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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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zum Kücheneingang. Ich muss mich jetzt sputen, fürchte ich, und mich in Schale werfen.«
    Mist, dachte Cleo, und schaute diesmal mit Absicht nicht zu der Wohnung über den Stallungen hinauf. Es war also doch eine förmliche Abendgesellschaft. Oh je …
    In der mit den köstlichsten Düften angefüllten Küche tobte das Leben. Nachdem sie ihren Mantel abgelegt hatte, betrachtete Cleo vom Türrahmen aus amüsiert das hektische Treiben.
    Ein übergewichtiger Mann mit schlecht blondiertem Haar wieselte mit rotem Kopf und zornigem Gesicht umher und fluchte unflätig, wie es bei erstklassigen Promiköchen wohl üblich war. Riesige folienbedeckte Tabletts wurden in Öfen geschoben, mit Klarsichtfolie bespannte Teller fuhren mit Ping in den Mikrowellen ein und aus, und diverse Bottiche wurden in dem gastronomiegroßen Kühlschrank verstaut.
    Zwei sehr hübsche Mädchen mit geflochtenem Haar in adretten schwarzen Hosen und weißen T-Shirts hockten auf der Ahornplatte des Arbeitsblocks und unterhielten sich ungezwungen, ohne auf den ganzen Trubel ringsumher zu achten. Ob das wohl Zola und Zlinki waren? Gut möglich … Und, ach du meine Güte! Am anderen Ende der Küche, bemerkte Cleo einigermaßen überrascht, arbeiteten die Phlopps.
    Die Phlopps, große Frauen, die mit ihren teigigen Gesichtern und schwarzen Pagenköpfen trotz der fünf Jahre Altersunterschied kaum zu unterscheiden waren, hatten sich in umfangreiche weiße Schürzen gehüllt und waren eifrig und chaotisch dabei, auf dem kleinsten Herd irgendetwas anzurühren.
    Was in aller Welt taten Belly und Flip in Lovelady Hall? Doch nicht etwa Kochen? Aber Tischbedienungen konnten sie wohl auch nicht gut sein, oder? Wie viele Leute hatte Mimi denn eingeladen, um Himmels willen? Sollte etwa für jeden Gast eine Kellnerin bereitstehen?
    »Hallo, Cleo, was machst du denn hier?« Belly sah auf und winkte mit einem hölzernen Kochlöffel. Irgendetwas Klebriges tropfte auf die Herdplatte, woraufhin Flip es abhob und verspeiste. »Bisschen spät am Abend für Privatassistenz, wie? Oder hat Ihro Ladyschaft dich für ein paar Überstunden hergeschleift?«
    »Äh, Mimi hat mich gebeten, heute Abend bei Tisch zu bedienen«, rief Cleo über die klirrende und scheppernde Geräuschkulisse hinweg. »Und was ist mit euch? Ich hätte nicht erwartet, euch hier zu sehen. Ich dachte, ihr macht keine, ähm, Sondereinsätze mehr in Lovelady?«
    »Machen wir auch nicht mehr«, rief Flip munter. »Ihro Ladyschaft ist eine schreckliche Chefin – nein, wir sind mit Giovanni hier. Als Küchenhelfer. Cateringservice, verstehst du? Die meisten Sachen bereitet er in seiner Küche vor, und das Last-Minute-Zeug machen wir dann an Ort und Stelle.«
    »Ah ja«, sagte Cleo leicht verwirrt.
    Belly strahlte. »Wir helfen bei seinen Außenaufträgen aus, wann immer es nötig ist. Er kommt von Willows Lacey drüben. Hat da dieses Fünf-Sterne-Bistro. Macht Catering für all die Snobs. Bezahlt gut. Wir sparen das Geld für unseren Urlaub auf Teneriffa.«
    »Ah ja«, wiederholte Cleo. Giovanni war dann wohl der übergewichtige Mann mit dem farbenfrohen Wortschatz.
    »Öhm, besteht eine Chance, etwas über das Menü zu erfahren?«, fragte Cleo. »Und sollen wir alle bei jedem Gang servieren oder wie?«
    »Frag am besten Giovanni«, sagte Flip. »Er verteilt die Aufgaben. Ach, und hast du Zola und Zlinki schon kennengelernt? Sie kellnern auch.«
    Die beiden Mädchen, die auf dem Arbeitsblock saßen, lächelten herüber. Cleo lächelte zurück.
    Flip lutschte mit laszivem Genuss einen Kochlöffel ab. »Giovanni lässt sonst seine eigenen Mädels kellnern, aber bei dem Job hier sind alle einhellig in Streik getreten. Keine von ihnen will mehr für Ihro Ladyschaft arbeiten – nicht nach letztem Mal.«
    »Was war letztes Mal?«
    Belly schüttelte den Kopf. »Grauenhaft war das. Sämtliche Mädels sind in Tränen ausgebrochen. Und alles nur, weil Ihro Ladyschaft wegen dem Vanille-Hoppelpoppel so einen Anfall gekriegt hat. Tja, haben wir danach alle gesagt, Hoppelpoppel muss eben herumhoppeln, stimmt’s?«
    »Allerdings«, fügte Flip hinzu, »ist es besser, wenn die Creme auf dem Teller bleibt und nicht auf dem Schoß von Ihro Ladyschaft landet. Ausdrücke hat sie verwendet! So was hat man noch nicht gehört.«
    Cleo schauderte. Bitte, bitte, bitte, betete sie im Stillen, lass diese Geschichte sich nicht heute Abend wiederholen.
    »Mäuschen!« Mit einem Dialekt, der sehr viel mehr nach Tyneside klang als nach

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