Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Finsternis gesprochen«, sagte Chex zweifelnd. »Ich muß es ihm verständlich machen…«
    »Pscht!« flüsterte Grundy ihr ins Ohr. »Es kümmert mich nicht, wie furchterregend er für andere sein mag«, fuhr Chex gedankenlos fort. »Mein Fohlen befindet sich in schrecklicher Gefahr, und ich muß unbedingt durchkommen!«
    »Es gibt da einige große Kürbisse, die für den Verkehr benutzt werden können«, sagte die schwarze Zentaurin. »Aber keinen auf dem Mond. Du müßtest zuerst einmal auf die Erde gelangen.«
    Chex starrte auf Xanth hinab. Fracto wartete, häßlicher als je zuvor. Sie breitete ihre Flügel versuchsweise aus.
    Die Wolke grollte. »Ich kann das nicht wörtlich übersetzen«, sagte Grundy. »Er sagt: ›Komm du mir bloß in die Quere, Holzkopf‹!«
    Chex wäre auch ohne diese Übersetzung ausgekommen. Nicht nur das, ihre Schwingen waren immer noch zu müde, um mit ihnen mehr als eine ruhige Ausflugspartie zu unternehmen. Sie brauchte mehr Zeit, damit sie sich erholten, und außerdem müßte Fracto verschwinden.
    »Ja, ich muß mit dem Hengst reden«, entschied Chex. »Wir brauchen einen Traum, der in den nächsten zwei Stunden hergestellt ist, ganz gleich, was es kostet.«
    »Och«, murmelte Grundy. »Du hast es schon geschmissen, du Mehr-Flügel-als-Gehirn-Wesen! Der Nachthengst, das bedeutet für uns Ärger – und nicht zu knapp.«
    Vor ihnen entstand ein Flimmern, aus dem sich die Statue eines gigantischen Hengstes herausbildete, der sich auf einem Sockel erhob. Das war Trojan, das Pferd von einer anderen Farbe. »Was führt dich her, du Halbblut?« wollte die Statue wissen, ohne dabei ihren Mund zu bewegen. Dies war ein stärkerer Traum; sie schienen sich nun in einem phantastischen Pavillon zu befinden.
    »Fracto, die böse Wolke, versperrt mir den Weg, und ich mußte hier landen, um mich auszuruhen«, sagte Chex kühn, obgleich erschrocken durch die furchtbare Erscheinung. »Ich möchte Fracto mit einem bösen Traum fortjagen, um meinen Flug zum Berg Sauseschnell fortzusetzen, so daß Cheiron mir helfen kann, unser Fohlen zu retten.«
    »Ich gebe nichts auf euer Fohlen!« sagte die Statue. »Du hast auf dieser Seite des Mondes nichts zu suchen.«
    »Wir sind aber nun einmal da«, murmelte Grundy.
    »Und du, Golem«, fragte der Hengst. »Hast du sie etwa nicht vor diesem Vorgehen gewarnt?«
    »Halt ihn da raus!« rief Chex. »Wir hatten keine Wahl. Alles, was ich will, ist ein schneller Traum. Muß ich ihn mir selbst anfertigen?«
    Der Hengst erglühte leicht vor Zorn. »Das wird dich die Hälfte eurer beiden Seelen kosten, nur um von hier freizukommen. Wünschst du dir, die anderen Hälften genauso zu verlieren?«
    »Die Hälfte meiner Seele!« stieß Chex empört hervor.
    »Ich habe es dir doch gesagt«, stöhnte Grundy. »Er vertrödelt keine Zeit!«
    »Das ist ja abscheulich!« fauchte Chex. »Alles, was ich will, ist eine Chance, um Che zu befreien!« Aber sie erinnerte sich jetzt: Das war unter bestimmten Umständen der Preis, um aus der Welt des Kürbis hinauszugelangen. Sie hatte nicht daran gedacht, daß eine Landung auf dieser Seite des Mondes sie so teuer zu stehen kommen würde!
    Der Hengst blinzelte. Seine Augenlider bewegten sich nicht, die ganze Statue flimmerte. »Wer?«
    »Che, mein Fohlen! Die Kobolde haben ihn in ihrer Gewalt und ich brauche Hilfe, um ihn zu befreien! Wenn ich dabei meine Seele wegwerfen muß, dann soll es so sein, Hauptsache ich komme auf meinem Weg so schnell wie möglich voran.«
    »Der Auserwählte des Simurgh«, sagte der Hengst. »Das war mir nicht klar. Wir müssen dein Vorankommen ohne Buße unterstützen.«
    »Was für eine Wende!« flüsterte Grundy, dessen Erleichterung hierüber zweimal so groß wie er selbst war. »Wir behalten also unsere Seelen doch noch!«
    »Wenn ich nur ein wenig ausruhen und dann zum Berg Sauseschnell fliegen könnte«, sagte Chex, »mehr Erholung brauche ich nicht. Aber wenn es eines schlechten Traums bedarf, um Fracto zu vertreiben…«
    »Es braucht seine Zeit, um einen richtig schlechten Traum herzustellen«, meinte der Hengst. »Die Mähren stellen die Träume nicht her, sie befördern sie nur, obgleich sie manchmal, wenn der Effekt nicht ausreichend ist, Träume aus dem Gemeinschaftsvorrat hinzufügen müssen. Ein schwacher Traum würde Fracto, der bestimmt ein zäher Kunde ist, nicht wirklich stören. Zwei Tage sind das Minimum, das wir dafür brauchen.«
    Chex sah, daß er es ehrlich meinte. Sie erkannte nun,

Weitere Kostenlose Bücher