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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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leichthin.
    „Sicher – für einen Moment“, gestattete Brett freundlich.
    Sabrina war gelinde alarmiert, welch wohliges Gefühl sie durchströmte, als Jon sie lächelnd am Arm durch den Raum führte. Sie steuerten auf einen großen schlanken Mann zu, der lockiges blondes Haar und ein hübsches offenes Gesicht hatte. Er sah nach einem Künstler aus und war bis auf einen kleinen Farbspritzer auf der Krawatte makellos gekleidet. „Miss Holloway, ich bin sicher, Sie erinnern sich an Joshua Valine, unseren außergewöhnlichen Bildhauer.“
    „Aber ja“, erwiderte Sabrina und erinnerte sich sofort, sobald der Mann sie mit seinen warmherzigen braunen Augen ansah. Sie waren sich flüchtig auf der Buchmesse in Chicago begegnet. Sie hatte Bücher signiert, und einer der Verkaufsrepräsentanten hatte sie miteinander bekannt gemacht. „Wir kennen uns“, sagte sie Jon und gab Joshua Valine die Hand. „Wie schön, Sie wieder zu sehen. Ihre Wachsfiguren sind unglaublich gut. Sehr realistisch und beängstigend! Wie ich von meinem Exmann gefoltert werde, wird mir sicher Albträume bescheren.“
    Joshua errötete leicht und schenkte ihr ein Lächeln. „Danke. Verzeihen Sie mir, dass ich Sie auf die Streckbank gelegt habe. Aber Sie werden überleben, wissen Sie?“
    Sie lachte leise. „Das sagte man mir bereits.“
    „Sie werden auf Befehl des Königs von der Folter befreit.“
    Sie nickte und fügte hinzu: „Ich bin froh, dass ich nicht das Opfer von Jack the Ripper bin.“
    Joshua zog die Nase kraus und senkte die Stimme. „Susan Sharp ist allerdings gut in der Rolle, finden Sie nicht?“
    „Schsch. Susan hat außergewöhnlich gute Ohren“, neckte Jon.
    „Sieh dich um, Joshua, ist noch jemand hier, den Sabrina noch nicht kennen könnte?“
    „Haben Sie Camy Clark schon kennen gelernt?“ fragte er.
    „Ja, sie ist charmant. Sie haben großes Glück, mit ihr zu arbeiten.“
    „Sie hat Organisationstalent und ist sehr kompetent. Ich habe wirklich großes Glück mit ihr“, stimmte Jon zu. „Wie ist es…“
    Als er sich umdrehte, den Blick durch den Raum schweifen zu lassen, trat ein kräftiger Mann mit rotem Haar und altmodischem Stoppelschnitt zu ihnen. Er warf Jon und Joshua ein Lächeln zu und reichte Sabrina die Hand. „Wir sind uns schon begegnet, aber nur kurz, auf einer Konferenz in Tahoe. Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern, aber ich bin …“
    „Natürlich erinnere ich mich an Sie“, erwiderte Sabrina. „Sie sind Thayer Newby. Ich bin zu jedem Ihrer Vorträge gepilgert. Wahrscheinlich haben Sie mich nicht gesehen, denn die Räume waren immer so voll, wenn Sie gesprochen haben.“
    Thayer Newby errötete bis an die Haarwurzeln. Er war zwanzig Jahre lang Polizist gewesen, ehe er zu schreiben begonnen hatte, und seine Vorträge über Polizeiarbeit waren hervorragend.
    „Danke!“ Er betrachtete sie und hielt immer noch ihre Hand. Mit leichtem Kopfschütteln fügte er hinzu: „Wie konnte McGraff Sie nur laufen lassen?“ Danach errötete er noch mehr. „Tut mir Leid, das geht mich nichts an. Aber natürlich habe ich dieses Bild gesehen.“
    Sabrina hatte Mühe, nicht ebenfalls zu erröten. Sie spürte, dass Jon neben ihr war und sie beobachtete. Und sie wusste natürlich, dass jeder, der dieses Pressefoto kannte, sich fragte, aus welchem Anlass sie splitternackt aus der Flitterwochensuite geflüchtet war.
    „Brett und ich haben unterschiedliche Ansichten über die Ehe“, erklärte sie so sachlich wie möglich.
    „Aber sie sind Freunde geblieben, was?“ fragte Thayer unbekümmert.
    Irgendwie klang das zweifelnd. Sabrina erkannte, dass er sie vermutlich den Abend über mit Brett gesehen hatte und, wie andere auch, vermutete, dass ihre Beziehung über bloße Freundschaft weit hinausging.
    „Ja, es ist uns gelungen, Freunde zu bleiben“, bestätigte sie lakonisch.
    „Ah, da ist Reggie“, sagte Jon und hob eine Hand. „Kennen Sie Reggie Hampton, Sabrina?“
    Alt, jedoch irgendwie alterslos, hätte Regina Hampton ebenso siebzig wie hundertundzehn sein können. Sie hatte Berge von Büchern über eine Amateurdetektivin geschrieben, die Großmutter war und die Fälle in ihrer Gegend mit Hilfe ihrer Katze löste. Reggie war unverblümt, intelligent und amüsant. Sobald sie den Raum betreten hatten, war sie direkt auf sie zugekommen. „Reggie“, begann Jon, „kennst du…“
    „Natürlich kenne ich das liebe Kind!“ rief Reggie aus. Sie war klein und dünn und sah aus, als könnte jeder

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