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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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mit ins Haus zu bringen, um sie dort einem Mann auszusetzen, der zumindest unfreundlich war (was ich persönlich erlebt hatte), den Packards zufolge jedoch ein Dieb, Erpresser und möglicherweise ein Mörder?
    Und was hatten sie und Terry überhaupt dort verloren? Führte sie den Haushalt in dieser riesigen Villa und kümmerte sich um diesen griesgrämigen Schwiegervater, während sie gleichzeitig an dem Job bei der Telefongesellschaft festhielt?
    »Woran denkst du?«, fragte Schwesterherz.
    »An Betsy Mahall. Ich denke, sie hat alle Hände voll zu tun. Was meinst du?«
    »Ich meine, dass Virginia alles andere als tot ist. Weißt du, was meiner Meinung nach passiert ist?«
    Ich fragte nicht, bekam es aber dennoch erzählt.
    »Ich denke, Holden Crawford hat sie nach Nashville mitgenommen in dieses Homestead Inn und sie dort abgesetzt. |212| Sie hatte irgendein Treffen mit jemandem dort arrangiert.«
    »Aber was machte er dann mit ihrem Wagen in Pulaski? Außerdem wurde sie mit ihm dort gesehen, erinnere dich. Beim Tanken.«
    »Das war vielleicht auf der Fahrt dorthin. Auf dem Rückweg, nachdem er Virginia dort gelassen hatte, wurde er dann ermordet.«
    Ich dachte eine Minute lang darüber nach. Es war möglich, aber mit Sicherheit ein Umweg für Virginia. Warum hätte sie auf den Chandler Mountain kommen sollen, wenn sie doch direkt von Mississippi aus nach Nashville hätte fahren können?
    »Oder vielleicht«, fuhr Schwesterherz fort, »hat er sie in Nashville in einen Flieger gesetzt.«
    »Es gibt viel näher gelegene Flughäfen: Birmingham, Chattanooga.«
    »Es gab irgendeinen speziellen Grund, warum er nach Nashville musste.«
    Mein Kopf begann zu schmerzen. Ich hatte den Jetlag nach wie vor nicht ganz überwunden.
    »Möchtest du mit zu Debbie kommen und Bruderherz und die Zwillinge besuchen?«
    »Sag ihr, dass ich morgen vorbeischaue.«
    »Vielleicht hat Henry ja was Leckeres gekocht.«
    Gott im Himmel. Es war erst eine Stunde her, dass wir eine Suppe, Maisbrot und Pekannusskuchen gegessen hatten. Diese Frau erstaunte mich. Wie es wohl war, solch einen Appetit zu haben, nicht nur auf das Essen, sondern auch auf das Leben? Sich nicht ständig über Kleinigkeiten Gedanken zu machen wie ich? Wer hatte mich bloß zur Schwarzseherin in der Familie gemacht?
    |213| »Du bist schon mit Ängsten und Sorgen geboren. Das ist das Päckchen, das du zu tragen hast. Ich weiß noch, wie Mama uns gesagt hat, wir sollten unser Essen wertschätzen, weil die hungernden Kinder in Indien gar nichts zu essen hätten, und du dir sterbensmäßige Sorgen um sie gemacht hast und nichts essen wolltest.«
    Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Frage laut gestellt hatte, bevor Schwesterherz mir darauf antwortete.
    »Ich mache mir immer noch Sorgen um sie«, bekannte ich. »Und, was ist dein Päckchen?«
    Schwesterherz dachte einen Moment lang nach, die Augenbrauen zu einer Falte zusammengepresst. »Ich glaube, dass ich eine Frau bin, speziell eine in den Südstaaten geborene.«
    Ich sah sie verwundert an. Das meinte sie doch nicht ernst! Welches Päckchen hätten drei reiche Ehemänner, drei wundervolle Kinder, ein sicherer Platz in der Welt und Nerven wie Drahtseile bedeuten sollen?
    »Weißt du, wir wurden dazu erzogen, zu lieb und nett zu sein, zu unterwürfig gegenüber einem Mann, gegenüber der Gesellschaft ganz allgemein.«
    »Wann, um alles in der Welt, warst du denn schon mal jemandem gegenüber unterwürfig? Oder auch nur lieb und nett? Auf dem Rückflug von Paris hast du ein halbes Dutzend Leute umsetzen lassen, damit du neben Peter Jennings Platz nehmen konntest.«
    »Der auf dem gesamten Heimflug schlief. Und ich war so lieb und nett und habe ihn nicht aufgeweckt. Er ist ganz schön grau geworden, habe ich festgestellt. Meinst du, er tönt sich die Haare mit Grecian Formula? Oder mit diesem Fünf-Minuten-Zeug? Sie könnten es ihm draufmachen, unmittelbar bevor er auf Sendung geht. Wenn er |214| schwitzt, könnte er allerdings Schwierigkeiten bekommen.«
    »Du hast ihn nicht gefragt?«
    »Sei nicht geschmacklos.«
    Wir bogen in meine Auffahrt ein, gerade als es anfing, neblig zu werden. Die Temperatur lag deutlich über dem Gefrierpunkt, sodass überfrierende Nässe keine Gefahr darstellte, aber Woofer würde erneut auf seinen Spaziergang verzichten müssen. Ich verabschiedete mich von meiner lastgebeugten Schwester und ging zu dem Iglu, um ihn herauszulassen.
    »Komm ein Weilchen mit rein«, sagte ich ihm.
    Widerwillig

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