Möwenspur
an.
Entrée
Foie gras de canard poêlé et langoustine rôtie, émulsion de carotte à
l'huile d'olive
*
Plat
Carré d'agneau pané aux sésames, petits navets au beurre wasabi
*
Dessert
"Macaron éclair" aux fruits rouges, glace verveine menthe
Julie
hatte
Jean-Marie
gefragt,
warum
das
Menu
‘Capitoul’ und nicht Capitole hieß, obwohl das Restaurant doch an dem Place Capitole lag. Er wusste es auch
nicht.
Der Abend verging rasch und Julie erreichte, dass JeanMarie fast ausschließlich von sich und seiner Arbeit
sprach. Dann, sie waren schon beim Dessert, fragte Julie
Jean-Marie ob er nicht einmal Lust hätte sie in der Bretagne zu besuchen.
„Nichts lieber als das“,
sagte Jean-Marie, „nur leider
wird es nicht sofort klappen. Wir sind mitten in einem
Projekt und ich kann frühestens in vier Wochen Urlaub
bekommen.“
„Das wäre okay für mich. Ich will ganz ehrlich zu dir
sein, ich glaube, dass ich mich ein wenig…, in Dich…“,
sie zögerte einen kurzen Augenblick und fuhr dann fort,
„…sagen wir, verliebt habe!“
Jean-Marie war sprachlos, sie hatte sich in ihn verliebt.
Im Traum hätte er nicht gewagt daran zu denken, nachdem sie sich gerade einige Stunden kannten. Er war ja
sofort Feuer und Flamme gewesen als er die Frau an
seinem Tisch begrüßen durfte. Er konnte ihre Worte
noch nicht fassen.
„War ich jetzt etwas zu stürmisch?“ fragte sie ihn, da er
ihr nicht sofort antwortete.
„Nein…, nein absolut nicht, es ist nur…, es ist nur, dass
ich sofort in dich verliebt war, als du dich an meinen
Tisch gesetzt hattest. Ich bin überglücklich, das
macht
mich beinahe sprachlos.“
„Dann ist es abgemacht? Du besuchst mich in vier Wochen?
Können wir sofort einen Termin fixieren, denn
ich muss mir eine Auszeit an der Uni nehmen und nach
Hause fahren. Erstens will ich dir etwas von der Bretagne zeigen und zweitens möchte ich viel Zeit mit dir verbringen und dich näher kennen lernen. Warst du schon
einmal in der Bretagne?“
„Isabelle, einen Termin können wir sofort ausmachen,
Jean-Marie holte sein iPhone aus der Tasche und wählte
den Terminkalender um nach einem passenden Datum zu
suchen. Ich kann am Montag den 23. Mai zu dir kommen. Wäre das für dich in Ordnung?“
Ohne auf einen Kalender zu sehen, sagte sie ihm das
Treffen für Montag den 23. Mai zu.
„Du hast mich gefragt ob ich schon einmal in der Bretagne war. Es ist schon einige Jahre her. Ich war einmal
mit Freunden zum Segeln. Wir waren damals nur in
Concarneau und das auch nur sehr kurz. Wir waren einige Tage auf einer Yacht und danach mussten wir sofort
wieder abreisen. Ich glaube, ich kann mich an Nichts
mehr erinnern.“
„Auch nicht an irgend einen bleibenden Eindruck. Zum
Beispiel von den Tagen auf dem Wasser?“
„Nein…“, Jean-Marie
war
nachdenklich geworden.
Doch nach einigen Sekunden fügte er dann hinzu, „…es
gab nur etwas eher Unangenehmes aber das ist besser zu
vergessen.“
Julie verkniff sich nachzufragen.
*
Der TGV fuhr in den Bahnhof Montparnasse in Paris
ein, Jean-Marie nahm seinen Koffer und stieg aus. Er
war während der Nacht von Toulouse nach Paris gefahren. Bis zur Weiterfahrt nach Rosporden hatte er noch
ein wenig Zeit. Er suchte ein Bistro auf und bestellte sich
einen Espresso. Über der Theke lief ununterbrochen ein
Fernseher mit den aktuellen Nachrichten, aber ganz ohne
Ton. Von Zeit zu Zeit sah er auf den Bildschirm und
bemerkte, dass die Nachrichten sich pausenlos wiederholten.
Jean-Marie trank seinen Espresso, zahlte und ging hinaus. Auf dem Bildschirm wurden gerade die Bilder von
Pierre Jaouen, Jules Garrec und Robert Le Floch gezeigt.
Auf der Leiste unter den Bildern lief die Nachricht langsam vorbei.
…Wer hat die Toten in den letzten Tagen gesehen? Wer
kann nähere
Auskunft
über
ihren Aufenthalt
geben?
…Wer kann Angaben über ihre Kontakte der letzten Tage machen?...Alle sachdienlichen Hinweise an die police
judiciaire in Paris oder Quimper....
Jean-Marie sah die Bilder und die Textzeilen nicht mehr
als er das Bistro verließ und zu seinem Bahnsteig ging.
Er hatte Glück, dass er nicht den Bahnhof wechseln
musste. Der TGV nach Rennes fuhr gerade ein als er auf
dem Bahnsteig angekommen war. Er betrat einen Wagon
der ersten Klasse und nahm seine Fahrkarte aus der Innentasche seines
Jacketts um die Nummer seines Sitzplatzes herauszusuchen. Er sah auf die Nummer des Wagons und stellte fest, dass er noch einen Wagon weiter
nach vorne gehen musste. Als er seinen Platz
Weitere Kostenlose Bücher