Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
mich hier eingeschlossen. Wenn ich herausfinde, wer das war…“
    „Wo ist deine Spielanweisung?“ wollte V.J. wissen. Sie sah in die Runde, doch alle Anwesenden machten unschuldige Mienen.
    „Ich hatte sie dabei. Sie lag gleich hier.“ Susan stand auf und suchte den Boden ab. Doch da war nichts mehr. „Wer mich hereingelegt hat, hat mir auch die gefälschte Anweisung gestohlen!“
    „Vielleicht gehörte es ja auch zum Spiel, dass du hergeschickt wurdest“, versuchte Joe, die Wogen zu glätten.
    V.J. warf ihm einen mitleidigen, leicht verächtlichen Blick zu. Susan Sharp würde durch nichts zu beschwichtigen sein. Und sie selbst wollte lieber tot umfallen, als ihr nach dem Munde reden oder ihren Unsinn mitzumachen, gleichgültig, was Susan in der nächsten Kolumne über sie schrieb. Sie hatte es zu weit gebracht, um für Leute vom Schlage einer Susan Sharp den Speichellecker zu spielen.
    „Schau“, begann Thayer in seiner praktischen Art zu argumentieren, „die anderen Ladys waren in der Krypta, als wir nach unten kamen. Und wir Männer sind zusammen hinuntergegangen. Also konnte niemand von uns etwas Böses tun, ohne dass die anderen es gemerkt hätten. Ich glaube, du hast dich unabsichtlich in eine Panik hineingesteigert und dich dabei versehentlich eingesperrt.“
    „So ein Bockmist!“ schnauzte Susan wütend und schritt theatralisch im Raum hin und her. „Dieses alte Gemäuer ist voll von Geheimtüren und -gängen. Jeder von euch hätte hier hereinschlüpfen können, um mich zu terrorisieren.“
    „Susan, also ehrlich, wenn wir vorhätten, dich zu terrorisieren, würden wir gründlicher vorgehen!“ schimpfte Thayer.
    „Vielleicht war es der Schlossherr Jon Stuart selbst, der dich eingesperrt hat“, mutmaßte Dianne plötzlich. „Jon war vorhin hier, weißt du, und er kennt die Geheimgänge garantiert.“
    „Jon würde mir so etwas niemals antun“, sagte Susan affektiert und richtete sich das Haar. „Wo ist er überhaupt? Wir werden dieser Sache auf den Grund gehen!“
    Alle senkten die Blicke. Offenbar wollte niemand ihr Informationen geben, die sie gegen andere verwenden konnte.
    V.J. rang sich schließlich achselzuckend zu einer Antwort durch. „Es zieht ein Schneesturm auf. Einige von uns sind ausgeritten. Jon ist ihnen gefolgt, um sie sicher zurückzubringen.“
    „Einige von uns?“ wiederholte Susan spöttisch und lächelte verschlagen. „Könnte es sein, dass Brett und Sabrina zusammen ausgeritten sind – allein? Wie absolut göttlich. Vielleicht waren es ja die beiden, die mich belästigt haben und nun ihr schlechtes Gewissen verbergen müssen!“
    „Na klar“, bestätigte Anna Lee sarkastisch. „Nachdem dich der eine eingeschlossen hat, hat sich der andere als Jack the Ripper verkleidet. Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass beide an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein müssten.“
    „Einer von euch Bastarden hat es jedenfalls getan. Und ich will herausfinden, wer!“ versicherte Susan ihnen verbittert. „Wo ist Reggie?“ wollte sie wissen.
    „Schlürft vermutlich gerade behaglich einen Martini“, sagte Tom.
    Susan verengte leicht die Augen. „Und dieser elende Joshua, der diese schrecklichen Figuren geschaffen hat?“
    „Er war heute Morgen nicht mal hier unten“, erklärte Joe.
    „Und dieser verachtenswerte kleine Wurm von einer Frau, die für Jon arbeitet?“ forschte Susan weiter.
    „Sie ist irgendwo oben“, vermutete Joe achselzuckend.
    „Ich würde es dieser grauenhaften kleinen Maus zutrauen, dass sie in dieser Sache drinsteckt! Eigentlich bin ich sogar sicher, dass sie sie ausgeheckt hat, dieses schniefende Häufchen Elend. Ich werde verlangen, dass sie mir die Wahrheit sagt und…“
    „Susan, ich sage dir, es sieht ganz so aus, als hättest du dich versehentlich selbst eingesperrt“, erinnerte Thayer sie nachdrücklich.
    „Und dann habe ich mich wie Jack the Ripper angezogen?“
    „Jack the Ripper trägt seine eigenen Sachen“, hob Joe Johnston hervor und ging hinüber zur Ripper-Szene. „Sieh genau hin. Er ist angezogen und steht an seinem Platz, okay? Aber Angst ist eine schreckliche Sache. Sie spielt mit deiner Fantasie. Wir alle wissen das – schließlich verdienen wir Geld mit diesem Konzept. Es ist dunkel hier unten, beängstigend, schattenhaft – da kann man sich leicht etwas einbilden.“
    Susan verengte die Augen. „Joe Johnston, du bist ein Arsch. Ich gehe nach oben und steche Camy Clark die kleinen Augen aus!“

Weitere Kostenlose Bücher