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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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gefolgt war, doch der hockte noch immer an derselben Stelle wie zuvor.
    Tom versuchte ihn auf sich aufmerksam zu machen, aber Hans reagierte nicht. Er sah in die andere Richtung, ebenfalls den Hang hinauf. Dann stand er auf. Tom wollte aufschreien, aber das hätte sie verraten. Hans ging jetzt in gebückter Haltung bergauf, den Verfolgern entgegen.
    »Hans!«, rief Tom ihm nun halblaut zu. »Leg’ dich hin! Du wirst entdeckt.« Doch Hans hörte ihn offenbar nicht, kletterte weiter und blickte über die Hügelkuppe nach Norden, in Richtung der Rebellen. »HANS!«, rief Tom nun noch einmal, lauter, verzweifelter. Sie waren so weit gekommen, sie durften den Vorsprung jetzt nicht verlieren. Warum machte er das?
    Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Schatten neben Hans auf, sprang auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Aus dem Unterholz hörte Tom die Geräusche eines Kampfes. Ansonsten war kein Laut zu hören. War das ein Mensch gewesen, der sich auf Hans gestürzt hatte? Waren ihnen die Rebellen schon so nah auf den Fersen? Würden in der nächsten Sekunde die anderen Rebellen über die Kuppe stürmen und sie alle wieder mitnehmen?
    Tom sah sich um. Imarika und Andrea schauten ihn irritiert an. Toms Gedanken rasten, bissen sich dann an einer Entscheidung fest. Er hastete vorwärts, den Hang wieder hinauf, Hans hinterher. Was auch immer Hans getan hatte, er musste ihm helfen. Nach ein paar Metern wurde er jedoch mit Gewalt zu Boden gerissen. Er stürzte in das weiche Moos, schlug mit dem Kopf an einen dicken Holzstamm und stöhnte vor Schmerz auf. Als er die Augen öffnete, blickte er in ein bekanntes Gesicht. Peter. Der legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihm so, still zu sein.
    »Ihr seid so laut wie eine ganze Elefantenherde.« Peter lächelte. »Und die Spur, die ihr hinterlasst, sieht aus wie eine anständige deutsche Autobahn.« Er wälzte sich auf die Seite, kroch weiter den Hang hinauf. Und kam kurz darauf zurück.
    »Ihr geht nach Westen. Jetzt sofort. Ich werde die Rebellen ablenken.«
    »Peter! Wo bist du gewesen ...?«, fragte Tom.
    »Nicht jetzt!«, herrschte Peter ihn an. »Ihr müsst sofort los. Auf der Stelle!«
    »Aber ...«
    »Tom! JETZT!« Er wies nach Westen.
    »Aber wie weit ...?«
    »Lauft einfach. Ich werde euch finden. Lauft!«
    Tom richtete sich halb auf. Hans kroch auf ihn zu. Er blutete aus einer kleinen Wunde am Kopf. In gebeugter Haltung rannten sie den Hang wieder hinab, wo Andrea mit Imarika verunsichert auf sie wartete. Fast bei ihr angekommen, rief Tom, sie und Imarika sollten ihnen folgen, und bog sofort in Richtung Westen ab.
    »Tom!«, rief Andrea hinter ihm her. »Was war da los?«
    Tom ließ sich ein wenig zurückfallen, bis Andrea knapp hinter ihm war. Er musste Matschlöchern, stacheligen Büschen und vermodernden Holzstämmen ausweichen.
    »Peter«, keuchte er. »Er war vermutlich die ganze Zeit kurz hinter uns.« Er sprach abgehackt, völlig außer Atem.
    »Peter?« Andrea klang erstaunt. »Dann hat er uns doch nicht sitzen lassen?«
    »Nein, er scheint eher nach dir als nach deinem Vater zu kommen«, entgegnete Tom und sofort tat ihm sein flapsiger Kommentar leid.
    »Sehr witzig!«, rief Andrea.
    Als auf den nächsten Metern keine größeren Hindernisse zu erkennen waren, wandte Tom sich während des Laufens halb um. Andrea war etwa zwei Meter hinter ihm, kurz darauf folgten auch Hans und Imarika. Sie liefen weiter über immer noch sumpfigen, aber fast schon festen Boden, der sich einem neuen Tal zuneigte, bis Tom schließlich das Gefühl hatte, einigermaßen in Sicherheit zu sein. Dann ließ er sich erschöpft neben einem großen Felsbrocken auf den Boden fallen. Die anderen taten es ihm gleich. Toms Puls raste, seine Kopfschmerzen waren mit einem stetigen Pochen zurückgekehrt. Als er wieder zu Atem gekommen war, wandte er sich wütend an Hans.
    »Sag mal, spinnst du jetzt völlig? Warum bist du zurückgegangen?«.
    »Ich wollte nur sicher sein, dass die Rebellen wirklich dort drüben waren«, antwortete Hans überheblich.
    »Natürlich waren sie das!«, blaffte Tom ihn an. »Oder glaubst du, dass hier gerade zufällig jemand anderes durch die Gegend läuft und uns jagt?«
    »Aber du weißt das alles so genau, was? Warum spielst du dich hier eigentlich permanent als Leithammel auf?« Hans trat einen Schritt auf Tom zu. Dann flüsterte er in betonter Ruhe: »Du bist doch krank. Und vollkommen durchgeknallt dazu.«
    »Ich habe Recht gehabt, oder?«, spuckte Tom ihm

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