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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Arthur
tätschelte ihre Hand. »Unser Carlos hat sich selbst übertroffen. Die Nummern
waren eine Freude, wirklich einmalig. Ich glaube, er ist auf dem Weg, jetzt
allein Regie zu führen.« Ungeheurer Stolz und unendliche Liebe strahlten von
ihm aus, als er von Carlos sprach. Was für ein Glück für Carlos, ihn zu haben.
    »Er hat immer gesagt, daß er als Choreograph
vollauf zufrieden ist, ohne die Verantwortung, allein eine komplette Show auf
die Beine zu stellen.«
    »Wir werden eben alle erwachsen, oder?«
    »Vermutlich. Obwohl einige von uns sich mit
Händen und Füßen dagegen wehren. Arthur, kann ich dich als meinen Anwalt
sprechen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Vor einem Jahr, nach dem Mord an Brian
Middleton, habe ich einige Belege von Maklergeschäften gefunden, die darauf
hinwiesen, daß Richard Hartmann Geld gewaschen hat. Brian war Hartmanns
Finanzberater gewesen. Was für ein Quatsch. Die Firmen glauben, Börsenmakler
klänge unfein, also ändern sie den Namen in Finanzberater, um das Bild in der
Öffentlichkeit aufzupolieren.«
    Arthur legte die Gabel hin und trank einen
Schluck. »Sprich weiter.«
    »Ich habe Smith gewarnt, sich nicht mit Hartmann
einzulassen, aber sie hat nicht auf mich gehört — wie immer — , und sie hat
ihm...«
    »Von den Kontoauszügen erzählt?« Arthur schien
erschüttert.
    Sie nickte. »Hartmann hat mir gedroht...«
    »Ach, Leslie...«
    »Smith ist so dünnhäutig — sieh mich nicht so
an, Arthur. Du kannst mir glauben, so ist es. Sie hatte’ eine heftige Affäre
mit Hartmann. Ich dachte, wenn ich ihn angezeigt hätte, wäre sie zusammengebrochen.
Und ich muß zugeben, er hat mir angst gemacht.«
    »Du solltest auch Angst vor ihm haben. Er ist
keiner, mit dem man Katz und Maus spielt. Was hast du mit dem Material
gemacht?«
    »Es liegt in meinem Banksafe, in einem Umschlag
mit einem Brief, in dem ich meinen Fund genau beschreibe. Ich habe auf den
Umschlag >Im Falle meines Todes zu öffnen« geschrieben und an die
Staatsanwaltschaft adressiert.« Ein winziges Glöckchen klingelte in ihrem Kopf. Banksafe.
    »...mich damit befassen soll.«
    »Tut mir leid, Arthur, ich habe nicht zugehört.
Sagst du, du wirst mir helfen?« Hatte Poppy Hornberg nicht etwas von einem
Banksafe gesagt?
    »Ja. Leslie, ich möchte, daß du mir den Umschlag
so schnell wie möglich bringst.«
    »Ich kenne eine stellvertretende Staatsanwältin,
die damals im Fall Middleton ermittelt hat. Sie heißt Marissa Pei-ser. Sie ist
wirklich prima. Vielleicht kannst du ihn zu ihr bringen.«
    »Er ist ein gefährlicher Mann.« Er brauchte ihr
nicht zu erklären, von wem er redete.
    »Ich weiß. Er hat mir letzte Woche in Boston
wieder gedroht.« Der Kellner stand am Tisch. »Nur eine Tasse Koffeinfreien
bitte, schwarz.«
    »Einen gewöhnlichen«, sagte Arthur.
    »Ich bin dabei, mein Leben in Ordnung zu
bringen, und ich möchte das nicht mehr über mir schweben haben.«
    »Ich kann morgen einen Boten danach schicken.«
    »Ins Büro. Ich gehe auf dem Hinweg bei der Bank
vorbei.«
    Die Nacht war ein Juwel, als sie aus dem
Restaurant traten. Klar, kühl, trocken. Der Himmel war eine tiefe
mitternachtsblaue Höhle. Lichter aus den Restaurants und Gebäuden an der
Columbus fielen auf die Straße und vermittelten den Eindruck von
Betriebsamkeit.
    Ein Stück weiter die Straße hinunter, vor
Wetzons Haus, blitzten die Drehlichter eines Streifenwagens rot und weiß.
    »Arthur, was meinst du...?« Sie lief los.
    Der Streifenwagen parkte in der zweiten Reihe
vor dem Gebäude. Es saß niemand darin. Sie fummelte mit dem Schlüssel herum,
bis Arthur ihn ihr aus den zitternden Händen nahm. Drinnen in der Halle schien
nichts anders als sonst. Kein Hausbewohner versah den Wachdienst am
Empfangspult. Wetzon drückte den Aufzugsknopf.
    Zwei uniformierte Polizisten, ein Mann und eine
Frau, traten aus dem Aufzug.
    »Officers, was für ein Problem gibt es?«
    »Sie wohnen hier?« fragte die Frau.
    »Nein, Ms. Wetzon wohnt hier.«
    Der Mann holte seinen Notizblock vor und blickte
darauf. »Sie sind Miss Leslie Wetzon? Zwölf-D?«
    »Ja.«
    »Sieht aus, als hätte jemand versucht, sich
Zutritt zu Ihrer Wohnung zu verschaffen.«

  Es
stimmte, und es war einigermaßen beängstigend: Die Haushälterin der Zwölf-B
hatte die Hintertür geöffnet, um den Abfall hinauszustellen, und eine Person
mit einer Skimaske überrascht, die versuchte, Wetzons Tür aufzustemmen. Die
gewitzte Frau hatte ihre Tür zugeschlagen und die 911

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