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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zuchthaus als Kontrolleur gearbeitet und war dann in den Staatsdienst übernommen worden. Noch heute schwärmte er von seiner U-Bahn-Zeit.
    Tube war in Ehren alt geworden. Schon fast 60, sah er die Dinge etwas anders und hatte zu einigen Gefangenen sogar ein gutes Verhältnis. Allerdings nicht zu Adamic, denn Tube war ein gläubiger Mensch und haßte alles, was mit dem Teufel oder der Hölle irgendwie zusammenhing.
    Ihn beobachtete er auch stets mißtrauisch, und Adamic wußte das. Zusammen mit den anderen Gefangenen arbeitete er am Motor, doch plötzlich trat er zurück und schleuderte einen Reinigungslappen zu Boden. Dann krümmte er sich und preßte seine Hände gegen den Leib.
    »He, was ist?« rief Tube. »Ich muß…«
    »Spiel uns nichts vor, verdammt.«
    »Nein, bestimmt nicht. Aber ich muß zum Lokus.«
    »Warte noch.«
    »Er kann doch nicht in die Hose scheißen«, sagte ein anderer.
    Tube nickte. »Okay, du kannst gehen. Aber ich bin dabei.«
    »Meinetwegen«, quetschte Adamic durch die zusammengebissenen Zähne. »Aber schnell.«
    »Ja, ja, schon gut. Kack nur nicht zu lange. Draußen ist es naß.«
    »Weiß ich selbst.«
    Sie hatten einen Abtritt gebaut. Eine windschiefe Bude, primitiv und unhygienisch, aber danach fragte niemand. Die Tür besaß nur die halbe Höhe, ähnlich wie die eines Western-Saloons.
    Nicht weit entfernt parkten die Wagen, und Adamic wußte genau, daß Tube, einer der Fahrer, einen Schlüssel bei sich trug. Noch immer gekrümmt laufend wankte er vor dem Aufpasser her. Der Regen umgab beide wie ein Schleier, und schon bald war die Baracke hinter der grauen Wand nicht mehr zu sehen.
    Eigentlich hätte noch ein zweiter Wärter mitgehen müssen, das jedoch wurde bei diesem Wetter nicht so genaugenommen. Wer hier fliehen wollte, kam nicht weit. Die Hunde waren zumeist schneller. Adamic zog die Tür auf. Er trat in den stinkenden Abtritt und schaute auf das Loch, das in eine hölzerne Sitzbank hineingeschnitten worden war.
    »Und beeil dich!« rief Tube noch.
    »Ja, schon gut.«
    Zur Täuschung mußte Adamic die Hose runterlassen, da er wußte, daß die Wärter meist nachschauten. Tube bildete da keine Ausnahme, er blickte kurz über den Rand, sah den hockenden Mann, der ihm die Zunge herausstreckte, und verzog sich wieder.
    Weit ging er nicht. Allerdings zu weit für Adamic, der aus seinem Socken das zurechtgespitzte Stück Schilfrohr gezogen hatte und es in der rechten Hand hielt.
    Er zog die Hose wieder hoch und ging zur Tür. »Tube!« rief er. »Was ist denn?«
    »Komm mal her. Ich glaube, ich blute.«
    Die schleierhafte Gestalt des Wärters drehte sich nur unwillig. »Was kann ich denn da machen?«
    »Nachgucken.«
    »Soweit kommt es noch. Vielleicht ist das Teufelsblut. Der Satan ist doch dein Freund…«
    »Red doch keinen Mist!« Adamic hatte seiner Stimme einen gequälten Klang gegeben.
    Tube kam tatsächlich. Er hatte manchmal ein weiches Herz. Den Abtritt wollte er nicht betreten, aber er konnte leuchten und hielt seine Lampe bereits in der Hand.
    Sehr nahe kam er an die Tür, um über deren oberen Rand hinwegpeilen zu können. Er reckte den Hals, und genau darauf hatte Frank Adamic nur gewartet.
    Tube wurde überrascht. Er schrie nicht einmal, als der Killer mit seiner Waffe zustieß. Er spürte nur den wahnsinnigen Schmerz im Hals und dann nichts mehr.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, sank er zu Boden. Aus dem Hals rann ein dünner Blutfaden, der sich mit dem schmutzigen Regenwasser auf dem Boden vermischte. Es goß weiterhin in Strömen. Das rausehende Geräusch war ideal für Adamic. Niemand würde ihn hören oder sehen, wenn er floh.
    Den Schlüssel hatte er schnell gefunden. Bis zu dem grünen Geländewagen waren es nur wenige Schritte. Adamic sprang in den Wagen und freute sich über den Fehler des anderen. Der Motor lief sofort. Hart fuhr er an. Die ersten Yards waren am wichtigsten. Er mußte die Straße erreichen und bis zur nächsten Ortschaft fahren. Er war noch nie dort gewesen und wußte nur, daß sie Halston hieß.
    Adamic jagte davon, kam auf die Straße und erhöhte die Geschwindigkeit. Trotz Aquaplaning-Gefahr jagte er weiter. Regelmäßig schaute er in den Rückspiegel, konnte aber keine Verfolger erkennen. Die Zeit wurde ihm lang. Man hatte von zehn Meilen gesprochen, bis er den Ort erreichte. Dort waren die Bullen bestimmt schon alarmiert worden, wenn alles nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber dieses Wetter schien ihm der Teufel

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