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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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plötzlich so besorgt darauf, dass ich meine Tür abschließen soll?“
    „Vielleicht habe ich Angst vor Kreaturen, die durch die Nacht schleichen.“
    „Tust du das nicht auch?“
    Er gab mit finsterer Miene zu bedenken: „Dann solltest du vielleicht Angst vor mir haben!“
    Er schob sie in ihr Zimmer und zog die Tür von außen zu. „Gute Nacht, Liebes, schieb den Riegel vor.“
    Sie folgte seiner Aufforderung und hörte, wie er in sein Zimmer zurückkehrte und die eigene Tür schloss und verriegelte.
    „Großartig. Ich bin nur eine Stunde weg, und schon rennst du zu ihm!“
    Verblüfft, plötzlich eine Stimme zu hören, fuhr sie zu Jon herum. Er war noch im Bademantel und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er stand im hinteren Teil des Raumes am Eingang zum Geheimweg.
    „Ach, zur Hölle mit dir!“ brauste sie auf.
    „Mich wünschst du zur Hölle?“ fragte er stirnrunzelnd zurück, eindeutig verärgert, weil er sie mit Brett zusammen gesehen hatte.
    Sie durchquerte den Raum und kam mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ihn zu. „Du hast mich mitten in der Nacht allein gelassen!“
    „Und deshalb läufst du nach nebenan zu deinem Exmann?“
    „Du musst doch gehört haben, was er sagte.“
    „Nein, habe ich nicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas gesagt haben könnte, was dich entschuldigt.“
    „Ich wollte nicht mit ihm schlafen, deshalb hat er mich aus seinem Zimmer geworfen. Er war nicht mal da, als ich hineinging…“
    „Aber du bist zu ihm gegangen“, beharrte Jon zornig.
    „Hör auf damit! Ja, ich bin nach nebenan gegangen, um mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Weil ich plötzlich Angst hatte…“
    „Warum?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Aber er war nicht da?“
    „Nein“, bestätigte sie, plötzlich unsicher, weil seine Stimme Anspannung verriet. „Warum?“
    „Ach, ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich meinen Gästen Warnungen zukommen ließ, auf Nummer Sicher zu gehen und sich über Nacht einzuschließen. Stattdessen geht es im Schloss geschäftiger zu als in einem Bienenkorb. Brett, das arme verletzte Baby, war also nicht in seinem Zimmer, als du zu ihm kamst, um nach ihm zu sehen.“
    „Nein.“
    „Und wo war er?“
    „Er war nach unten gegangen, um sich etwas zu essen zu holen.“
    „Sagt er jedenfalls.“
    „Was glaubst du, wo er war?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Und warum behauptest du dann, im Schloss sei ständig was los?“
    Er erklärte achselzuckend: „Ich sah Schatten auf der Treppe.“
    „Hast du nachgesehen?“
    „Natürlich.“
    „Und?“
    „Ich bin hinterhergegangen und konnte niemand entdecken.“
    „Vielleicht hast du dir die Schatten eingebildet.“
    Er streifte sie mit einem vernichtenden Blick. „Ich bilde mir nichts ein!“
    „Nein, natürlich nicht“, lenkte sie ein. „Also, wo bist du sonst noch gewesen?“
    „Nur in meinem Zimmer, um Kleidung für morgen früh zu holen.“
    Zumindest in dieser Hinsicht sagte er die Wahrheit. Auf dem Sessel neben dem Bett lagen einige Kleidungsstücke. „Ich war nicht lange fort. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass du inzwischen aufstehen und durchs Schloss geistern würdest.“
    „Ich bin nicht herumgegeistert.“
    „Nein, ganz gewiss nicht. Du bist geradewegs zu Brett gelaufen.“
    „Er hat sich heute verletzt.“
    „Ja, der Ärmste. Und du bist ein solcher Engel. Trotz eurer Scheidung lässt du die Vergangenheit ruhen. Du bist so eine wunderbare, sanfte Krankenschwester.“
    „Du bist ja eifersüchtig!“
    „Natürlich. Was denkst du denn?“
    „Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich ihn immer noch mag.“
    „Mich wurmt nur, wie sehr du ihn magst.“
    „Ich war aber doch mit dir zusammen“, beschwichtigte sie ihn mit sanfter Stimme.
    Er neigte den Kopf leicht zur Seite. „Schön zu denken, dass die heutige Nacht unsere Beziehung gefestigt hat.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Genau genommen hätte ich wohl auch Grund, auf einige Leute eifersüchtig zu sein.“
    „Wenn du nicht wenigstens ein bisschen eifersüchtig wärst, wäre ich ziemlich beleidigt.“
    „Soll ich mich etwa geschmeichelt fühlen, weil du eine so geringe Meinung von mir hast, mir zu unterstellen, ich würde von Bett zu Bett hüpfen?“
    Er lächelte schwach, doch sein Blick blieb unergründlich. Ein leichter Schauer durchfuhr sie, als ihr wieder mal bewusst wurde, dass Jon eigentlich immer noch ein Fremder für sie war, gleichgültig, wie gut sie ihn zu kennen

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