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Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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mich ohrfeigen.« Kay-Uwe Schobers Rufen wurde mehr und mehr zum Jammern. »Ich hab’ die Hacke doch nur gehalten. Er ist praktisch dagegen gelaufen   …« Jetzt sah es aus, als würden die Handschellen ihn aufrecht halten.
    Der Kommissar zuckte mit den Schultern, guckte zu Wucht und fragte: »Soll ich Ihnen einen Arzt rufen?«
    »Nein danke. Mir geht’s hier blendend.« Wucht lehnte sich gegen Mandy und sah zu, wie der Kommissar den Täter abführte.
     
     
     

Ein Ata-Girl räumt auf
    VON ETHEL SCHEFFLER
     
    »Sind Sie sicher, dass die Türen verschlossen waren?«, fragte Kriminalhauptkommissar Lucht.
    Heinz Trettner, der Hausmeister des Anwesens, nickte. »Ja, als Dr.   Keitel vorgestern mit dem Taxi wegfuhr, habe ich alles kontrolliert. Die Türen waren zu. Ich bin dann wieder rüber gegangen.«
    »Rüber?«, hakte Lucht nach.
    »Ja, ich wohne im Gartenhaus.« Mit der Hand zeigte Trettner ins Grüne neben der Villa.
    Das nicht gerade kleine Gebäude, das Trettner als Gartenhaus bezeichnete, stand links von der beeindruckenden, großen Villa, verdeckt durch hochgewachsene Magnolien und Fliedersträucher. Sie selbst standen vor der Eingangstür des herrschaftlichen Hauses von Dr.   Keitel.
    Der Kommissar sah dem 50-Jährigen in Jeans und Polohemd forschend ins Gesicht. »Wer kann die Alarmanlage außer Ihnen beiden noch bedienen?«
    »Ich weiß von niemandem. Der Doktor war sehr vorsichtig. Genau kann ich es jedoch nicht sagen.« Trettner zuckte mit den Schultern.
    »Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen, dass etwas in der Villa nicht stimmte?« Lucht dachte daran, dass keine Einbruchsspuren sichtbar waren.
    Stolz auf seine Beobachtungsgabe, erklärte der Hausmeister dem Beamten, dass der Blumentopf auf dem Treppenabsatz vor der Haustür verrückt gewesen sei, also nicht auf seinem gewohnten Platz stand. Das habe sein Misstrauen geweckt. Daraufhin schaute er genauer hin und bemerkte, dass die Haustür nur angelehnt war. Ein leichtes Lächeln huschte über Trettners Gesicht, als er ausführte, er wisse als CSI-Fan natürlich, dass er keine Spuren verwischen und nichts anfassen dürfe. Deshalb habe er bis zum Eintreffen der Polizei draußen vor der Villa gewartet.
    Dennoch   – Trettner ärgerte sich maßlos, dass er gestern nichts bemerkte hatte. Angetrunken war er nach dem Skatabend nach Hause gewankt und hatte wenig später mit den Beinen weit über dem Bettgiebel hängend neben seiner Frau im Bett gelegen.
    »Kennt die Putzfrau oder die Haushälterin den Code der Alarmanlage?«, half Lucht dem Hausmeister auf die Sprünge.
    »Nein, Frau Helmer, seine Haushälterin, kommt nur, wenn er da ist. Dr.   Keitel lebt seit dem Tod seiner Frau allein«, setzte Trettner ergänzend hinzu.
    Lucht hob seine buschigen Augenbrauen. Seine nächste Frage war damit bereits beantwortet.
    »Arbeitet Ihre Frau ebenfalls für den Doktor?«, wollte der Kommissar wissen, denn er sah den Ehering an Trettners Hand.
    »Nein, meine Frau putzt zwar auch, arbeitet aber in einer Reinigungsfirma.« Er erklärte dem Kommissar, dass sie hier umsonst wohnten. Dafür pflege er das Anwesen, erledige die Reparaturen und solle das Haus bewachen. Für zwei Leute gäbe es da so viel nicht zum Putzen, denn Dr.   Keitel sei als Experte für die Erforschung von Brandursachen oft wochenlang unterwegs. Außerdem wurde Dr.   Keitel als Koryphäe zu Kongressen eingeladen und sei auch als Dozent gefragt.
    Ein Mitarbeiter der Spurensicherung steckte seinen Kopf durch die Haustür und bekundete damit, dass beide jetzt das Haus betreten dürften.
    »Kommen Sie«, forderte Lucht den Hausmeister auf.
    Trettner ahnte nichts Gutes, als sie nach dem Durchqueren des Eingangsbereiches das Gästezimmer betraten. Seine Vermutung bestätigte sich.
    »Die Sitzgruppe fehlt«, sagte er, wobei sein Gesicht die Farbe einer Tomate annahm und seine Halsschlagadern anschwollen. Der Kommissar bemerkte die Veränderung des bisher so ruhig gebliebenen Hausmeisters.
    »Was hat es mit der Sitzgruppe auf sich?«
    »Echt Chippendale.« Trettner geriet für einen Moment ins Schwärmen. Er erläuterte dem Kommissar, dass er gelernter Polsterer sei.
    »Und?«, drängte der Kommissar.
    Der Hausmeister begriff, dass der Kommissar keine Lust auf seinen Lebenslauf verspürte, und versuchte seine Ausführungen knapp zu halten: »Ich fand die Chippendale-Sitzgruppe bei Dr.   Keitel auf dem Dachboden. Völlig ramponiert stand sie zwischen alten Bettgestellen, Kisten und eingesponnen

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