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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Turin, winkte Giovanni sie durch die Küche herbei. »Ja, du, Mäuschen! Komm mal eben her.«
    Cleo trabte zu ihm hinüber.
    »Du bist also die dritte Bedienung? Prima. Ist für euch Mädels nicht allzu kompliziert heute Abend, Gott sei Dank. Nur drei Gänge, und sie setzt mehr auf Gutbürgerliches als auf Nouvelle Cuisine. Nouvelle Cuisine kann für die Bedienung zum Alptraum werden, Mäuschen. Besonders in einem Mausoleum wie dem hier.«
    Das kannst du laut sagen, dachte Cleo.
    »Schön, Mäuschen. Es sind zwölf Gäste, Sie und Er inbegriffen – das heißt also, jede von euch dreien nimmt jeweils vier Gerichte.«
    »Auf einmal?«, fragte Cleo und überlegte, wie sie es schaffen sollte, mehr als zwei Sachen gleichzeitig zu tragen, es sei denn sie balancierte etwas auf dem Kopf.
    »Natürlich auf einmal.« Giovanni runzelte die Stirn. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Jeder Gast bekommt genau dasselbe Gericht mit genau derselben Temperatur zu genau demselben Zeitpunkt serviert. Ich dachte, du bist Kellnerin, Mäuschen?«
    »Ich habe im Pub bedient. Zwei Teller irgendwas Paniertes mit Fritten vor besoffene Gäste hingestellt, die über irgendwas ihre Ketschupflasche auskippen wollten.«
    Giovanni schüttelte bekümmert den Kopf. »Dann musst du fix lernen und dir ganz schnell ein bisschen Stil zulegen, Mäuschen. So wie sie’s in Byker gemacht haben, dieser Slumstadt, die jetzt so piekfein geworden ist. Ich habe den anderen beiden die Kopfenden und vordere Tischseite als Servicebereich zugewiesen. Du wirst die hintere Tischseite übernehmen müssen. Okay?«
    Cleo nickte niedergeschlagen. Nun hatte sie noch weiter zu laufen und dutzendweise zusätzliche Gelegenheiten, auszurutschen, zu stolpern, etwas fallen zu lassen …
    »Also schön«, sagte Giovanni schnell, »Vorspeise ist französische Zwiebelsuppe mit überbackenem Gruyère-Toast. Mit dem Toast musst du allerdings ein bisschen aufpassen, Mäuschen. Er schwimmt oben auf der Suppe und schwappt leicht mal hin und her, und du willst ja nicht am Ende ganz batzig dastehen, oder?«
    Das wollte Cleo nicht. Sie brauchte keinen Dialektdolmetscher. Sie war im Bilde. Mit Rahmen. Warum zum Teufel konnte es nicht ein hübscher Krabbencocktail sein? Alles in einem Becher versenkt? Gefahrlos zu transportieren?
    »Schön. Hauptgericht ist gegrillter Zackenbarsch. Daran sind die verdammten Fernsehköche schuld – jeder will auf einmal verdammten Zackenbarsch. Letztes Jahr gab es überall Seeteufel, jetzt ist es verdammter Zackenbarsch. Wird langsam langweilig. Also, Zackenbarsch mit zerdrückten Kartoffeln und gedünstetem Meeresgemüse. Sollte kein Problem sein. Fisch und Knollen sind auf dem Teller, dann reichst du die Gemüseterrine herum. Ihre Ladyschaft wünscht Auflegen bei Tisch, nicht reinhauen mit Selbstbedienung. Umständlicher, aber weniger Geklecker.«
    Mist, dachte Cleo. Noch eine günstige Gelegenheit, frikassierte Algen oder ähnlich Unschönes irgendwem vorne über die Versaceklamotten zu kippen. Na toll.
    »Und zum Nachtisch gibt es weißen Schokoladenpudding mit Waldbeeren. Aus einzelnen Auflaufförmchen gestürzt. Beeren im Pudding und seitlich darüber gegossen. Bisschen Vanillesoße ist auch dabei. Pass auf, dass dir das Ganze nicht runterrutscht, Mäuschen.«
    Cleo nickte und fühlte sich hundeelend. Zu viele Fallstricke zeichneten sich drohend ab.
    »Also, mein Lasteselchen«, Giovanni lächelte breit, »ich verlass mich auf dich, dass du uns sagst, wann serviert werden soll. Du räumst einen Gang ab, gibst Bescheid, und ich lege den nächsten auf. Kannst du mir folgen, Mäuschen?«
    Bin dir schon meilenweit voraus, dachte Cleo und nickte. Ich werde das hier echt sensationell vermasseln, ich weiß es einfach. Sie lächelte. »Ja danke. Klingt alles ganz überschaubar.«
    »Braves Mädchen.« Giovanni tätschelte sie anerkennend. »Du kannst als meine rechte Hand arbeiten. Die anderen beiden Blaustrümpfe da drüben sehen ja vielleicht recht hübsch aus, aber die nützen mir so viel wie einem Krokodil ein Paar Fäustlinge.«
    Cleo sah zu Zola und Zlinki hinüber, die mit den langen schlanken Beinen baumelnd plaudernd dicht beisammensaßen und in Gedanken offenbar weitaus mehr mit ihrem Jurastudium beschäftigt waren als mit Mimis Dinnerparty.
    »Ich tu mein Bestes, versprochen.«
    »Das genügt mir. Schön – und jetzt wollen wir mal den Sand aus dem Grünzeug spülen. Oh verflixt, da kommt Ihre Ladyschaft – geh sie mal besser abfangen, Mäuschen.

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