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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Überzeugung, dass alle lachen mussten.
    „Laut Polizei hat niemand es getan“, erklärte Joe.
    „Cassandra hat nicht Selbstmord begangen“, kommentierte V.J. „Dafür war sie viel zu selbstverliebt.“
    „Aber ich dachte, sie hatte Krebs“, wandte Sabrina ein.
    „Hatte sie. Aber der war vielleicht therapierbar“, vermutete Brett.
    „Vielleicht ist sie nur gestolpert“, gab Sabrina zu bedenken.
    „Wahrscheinlich ist genau das passiert“, bestätigte eine weitere Männerstimme. Sie gehörte Tom Heart. Groß, schlank, weißhaarig, attraktiv und würdevoll, sah er kein bisschen so aus, wie man sich den Autor einiger der schauerlichsten Horrorgeschichten auf dem Markt vorstellte. Er prostete ihnen lächelnd mit dem Champagnerglas zu. „Cheers, Freunde, Gentlemen und Ladys, Brett, Joe, Sabrina… V.J. Schön, euch alle wieder zu sehen. Und Sabrina, Sie haben vielleicht vollkommen Recht. Nach allem, was ich gehört habe, rief Cassandra hinter Jon her. Er hatte ihre Launen satt und ging einfach weg. Vielleicht hat sie sich vorgebeugt, um noch lauter zu rufen, und bekam das Übergewicht. Ah, da ist unser Gastgeber mit der schönen Dianne Dorsey an einem und der exquisiten Anna Lee Zane am anderen Arm.“
    Sabrina blickte zur Bibliothekstür. Ihr Gastgeber war in der Tat soeben hereingekommen – mit Stil.
    Er trug einen Frack und sah umwerfend gut aus. Seine Größe und sein dunkler Typ wurden durch die elegante Kleidung noch betont. Das schwarze Haar war zurückgekämmt, und die Augen wirkten geheimnisvoll, während er mit den beiden attraktiven Frauen an seinen Seiten redete und lachte.
    Anna Lee war eine Autorin, deren Kriminalromane auf wahren Fällen basierten. Sie war etwa Ende dreißig, zart und weiblich. Wenn man den Gerüchten glauben durfte, wählte sie ihre Sexualpartner unbekümmert aus beiden Geschlechtern aus.
    Dianne Dorsey galt als die aufstrebende Stimme des Horrorgenres. Es reizte sie, fremdartige Wesen mit einem bizarren Hunger auf Menschenfleisch zu entwickeln. Sie war noch sehr jung, gerade mal zweiundzwanzig, hatte ihren ersten Roman als Junior in der High School geschrieben und ihren zweiten als Senior. Nun, nach dem Abschluss in Harvard, galt sie bereits als alter Hase und hatte vier Bücher auf dem Markt. Sie galt als Genie und hatte schon eine riesige Fangemeinde. Ältere Autoren neideten ihr manchmal den Erfolg in so zartem Alter. Erfolg, der noch dazu anscheinend mühelos erworben war. Sabrina beneidete Dianne nur um ihre Selbstsicherheit in so jungen Jahren. Die zu erlangen, würde sie glatt ihren Augenzahn opfern. Sie hegte allerdings den Verdacht, dass Dianne eine schwierige Kindheit gehabt hatte, dass irgendetwas geschehen war, das sie bereits in früher Jugend zu einer Kämpfernatur hatte werden lassen.
    Während sie Dianne beobachtete, merkte sie, dass Anna Lee ihr lächelnd zuwinkte. Sabrina winkte lächelnd zurück.
    Als Dianne sie entdeckte, winkte sie ebenfalls lächelnd. Sabrina hob winkend eine Hand. Dianne pflegte den Grufti-Look: ihr Haar war rabenschwarz, ihr Lippenstift war schwarz, ihre Haut war makellos weiß. Sie bevorzugte riesige Medaillons, Schmuck im Stil des Mittelalters und fließende, körperbetonte Kleidung, woraus sie einen sinnlich femininen Stil entwickelte, der sie zu einer einzigartigen, anziehenden Erscheinung machte.
    Immer noch lächelnd, merkte Sabrina plötzlich, dass Jon sie betrachtete.
    Wieder mal stand sie direkt neben Brett. Nicht nur das, er suchte sogar Körperkontakt.
    Sie senkte schnell den Blick und sagte sich, dass sie sich mit niemand einlassen würde. Sie war nicht hergekommen, um jemand wieder zu finden, den sie verloren hatte. Sie war jetzt eine erwachsene Frau mit einer gut laufenden Karriere, vielen Freunden und einer großartigen Familie. Sie war als Gast hier und nahm an einer wichtigen Wohltätigkeitsveranstaltung teil. Es war lediglich der Zuckerguss auf dem Kuchen, dass ihre Karriere durch ihre Teilnahme hier vielleicht noch etwas gefördert wurde.
    Lügnerin! neckte eine innere Stimme.
    „Ladies und Gentlemen, das Dinner wird in der großen Halle serviert“, verkündete Jon. Er entschuldigte sich bei seinen beiden Begleiterinnen. Und Sabrina musste sich beherrschen, um nicht zurückzuweichen, als er zielstrebig auf sie zukam. „Miss Holloway, Sie sind vielleicht die Einzige hier, die noch nicht mit allen bekannt ist. Entschuldige, Brett, darf ich dir deine Exfrau für einen Moment entführen?“ fragte er

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