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Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ball, der bewegt wird?«
    Harding ging quer durch den
Raum zum Fenster und blickte hinaus auf die glitzernden Fluten von Bahia Mar —
wie die Reisebüros zu sagen pflegen.
    »Wollen Sie den scharfsinnigen
Detektiv spielen, wie im Fernsehen, Leutnant, oder was?«
    »Ich habe zwei Zeugen, die
gesehen haben, wie Swain Sie bedroht hat, gestern nachmittag «,
sagte Harding kalt. »Boyd hier und Miss Showers .«
    »So?« Der Spieler zuckte die
Schultern.
    »Sie haben Ihre von Ihnen
bezahlten Landstreicher auf ihn gehetzt und ihn zusammenschlagen lassen«, fuhr
Harding fort.
    »Sie hatten keine andere Wahl«,
antwortete Baron eisig. »Entweder das, oder er würde mich auseinandergenommen
haben. Dieser Bursche war ein mörderischer Irrer!«
    »Sicher«, schnappte Harding.
»Vielleicht wollten Sie deshalb kein Risiko eingehen, für den Fall, daß sie ihm
mal begegnen, wenn Sie Ihre Leibwache nicht dabei haben. Deshalb schossen Sie
ihn in der vergangenen Nacht über den Haufen, um vor ihm sicher zu sein!«
    »Sind Sie verrückt geworden?«
Baron starrte ihn so erstaunt an, daß, wenn sein Erstaunen nicht echt, sondern
nur gespielt war, er unbedingt in ein Broadway-Theater gehörte.
    »Ich beschuldige Sie des Mordes
an Mike Swain, Baron!« sagte Harding und wandte sich um. »Ich denke, daß ich es
auch beweisen kann.«
    Baron wurde blaß.
    »Damit kommen Sie nicht durch«,
krächzte er. »Ich werde mir die besten Anwälte nehmen, die in Florida
aufzutreiben sind. Ich werde...«
    »Swain war Detektiv einer
großen Versicherungsgesellschaft«, unterbrach ihn Harding. »Sie werden Himmel
und Hölle in Bewegung setzen, wenn sie hören, daß Swain ermordet worden ist.
Sie haben keine Chance, Baron. Die Versicherungsgesellschaft, die hinter ihm
steht, ist zu mächtig!«
    Lou Baron riß sich die
Sonnenbrille ab und starrte lange Zeit den Leutnant an.
    »Wollen Sie mich auf den Arm
nehmen?« fragte er schließlich. »Ist das tatsächlich Ihr Ernst?«
    »Meinen Sie denn, ich hätte
morgens um fünf Uhr nichts Besseres zu tun, als mit Ihnen herumzuspaßen?«
antwortete Harding grimmig. »In einer Minute fahren wir zur Stadt zurück. Ich
habe ein paar prächtige Muskelmänner im Headquarters. Es wird ihnen ein Vergnügen
sein, Sie davon zu überzeugen, daß es für Sie besser ist, ein Geständnis
abzulegen, und zwar ein umfassendes Geständnis!«
    »Das dürfen Sie nicht!«
erwiderte Baron scharf. »Diese Methoden gibt es seit Al Capones Zeiten nicht
mehr. Ich werde meine Anwälte...«
    »Was denn?« unterbrach ihn
Harding höhnisch. »Doch nicht etwa mit dem nächsten Flugzeug von Las Vegas
kommen lassen? Es ist ein langer Weg von dort hierher, Freundchen. Bis zu dem
Zeitpunkt, zu dem Ihre Anwälte hier ankommen, werden Sie keine mehr brauchen,
sondern eher einen Arzt.«
    Baron schüttelte sich leicht.
    »Nun, warten Sie noch eine
Minute!«
    »Nein, jetzt gehen wir«, sagte
der Leutnant und blickte zur Uhr. »Es wird Zeit für uns.«
    Der Spieler biß sich auf die
Unterlippe.
    »All right«, knurrte er. »Das
Ganze war ein Schwindel.«
    »Was für ein Schwindel?«
    »Dieser Swain«, antwortete
Baron gequält. »Dieser Swain ist kein Versicherungsdetektiv, sondern nur ein
lausiger Gorilla, den ich gestern angeheuert habe. Dieser Mordfall kostet mich
ein Heidengeld, ich muß so bald wie möglich zurück nach Las Vegas! Und weil ich
den Eindruck hatte, daß sich die Cops nicht sonderlich mit der Aufklärung des
Mordes beeilen, so habe ich diesen Schwachkopf gemietet, diesen Swain, damit er
als Versicherungsdetektiv auftritt und aus jedem Informationen herausprügeln
kann. Und damit es nicht auffällt und niemand auf die Idee kommt, daß ich ihn
beauftragt habe, sagte ich ihm, er solle mich zuerst vornehmen, wenn jemand in
der Nähe ist, der zusieht.«
    Hardings Gesicht war
ausdruckslos.
    »Und hat er irgendwelche
Informationen aus jemand herausgeprügelt?« fragte er.
    Baron schüttelte verächtlich
den Kopf.
    »Soweit ich es beurteilen kann,
hat ihn jedermann zusammengeschlagen. Er muß richtiggehend froh gewesen sein,
als ihm jemand die Kugel zwischen die Augen geschossen hat, sozusagen aus
reiner Barmherzigkeit!«
    »Okay«, sagte Harding. »Wir
werden das nachprüfen. Ich bin zwar noch nicht davon überzeugt, ob es nicht
doch besser wäre, Sie einzubuchten, aber ich will vorläufig mal die Sache auf
sich beruhen lassen. Sie können gehen.«
    Mit dem Ausdruck der
Erleichterung verließ der Spieler sehr eilig das Zimmer. Als sich die

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