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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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entsetzt über die eig e ne Tat.
    Aidan zog sie in seine Arme. „Er wird keine Macht mehr über dich haben, das verspreche ich dir. Ich werde das Flammenschwert holen, koste es, was es wo l le.“
     
    Eine Weile standen sie eng umschlungen, jeder die Nähe des anderen sp ü rend. Als die Blutung an Ambers Arm gestillt war, legte Aidan ihr einen Verband an. Sie schrie kurz vor Schmerz auf, als er die Wunde berührte, sonst herrschte b e drückendes Schweigen zwischen ihnen. Draußen dämmerte es bereits. Wie i m mer in dieser Gegend wich am Morgen die Dunkelheit dichtem Nebel, der die Landschaft in ein weißes Leichentuch hüllte.
     
     
     
     

34.
     
    A idan konnte nicht abstreiten, ein flaues Gefühl im Magen zu haben. Alles war ungewiss. Ganz so optimistisch, wie er sich Amber gezeigt hatte, sah es in ihm nicht aus. Er fühlte sich in der Pflicht, die Schuld des Vaters zu begleichen. Und er musste Amber aus den Fängen der Schattenwelt b e freien. Seitdem sie dieses Mal trug, begann sie sich zu verändern. Deshalb konnte sie ihn auch nicht begle i ten. Der Einfluss Rev e nants auf sie könnte das Vorhaben scheitern lassen. Eine unsichtbare Mauer trennte sie. In ma n chen Momenten erschien sie ihm so fremd und abwesend, als befänden sich ihre G e danken ganz woanders. Gestern Nacht war er das Gefühl nicht losgeworden, ihre Liebkosungen hätten nicht ihm gego l ten. Ein bitterer Nachg e schmack blieb zurück.
    Und falls er heute scheiterte … Nein, das konnte nicht sein, denn er besaß e i nen starken Überlebensinstinkt. Aidan stieg in seinen Rover und schaltete das Radio ein. Die ve r traute Stimme des Moderators beruhigte seine Sinne und ließ sein Vorhaben in weite Ferne rücken. Befand er sich tatsächlich auf dem Weg zu diesem Ort, um das Schwert zu holen, von dessen Existenz er vorher noch nie etwas geahnt, geschweige denn gehört hatte? Er konnte kaum fassen, wie sich seine Realität in den letzten Tagen ve r schoben hatte.
    Dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße, die ihn nor d westlich führte. Hermit hatte ihm die Stelle der Kammer auf der Karte ei n gezeichnet. Es war ein Ort, der vor Touristen geheim geha l ten wurde. Eine Beschilderung existierte nicht. Auf dem Beifahrersitz glänzte sein Säbel. Für alle Fälle.
    Nach wenigen Kilometern erreichte er eine Abzweigung, die zu den Klippen führte. Der Weg war holperig und der Wind vom Meer wehte salzige Luft he r über. Die Brandung donnerte gegen die Felsen. Aidan parkte den Wagen am Ende des Weges und stieg aus. Den Säbel schnal l te er zur Vorsicht um.
    Um das Hügelgrab zu erreichen, galt es einen steilen Weg nach oben zu b e schreiten. Nachdenklich sah er hinaus. Was würde ihn da oben erwarten? Eiska l ter Meereswind blies ihm entgegen.
    Er zögerte noch einen Augenblick und folgte schließlich dem Weg. Aidan stapfte den steinigen Weg hoch, wä h rend die Möwen über ihm kreischend am blauen Himmel ihre Ba h nen zogen. Der Wind kroch eisig durch die Kleidung und er fröstelte. Seine Wangen kribbelten, als er en d lich das Hügelgrab erreichte.
    Der Eingang wurde von zwei mit Spiralen verzierten Steinblöcken ei n gerahmt, Symbole heidnischer Religion. Über dem Eingang selbst war die Form eines Schwertes in den Stein eingemeißelt.
    Niemand war weit und breit zu sehen. Wieder zögerte Aidan, bevor er das H ü gelgrab betrat. Eine seltsame Aura lag über diesem Ort. Alles e r schien irreal.
    Fackeln erhellten den rechteckigen Raum, an den eine hö l zerne Tür grenzte. Eine seltsame Atmosphäre schwebte in diesem Raum, die eine Mischung aus Eh r furcht und Respekt in ihm weckte. Kein Laut drang von außen herein, selbst das Tosen der Brandung war verstummt. Aidan schluckte, ihm war mulmig z u mute.
    „Hallo?“, rief er mit heiserer Stimme, obwohl er sehen konnte, dass sich ni e mand außer ihm hier befand. Das ließ ihn misstrauisch werden, denn die Mö g lichkeit b e stand, dass Revenant bereits vor ihm da gewesen war und die Wächter getötet hatte.
    Plötzlich nahm er hinter sich eine Bewegung wahr. Ein Zusammenzucken konnte er nicht vermeiden, aber er drehte sich so schnell er konnte um und sah, dass vor ihm ein junger Mann mit blondem, langem Haar in Jeans und kariertem Hemd stand. Er schätzte ihn auf Kevins Alter und doch unterschied ihn der selbstbewusste Blick von seinem Altersgeno s sen. Das konnte unmöglich ein Wächter sein, dafür sah er zu normal aus. Jemand, der etwas Heiliges bewachte, musste auch Ehrfurcht

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