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Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Hochzeit zu erfahren, auf der ich gar nicht war.
    Wir können es schaffen. Ich werde um ihn kämpfen. Auch mit unsauberen Mitteln, wenn es sein muss, und ich kann verdammt stur sein.
    Ganz langsam atme ich aus und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Zu meinem Entzücken lässt er es geschehen und löst auch seine Umarmung nicht.
    Stattdessen wandern seine Hände hinunter zu meinem Becken. »Hast du mich nicht gehört?« Er beißt mich sanft in den Hals. »Ich will dich.«
    Ich lächle schüchtern. »Und du wirst mich auch bekommen. Wenn die Zeit dafür gekommen ist.«
    Nur gut, dass die Medikamente ihn halbwegs bei Laune halten, sonst würde ich jetzt wahrscheinlich schon mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen. Ich mache mir nichts vor. Marsch ist noch lange nicht geheilt, wir haben lediglich ein paar kleine Fortschritte erzielt. Sein erster Impuls ist nach wie vor, sich einfach zu nehmen, was er will.
    »Was redest du da, Frau?«
    »Ich habe so eine Ahnung«, erwidere ich sanft, »dass ein Zusammenhang bestehen könnte zwischen deinen körperlichen Bedürfnissen und deinen Emotionen. Vielleicht können wir deinen Sexualtrieb nutzen, um beides wieder in Einklang zu bringen.«
    Ich mache mir nichts vor. Mein Plan wird ihn bis aufs Äußerste belasten, und es könnte sein, dass er zwischendurch die Geduld verliert. Es könnte sein, dass ich am Ende wieder vor einer rasenden Killermaschine stehe, die sich nicht entscheiden kann, ob sie es gleich hier auf dem Boden mit mir treiben oder mir das Genick brechen will. Egal, im Moment bin ich glücklich.
    »Du willst mich also heißmachen, bis ich wieder der Mann bin, in den du dich verliebt hast?« Er knurrt beinahe.
    »Im Großen und Ganzen, ja.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir diese Vorstellung zuwider ist.«

13
    Kurz darauf geht Marsch.
    Wahrscheinlich kann er einfach nicht mehr. Ich bin nicht sicher, ob es wirklich daran liegt, aber ich beschließe, mein Glück nicht überzustrapazieren. Marsch haucht mir sogar einen Kuss auf die Schläfe, bevor er geht. Vollkommen freiwillig. Das ist dann doch einigermaßen überraschend.
    Als sie sicher sein kann, dass Marsch weg ist, kommt Constance zurück. Wäre sie eine echte Freundin wie Dina, würde sie mit mir über das sprechen wollen, was eben passiert ist. Aber sie ist eine Droidin, weshalb sie sich gleich daran macht, die Sitzung im Rat mit mir zu analysieren.
    Auch gut.
    Laut ihren Aufzeichnungen hat alles ganz gut geklappt, aber ich hätte mich noch besser schlagen können. Constance weist mich auf die Schwächen hin, die ich mir geleistet habe, und erklärt, in welchen Punkten ich mich noch verbessern muss.
    »Sie müssen vorsichtiger mit Ratsmitglied Karom sein. Machen Sie ihn sich nicht zum Feind. Selbst nach meinen positivsten Berechnungen mag er Sie nicht und würde Sie nur zu gern in eine Falle locken. Er wäre äußerst erfreut, wenn Sie Schande über die ganze Delegation bringen, denn das wäre ein Beweis für seine Ansicht, dass die Menschen unwürdig sind.«
    »Was denkst du über die Menschen?«, frage ich.
    Constance sieht mich überrascht an. »Ich denke, sie sind … unlogisch.«
    Ich lächle verhalten. »In welcher Hinsicht?«
    »In jeder Hinsicht. Das Verhalten der meisten Vertreter Ihrer Spezies entbehrt jeder Logik, doch finde ich Ihre Loyalität bewundernswert.«
    »Das nehme ich als Kompliment. Sonst noch was?«
    »Ich finde die Qualität Ihrer …« Constance verstummt und sucht nach dem richtigen Wort. »… Beziehungen seltsam.«
    Darüber muss ich erst einmal nachdenken, bis mir bewusst wird, dass sie wohl meint, was zwischen Marsch und mir vorgefallen ist. Also ist sie doch so etwas wie eine echte Freundin; sie wartet nur, bis ich auf das Thema zu sprechen komme. Trotzdem frage ich noch einmal nach. Vielleicht meint sie ja in Wirklichkeit Freundschaft. »Sprichst du von mir und Marsch?«
    Constance neigt den Kopf. »Es ist sehr befremdlich, dass Sie ihm die Möglichkeit gaben, Ihnen physischen Schaden zuzufügen. Er ist stärker als Sie. Ich verstehe nicht, weshalb Sie sich nicht einen anderen Partner suchen, wenn dieser in seinem Verhalten so beschädigt ist, dass es schwierig ist, ihn zu kontrollieren.«
    Ich muss herzhaft lachen über ihre Beschreibung. »Er war schon immer schwierig zu kontrollieren. Jetzt ist er es nur auf eine andere Art.«
    Constance sieht auf eine Weise verwirrt aus, wie nur Droiden es können. »Ich verstehe.«
    Tut sie natürlich nicht. Ich

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