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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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dünnere
Wolfskin Jacke. Julie fand, dass er ganz gut in den
Sachen aussah, aber sie stand nicht so auf Männer,
ansonsten wäre es ihr deutlich schwerer gefallen, sich
dauerhaft von ihm zu trennen.
Julie schloss die Tür zum Garten auf und ließ JeanMarie an sich vorbei in den Garten gehen. Dann verschloss sie die Tür wieder sorgfältig und sie durchquerten den Garten. Auch das Gartentor musste wieder auf- und zugeschlossen werden. Julie schlug vor
nach rechts zu gehen, in Richtung des Strands von
Raguénez. Sie konnte von hier aus schon sehen, dass
sich noch zahlreiche Menschen am Strand befanden.
Daswargutso,siefreutesich, dass sie mit JeanMarie gesehen werden würde. Sie nahm seine Hand
und sie spazierten gemütlich auf dem schmalen Küstenweg hin zu dem breiten und mit feinem Sand bedeckten Strand. Als sie den Strand erreicht hatten und
sich mitten unter den Strandbesuchern befanden blieb
sie stehen und drehte sich zu Jean-Marie um und küsste ihn ausdauernd. Jean-Marie war hoch erfreut und
erwiderte ihren Kuss begehrend. Dann gingen sie lachend und miteinander spielend weiter. Es war ein
schöner lauer Maiabend und die Sonne hatte den Sand
tagsüber spürbar erwärmt. Als Julie vorschlug sich
doch noch etwas in den Sand zu setzen war JeanMarie dieser Aufforderung sofort nachgekommen. Als
die Sonne schon beinahe am Horizont verschwunden
war gingen sie wieder zurück. Julie sah ihren Nachbarn mit seinem kleinen Hund auf sie zukommen. Sie
wusste nicht, was es für eine Rasse war aber er war
sehr lustig.
„Guten Tag Julie, auch noch einen Spaziergang gemacht?“ Der Nachbar sah Jean-Marie an.
Julie beeilte sich, ihm Jean-Marie vorzustellen.
„Monsieur Gallo, das ist Jean-Marie Morvan, mein
Freund. Wir kennen uns zwar noch nicht sehr lange
aber sie werden ihn bestimmt jetzt öfter sehen.“
Monsieur Gallo gab Jean-Marie die Hand.
„Angenehm Ihre Bekanntschaft zu machen!“ sagte er.
„Ich will Sie aber nicht aufhalten. Ich musste nur
noch einmal mit dem Hund raus und da bietet sich
dieser Weg an, er ist nicht sehr beschwerlich und ich
kann nicht mehr so gehen wie ich gerne möchte. Das
Herz will nicht mehr so recht mitmachen.“
Monsieur Gallo ging weiter und Julie war mehr als
erfreut. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr
Nachbar ihnen begegnen würde. Als sie wieder zu
Hause waren bot sie Jean-Marie noch einen Kräutertee an.
Obwohl er nicht unbedingt der größte Teefreund war,
nahm er eine Tasse. Damit konnte er länger an Julies
Seite sein. Sie unterhielten sich weiter und Julie fragte
ihn nach seiner Familie, nach Geschwistern und seiner
Vergangenheit. Immer wieder kam sie auch auf seinen
früheren Aufenthalt in der Bretagne zurück, ganz beiläufig aber dennoch regelmäßig. Jean-Marie war es
nicht aufgefallen. Dann gingen sie zu Bett.

Kapitel 17
    Ewen Kerber hatte angeordnet, dass man Julie Guillo
beobachten sollte. Es waren jetzt doch schon mehrere
Hinweise, die einen Tatverdacht nährten. Zum einen
das Pseudonym Lolita 23, zum anderen die Möglichkeit an unbegrenzte Mengen von Fischabfällen
zu
gelangen und schließlich auch noch ihr gutes Aussehen. Normalerweise würde er das nicht als Verdachtsmoment gelten lassen. Aber die Frau die sie
suchten musste gut aussehen, wenn sie die Männer so
in den Bann ziehen konnte.
Er war etwas beunruhigt gewesen als er erfahren hatte, dass man Jean-Marie Morvan nicht erreicht hat. Es
war aber erst Montag. Bis jetzt waren alle Morde an
einem Samstag erfolgt. Ganz bewusst waren die Wochenenden ausgewählt worden, aus seiner Sicht. An
den Wochenenden hatten die Männer die Gelegenheit,
Paris für einen kleinen Ausflug zu verlassen ohne Urlaubstage zu benötigen. Gleiches galt für Frau Guillo,
falls sie die Täterin war. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen über einen etwas längeren Abend
wenn man danach lange schlafen konnte. Auch die
Beschaffung der Abfälle war an einem Wochenende
einfacher. Die Arbeiter verließen häufig schon früher
die Arbeitsstelle. Manche Betriebe hielten die
Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden dadurch ein, dass
sie am Freitag früher schlossen. Während der Woche
war es in der Bretagne durchaus üblich, dass man
mindestens bis 18 Uhr arbeitete. Natürlich gab es
zwei Stunden Mittagspause.
Es kostete ihn viel Überredungskunst um dem Staatsanwalt die Anordnung der Überwachung abzuringen.
Er hoffte nun, dass er auch Erfolg damit haben würde.
    Marc Louvin fuhr, nachdem sein Freund Gerard nach
Quimper aufgebrochen war ebenfalls

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