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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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sanken auf die Wanderer herab. Der Boden des Weges, der nur wenige Kilometer nördlich des Äquators verlief, war weiß gesprenkelt.
    Nach etwa einer halben Stunde ließen sie die durch den Schnee rutschig gewordenen schwarzen Felsen hinter sich. Es hatte aufgehört zu schneien. Ein schmaler, leicht abwärts führender Weg zeichnete sich vor ihnen ab.
    Aus dem Tal vor ihnen schob sich eine Nebelbank herauf und umfloss – erst nur dicht am Boden – die Pflanzen und Felsen, die auf ihrem Weg lagen. Die Luft stand still. Über den Wanderern verdunkelten aufziehende Wolken die Sonne. Tom hörte keinen Laut außer dem schmatzenden Geräusch, das seine Stiefel verursachten, wenn er sie aus dem Matsch zog und das Wasser mit einem leichten Gluckern in das getretene Loch einströmte. Sein Atem ging flach. In den letzten Tagen war es ihm immer schwerer gefallen, Luft zu holen. Er spürte die Ermattung in allen Muskeln seines Körpers.
    Tom blickte sich um. 30 Meter weit konnte man sehen, weiter nicht. Direkt hinter ihm gingen Peter und Andrea, die in ein Gespräch vertieft schienen. Tom wandte den Kopf nach vorne und blieb stehen. Andrea rannte fast in ihn hinein. Sie trug eine kurz geschnittene schwarze sportliche Daunenjacke.
    »He, was machst du?«, schimpfte sie. Doch Tom reagierte nicht. Er starrte auf einen Punkt oberhalb am Hang. »Was ist?«
    Er drehte sich langsam zu ihr herum.
    »Hast du ihn nicht gesehen?«, flüsterte Tom.
    »Wen?« Andrea lächelte etwas hilflos.
    »Den Mann.« Er blickte sie an und schrak vor der Angst in ihren Augen zurück.
    Peter trat zu den beiden. Als Tom ihm von seiner Beobachtung berichtete, sah sich Peter erschrocken um.
    »Was ist?«, wollte Andrea wissen.
    »Nichts«, antwortete Peter nervös. »Gleich wird der Weg besser. Lasst uns diese unheimliche Gegend hinter uns bringen.« Er schob sich an den beiden vorbei, denn hinter ihm trafen nun auch Kai und Kathrin auf die Gruppe, die den schmalen Weg versperrte.
    »Peter, da war jemand!«, sagte Tom. Seine Stimme war nachdrücklich. Er wies mit dem rechten Arm den Hang hinauf. Die Sicht war auf zwanzig Meter gesunken.
    »Sobald wir das obere Kitandara-Tal hinter uns gebracht haben, geht es wieder bergab. Auf der anderen Seite des Bergrückens ist das Wetter auch meistens besser.« Peter ging weiter.
    »PETER!« Tom eilte hinter dem Guide her, hielt ihn am Ärmel der Jacke fest. »Da! War! Jemand!« Peter wandte sich zu Tom um, blickte ihn sorgenvoll an, bevor er vorsichtig dessen Finger von seinem Arm löste.
    »Tom. Da war niemand. Glaub mir.« Er begutachtete Andrea und die anderen und wollte weitergehen, doch Tom hielt ihn erneut zurück.
    »Ich weiß, dass ich in den letzten Tagen Dinge gesehen habe, die es nicht gibt. Doch diesmal war das anders!«
    Peter reagierte nicht.
    »Ein Mann«, sagte Tom leise zu sich selbst. »Mit einem Gewehr.« Als er realisierte, was er gerade sagte, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter.
    »Tom, lass uns weitergehen.« Andrea legte ihm sachte die Hand auf den Arm.
    »Du glaubst mir auch nicht, oder?« Niedergeschlagenheit lag plötzlich in seiner Stimme. Er wandte sich nach vorne, doch Andrea hielt ihn zurück.
    »Tom. Was auch immer du gesehen hast – wir ändern nichts daran, wenn wir hier stehen bleiben und darauf warten, dass etwas passiert. Wir müssen weiter. Raus aus diesem gottverdammten Nebel.«
    Tom nickte.
    Sie tasteten sich über den glitschigen Untergrund, halfen sich an Engstellen gegenseitig und hangelten sich an den hohen Stämmen der Senezien vorbei, die wie stumme Gespenster aus der Erde ragten. Schweigend liefen sie eine Weile hintereinander her. Die Gruppe zog sich durch das unterschiedliche Tempo weit auseinander. Tom vermutete, dass er sich irgendwo in der Mitte befand. Nach und nach verlor er die Orientierung, wusste nicht mehr, wer von den anderen vor ihm lief und wer zurückgefallen war. Da trat er auf einen mit Eis überzogenen Stein und glitt aus. Im letzten Moment gelang es ihm, seinen Bambusstock sicher aufzusetzen und sich abzufangen. Schwer atmend stand Tom am Rand des Weges. Links neben ihm ging die Böschung steil hinab. Wie tief konnte er nicht erkennen. Er ging langsam weiter, achtete nun mit aller Konzentration auf jeden Schritt.
    Ein schriller Schrei ließ ihn aufschrecken. Tom blieb stehen und starrte in den Nebel. Der Schrei war von vorne gekommen. Er spürte seinen Puls bis in den Hals. Andrea stand direkt hinter ihm, blickte ebenfalls gegen die weiße

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