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Mona Lisa Overdrive

Mona Lisa Overdrive

Titel: Mona Lisa Overdrive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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Blut pochte hinter den Schläfen ... »Bitte ...«
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    Sie sah auf die Hände hinab. Das glänzende Blut war echt. Das Dröhnen wurde lauter. Vielleicht war's in ihrem Kopf. »Bitte! Hilfe! Erklär ...«
    'X NDQQVW KLHU QLFKW EOHLEHQ 'DV LVW GHLQ 7RG Und Angela fiel, von der Sonne geblendet, auf die Knie im Sand, während ringsum das Meer brauste. Der Dornier schwebte nervös zwei Meter vor ihr. Der Schmerz ließ sofort nach. Sie wischte die blutigen Hände an den Ärmeln des blauen Anoraks ab. Die Kameras an dem ferngesteuerten Ding rotierten surrend.
    »Es ist alles okay«, brachte sie hervor. »Nasenbluten. Nur Nasenbluten ...« Der Dornier schwirrte vor und zurück. »Ich geh wieder ins Haus. Mir fehlt nichts.« Er stieg elegant höher und verschwand außer Sicht.
    Angie schlang fröstelnd die Arme um den Leib. 1HLQ OD‰ HV VLH QLFKW VHKQ 6LH ZHUGHQ ZLVVHQ
    GD‰ ZDV SDVVLHUW LVW DEHU QLFKW ZDV Sie kämpfte sich auf die Beine, drehte sich um und ging über den Strand zurück, woher sie gekommen war. Unterwegs suchte sie in den Taschen des Anoraks nach einem Tempo, nach irgend was, um das Blut im Gesicht abzuwischen.
    Als ihre Finger auf die Ecken des flachen Briefchens stießen, wußte sie sofort, was es war. Sie blieb schaudernd stehen. Stoff. Unmöglich. Aber doch. Wer nur? Sie wandte sich um und starrte auf den Dornier, bis er davonschwirrte.
    Das Päckchen. Genug für einen Monat.
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    Hüte dich vor Gift, Kind!
     

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    Mona träumte, daß sie in irgendeinem Clevelander Bumslokal nackt die Käfignummer tanzte
    in einer heißen blauen Lichtsäule, wo ihr die Gesichter mit blau unterlegtem Augenweiß
    zugereckt wurden. Sie hatten die Miene aufgesetzt, die alle Männer aufsetzen, wenn sie dich tanzen sehen; sie glotzen mächtig, aber sind gleichzeitig zugeknöpft, so daß ihre Augen gar nichts verraten und das Gesicht trotz der Schweißperlen wie ein künstliches Gebilde aussieht.
    Nicht, daß sie sich was daraus machte, wenn sie im Käfig stand und warm wurde und abfuhr
    auf den Beat beim dritten Song der Nummer und das Wiz gerade voll reindröhnte und die
    neue Power in den Beinen sie auf die Fußballen hob ...
    Einer davon packte sie am Knöchel.
    Sie wollte schreien, aber brachte keinen Laut hervor, jedenfalls nicht auf Anhieb, und als er dann kam, gab es ihr innerlich einen Stich, tat weh, und das blaue Licht wirbelte durcheinander, aber die Hand war noch da, noch dran am Knöchel. Sie fuhr hoch im Bett wie ein Stehaufmännchen, rang mit der Dunkelheit, streifte Haare aus den Augen.
    »Was'n los, Baby?«
    Er griff ihr mit der andern Hand an die Stirn und drückte sie nieder aufs zerknüllte heiße Kissen.
    »Geträumt...« Die Hand war noch da, und sie wollte schreien. »Hast du 'ne Zigarette, Eddy?«
    Die Hand ging weg, Feuerzeugklicken und Flamme, die Flächen seines Gesichts schnellten
    ihr entgegen, als er eine ansteckte, ihr gab. Sie setzte sich schnell auf, zog die Beine an bis unters Kinn mit der Army-Decke darüber wie ein Zelt, da sie gar nicht angefaßt werden wollte.
    Das kaputte Bein des Stuhls aus Recyclingkunststoff ächzte bedrohlich, als er sich zurücklehnte und selber eine ansteckte. %ULFK dachte sie, VFKPHL‰ LKQ DXI GHQ $UVFK GDPLW HU PLFK YHUKDXW
    Wenigstens war es dunkel, so daß sie die Penne nicht anzuschauen brauchte. Das Schlimmste war, wenn sie mit einem dicken Kopf aufwachte und sich vor Übelkeit nicht rühren konnte, wenn sie ausgepowert heimgekommen war und vergessen hatte, die schwarze Plastikfolie vorzukleben, wenn somit die Sonne grell die vielen kleinen Details ausleuchtete und die Luft aufheizte, so daß die Fliegen in Schwung kamen.
    In Cleveland hatte sie keiner angefaßt; wenn ein Dumpfmeister versuchte, damit
    rüberzukommen, war er wohl schon so besoffen, daß er sich nicht mehr rührte, vielleicht nicht mal mehr atmete. Auch die Freier faßten sie nicht an, solange das nicht mit Eddy klar und extra bezahlt war, und dann war's nur Vorgabe.
    Wie sie es auch wollten, es wurde irgendwie ein Ritual daraus, so daß es scheinbar außerhalb des Lebens passierte. Und sie war darauf gekommen zuzuschauen, wenn sie es verloren. Das war das Interessanteste daran, weil sie es echt verloren, total hilflos waren, wenn auch nur für Bruchteile von Sekunden, aber es war, als wären sie nicht mal da.
    »Eddy, ich dreh durch, ich kann hier nicht schlafen.«
    Er hatte sie

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