Mörderisches Verlangen (German Edition)
wäre es besser , mal einen anderen Weg ausz u probieren.“
„Ich denk drüber nach.“
David stand auf. „Du weißt, wo du mich findest, wenn du mich brauchst.“
Marc sah ihm nach, als er den Weg Richtung Haupthaus en t langging. Er hatte einen Freund wie David nicht verdient. Er hatte dieses ganze Leben hier nicht verdient. Er war ein ve r dammtes Arsc h loch.
*
Rebecca wählte die Nummer von Kathrins Kosm e tikstudio. Neben ihrer Arbeit und der eigenartigen Situation, in die sie hier geraten war, fragte sie sich erneut , warum sie Kathrin in den letzten Tagen nicht hatte erreichen können.
„Kosmetikstudio Hatschepsut, Kathrin Wendel am Apparat, was kann ich für S ie tun?“
„Ich bin es, Rebecca.“
„Oh, hallo!“
„Ich dachte schon , dir ist was passiert, ich habe abends ve r sucht , dich auf deinem Handy zu erre i chen.“
„Was ist denn los? Du klingst so aufgeregt?“
Rebecca war nervös wegen des Abendessens mit Marc, aber das würde sie Kathrin nicht auf die Nase binden. Jetzt wollte sie erst mal wissen, was mit ihrer Freundin los war. „Bei mir ist alles in Ordnung, viel Arbeit. Warum warst du nicht erreic h bar?“
„Ich bin mit Robert Eagle zusammen und wir kommen euch am Montag besuchen!“
Rebecca musste tief durchatmen. „Zusammen?“
„Ja. Ich habe eine Beziehung!“
„Du? Entschuldige, aber das war doch immer das Letzte, was du wolltest.“
„Wir haben uns jeden Tag gesehen, seit du weg bist. Er ist großartig, er ist alles, was ich mir je g e wünscht habe. Ich liebe ihn.“
„Stopp!“ Jetzt war Rebecca wirklich entsetzt. „Liebe? Du liebst ihn? Du kennst ihn doch erst ein paar Tage.“
„Ich will ihm gehören. Du wirst ihn ja Montag kennenlernen, er ist einfach unglau b lich!“
Das war nicht ihre Kathrin. Was hatte sie gesagt? ‚Ich will ihm gehören?’ Niemand gehörte einem a n deren Menschen. „Kathrin, was redest du da?“
„Was soll denn der Ton? Solltest du dich nicht für mich fre u en?“
„Was weißt du über den Typen?“
„Genug , um zu wissen, dass ich ihm hundertprozentig ve r traue.“
„Ist das nicht ein wenig naiv?“
„Zu lieben findest du also naiv.“
„Jetzt dreh mir doch nicht das Wort im Mund um.“
„Weißt du was? Wir warten den Montag ab. Ich b e ende jetzt das Gespräch.“
Es machte klick in der Leitung. Rebecca starrte das Telefon an, als könne es ihr eine Erklärung abliefern für das, was sie eben gehört hatte. In ihrem Magen bildete sich ein eisiger Klumpen. Kathrin war eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben stand. Ihr Kosmetikstudio war ihr Lebensinhalt. N a türlich hatte sie immer gern Spaß gehabt, aber Rebecca hätte nie vermutet, dass sie von heute auf morgen einem Mann ‚ g e hören ‘ wollte. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Gut , dass sie heute Abend mit Marc vera b redet war, der musste Robert Eagle kennen, vielleicht konnte sie sich beim Essen ein paar Insiderinfos über den Typen holen.
*
Drew betrat Davids Büro. Das sah nicht gut aus. Wenn David sich mit offenen Haaren und diesem bestimmten Blick vor dem Schreibtisch aufgebaut hatte, roch es nach Ärger.
„Du wolltest mich sprechen?“
David griff hinter sich und wedelte mit einer au s gedruckten E -M ail in der Luft. „Was hat das bitt e schön zu bedeuten?“
Drew ging näher ran. „Scheiße“, entfuhr es ihm. Eine Seku n de später hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen.
„Erkläre mir das.“ Davids Ton war freundlich. Zu freundlich.
Drew entschloss sich , zum Gegenangriff überzugehen. „Wieso rufst du meine Mails ab?“
„Das hab ich nicht. Wenn du dir den Wisch mal genauer a n sehen würdest, könntest du festste l len , dass d ie E- Mail an mich ging .“
Noch mal Scheiße. Wie hatte er so dämlich sein können ? Er erinnerte sich, dass er die Wette abgeschlossen hatte, als er B ü roarbeit erledigte, allerdings hätte er schwören können, dass er seinen eigenen Mailaccount benutzt hatte. Dumm gelaufen.
„Ich warte immer noch auf eine Erklärung.“ David war w ü tend.
„Ich hab ne Wette abgeschlossen, na und?“
„Ach? Das hab ich gesehen. Aber die näheren Umstände deiner Wette erscheinen mir recht sonderbar.“
„Es ist nicht verboten , über einen Buchmacher in England ne Wette in den USA abzuschließen.“
„Das hab ich auch nicht gesagt. Aber du wettest auf ein Pferd aus unserem Stall, das ich bestimmt nicht für ein Rennen in den USA vorgesehen habe. Und da
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