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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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schlafen.«
    Sie trat noch einen Schritt auf die drei zu, umrundete sie dabei langsam. Sie hatten weiter die Waffen auf sie gerichtet und bemerkten nicht, wie sich Hans, Tom und Martin von der Seite an sie heranpirschten.
    »Die Geister der Mondberge beobachten euch. Sie sind hier, um uns herum, dort drüben.« Sie wies in die Dunkelheit. »Und da auch.« Sie zeigte auf eine Stelle des dichten Waldes. »Sie sehen alles. Sie erinnern sich an euch. Sie werden euch bestrafen, wenn ihr das Andenken dieser Berge stört. Diese Berge sind heilig. Sie haben ihre Augen längst auf euch gerichtet. Sie werden euch greifen und niemals wieder frei lassen.« Ängstlich starrten die drei in die Dunkelheit, aus der ununterbrochen Nebel auf sie zuströmte.
    In diesem Moment sollten Tom, Hans und Martin zuschlagen. So war es verabredet. Doch als Hans sich auf einen der drei Kindersoldaten stürzen wollte, hielt Tom ihn zurück. Der Nebel war sehr schnell dichter geworden. Sie konnten die Verschläge der Rebellen kaum noch erkennen. Nun trat der Junge, den Tom schon so oft gesehen hatte, aus dem Dunst auf die drei Kindersoldaten zu. Deren Augen weiteten sich; sie standen wie gelähmt vor dem Jungen und starrten ihn an. Auch Toms Begleiter konnten ihn diesmal sehen und Tom spürte, wie Panik von ihnen Besitz ergriff. Diesen Jungen durfte es eigentlich nicht geben. Er war nicht real. Und doch war er wie aus dem Nichts erschienen. Seine blasse Haut begann zu glühen, erstrahlte mehr und mehr. Er ging langsam auf die drei Jungen zu, die in kleinen Schritten immer weiter zurückwichen. Sie waren geblendet, hatten die Augen nur auf ihn gerichtet.
    Tom blickte zu den anderen hinüber, wollte sie aus ihrer Erstarrung holen. Langsam trat er auf Andrea zu. Auch sie schien wie gebannt. Er berührte sie leicht am Arm, sie schrak zusammen und guckte ihn überrascht an. Aber sie verstand sofort. Gemeinsam machten sie die anderen vorsichtig auf sich aufmerksam und zogen sich dann Schritt für Schritt leise in den Nebel zurück.
    Kein Schuss löste sich, kein Laut war zu hören. Die Kindersoldaten reagierten nicht mehr auf das Geschehen. Sie waren völlig auf die Gestalt des Jungen fixiert. Tom rannte los. Direkt in die Dunkelheit hinein. Den Hang hinauf, in dem sich eine Schlucht öffnete. Die anderen folgten ihm. Innerhalb von wenigen Sekunden waren sie in den Wald eingetaucht und im Nebel zwischen dicht stehenden Stämmen verschwunden. Kurz darauf knallte der erste Schuss direkt an Toms rechtem Ohr vorbei, eine weitere Kugel fraß sich durch die Blätter links neben ihm. Er hoffte, dass die anderen es auch schafften. Hinter sich hörte er sie keuchen. Aber er konnte sich nicht umsehen. Immer wieder versperrten Äste und Wurzeln seinen Weg. Er sprang über Stämme, duckte sich unter tief hängenden Blättern hindurch, stolperte und rutschte über schlammige Stellen. Sein Puls raste. Er rannte immer weiter, immer tiefer in die Schlucht hinein. Weitere Schüsse peitschten durch das Unterholz. Er lief schneller. Sie mussten es schaffen. Ein paar Meter neben sich bemerkte er Andrea.
    »Wir müssen weiter den Hang hinauf! Sonst laufen wir den Suchtrupps direkt in die Arme«, rief er ihr zu. Dann schwenkte er nach links weg und Andrea verschwand aus seinem Blickfeld. Die Schritte hinter ihm signalisierten, dass Andrea und die anderen ihm folgten. Nun hörte er auch Rufe aus dem Wald. Rebellen. Sie mussten ihnen entkommen. Die Bäume warfen dunkle Schatten, nur spärlich sickerte das Licht des Mondes durch die Blätter. Andrea war knapp hinter ihm. Er sah sich dann und wann um, bis er plötzlich an einen Abhang gelangte, der vor ihm steil in die Tiefe stürzte. Tom bremste ab, und es gelang ihm, die Wucht des Schwungs abzufangen. Doch mit drei Sprüngen war Andrea schon bei ihm und schwankte bedrohlich vor der plötzlichen Tiefe. Im letzten Moment hielt Tom sie von dem Sturz ab. Hinter ihnen näherten sich Schritte. Schreie hallten durch das lang gestreckte Tal. Ein weiterer Schuss dröhnte und wurde von den Felswänden als Echo zurückgeworfen. Tom kniete nieder und untersuchte den Steilhang.
    »Wir müssen da runter!« Schon begann er, rückwärts über die Kante zu klettern. Er konnte so gut wie nichts sehen. Aber die Rufe der Rebellen kamen näher. Tom wandte sich Andrea zu.
    »Komm schon! Wir haben nicht viel Zeit.«
    Auch Andrea hockte sich hin, tastete mit den Füßen nach Halt. Sie war schnell tiefer als er geklettert. Felsvorsprünge und Äste

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