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Mona Lisa Overdrive

Mona Lisa Overdrive

Titel: Mona Lisa Overdrive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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Couchlehne und warf sie ihr zu. »Zieh die an!« sagte er. Das tat sie und steckte ihre Unterwäsche in eine der Taschen.
    Er hob den zerrissenen Regenmantel auf, knüllte ihn zusammen und stopfte ihn sich in die
    Manteltasche.
    Michael schnarchte. Vielleicht würde er bald wach werden und alles wiederabspielen. Sie. Mit dem Gerät, das er hatte, brauchte er keinen Menschen mehr.
    Im Korridor beobachtete sie, wie Prior das Schloß mit einem grauen Kasten verriegelte. Die Kanone war weg, aber sie hatte nicht gesehn, wie er sie weggesteckt hatte. Aus der Box ragte ein flexibler roter Streifen mit einem ganz gewöhnlich aussehenden Magnetschlüssel daran.
    Draußen auf der Straße war es kalt. Er führte sie zum nächsten Block und öffnete die Tür eines winzigen, weißen dreirädrigen Fahrzeugs. Sie stieg ein. Er setzte sich ans Steuer und streifte die Handschuhe ab. Er startete den Motor; sie sah dabei eine Wolke aufsteigen in der verkupferten Spiegelfassade eines Geschäftshochhauses.
    »Er wird meinen, ich hab sie geklaut«, sagte sie mit einem Blick auf die Jacke.
    Dann trumpfte das Wiz ein letztes Mal auf: Kaskaden der Neuronen schnellten über die
    Synapsen: Cleveland im Regen und ein tolles Gefühl, das sie mal bei einem Spaziergang hatte.
    Silber.
     
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    Ja, du hast sie alle gut getroffen. Die Fahrt hinaus, der Mauerbau, das Verkriechen. Sie und die Mauern, nicht wahr? Labyrinth des Blutes, der Familie. Labyrinth inmitten der Leere verankert.
    :LU VLQG LQQHQ DX‰HQ VLQG DQGHUH KLHU ZHUGHQ ZLU IU LPPHU ZRKQHQ Und die Dunkelheit war da von Anfang an ... Du hast diese immer wieder in den Augen von MarieFrance aufgespürt, langsam mit dem Zoom herausgeholt aus den schattigen Augenhöhlen. Schon früh ließ sie keine Aufnahmen mehr von sich zu. Du hast mit dem gearbeitet, was du gehabt hast. Du hast sie richtig ins Bild gesetzt, durch Flächen aus Licht und Schatten geschraubt, Modelle erzeugt, ihren Schädel im Neonraster vermessen. Du hast Spezialprogramme verwendet, um sie altern zu lassen gemäß den statistischen Vorgaben, und Animationssysteme, um deine reife MarieFrance zum Leben zu erwecken. Du hast ihr Bild in viele, aber endlich viele Punkte zerlegt und sie
    abgemischt, hast neue Formen daraus entstehen lassen und die ausgewählt, die dir zugesagt haben ... Und dann hast du dir die andern vorgenommen, Ashpool und die Tochter, deren Gesicht deine Arbeit umrahmt, die erste und einzige Darstellung.
    Beim zweiten Ansehen wurde ihr der Werdegang klarer; nun konnte sie Beckers Splitter zeitlich einordnen in einer Abfolge, die begann mit der Hochzeit von Tessier und Ashpool, einer Verbindung, die seinerseits vor allem in den Medien der Wirtschaft Beachtung fand. Jeder erbte ein mehr als bescheidenes Wirtschaftsimperium; Tessier übernahm das Familienerbe, das auf neun bahnbrechenden Patenten der praktischen Biochemie beruhte, und Ashpool übernahm die große Ingenieurgesellschaft, die den Namen seines Vaters trug und ihren Sitz in Melbourne hatte.
    Es war eine Vernunftehe für die Journalisten, obwohl der daraus hervorgehende Firmenverbund von den meisten als unrentabel angesehen wurde: eine Schimäre mit zwei furchtbar ungleichen Köpfen.
    Aber nun konnte man in Fotos von Ashpool sehen, daß die Langweile verschwand und
    entschlossene Zielstrebigkeit an ihre Stelle trat. Die Folgen waren wenig schmeichelhaft --ja beängstigend: das harte, schöne Gesicht wurde noch härter, gnadenlos pragmatisch.
    Im ersten Jahr der Ehe mit MarieFrance Tessier hatte Ashpool 90 Prozent seiner Anteile
    abgestoßen und in Orbitalen Besitz und in Shuttle-Kapazitäten investiert. Die Früchte dieser Verbindung, zwei Kinder, Bruder und Schwester, wurden in der Biarritzer Villa der Mutter durch Surrogate zur Welt gebracht.
    Tessier-Ashpool zogen sich auf den Archipel im hohen Orbit zurück, um die Bahn zu finden, die nur spärlich mit Militärstationen und den ersten vollautomatischen Fabriken des Kartells belegt war. Und hier fingen sie zu bauen an. Das gemeinsame Vermögen hatte zunächst kaum ausgereicht, um die Auslagen zu decken, die dem Multi Ono-Sendai allein für ein
    Produktionsmodul seines weltraumgestützten Halbleiter-Projekts entstanden, aber

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