stimmt das DANN-Profil in dieser Mitteilung

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