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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Ich mag es gar nicht, wenn sich die Gastgeberin in meine Küche einmischt.«
    Cleo eilte quer durch die Küche zurück, schlug einen Bogen um Flip und Belly, die gerade Frühkartoffeln schrubbten und aus vollem Hals »Blaydon Races« sangen, was bestimmt als Hommage an Giovannnis Heimat Tyneside gedacht war, und blinzelte Mimi erstaunt an.
    In einem atemberaubenden silbernen Gewand mit glänzendem Blondhaar und formvollendetem Make-up sah sie wie ungefähr achtzehn und absolut umwerfend aus.
    »Cleo, schön Sie zu sehen, und dem Himmel sei Dank, dass Sie hier sind, ich habe wenig Zutrauen in Zolas und Zlinkis Kellnertalente. Es kommt mir immer vor, als kreisten ihre Gedanken mehr um Delikte als um Delikatessen.«
    Nach blitzschnellem gedanklichem Jonglieren mit diesem Wortspiel lächelte Cleo in der Redepause pflichtschuldig.
    Mimi wusste ihr Bemühen offenbar erfreut zu schätzen. »Meine Gäste sind schon alle eingetroffen und im Begriff, Platz zu nehmen. Wir sind im Herzog-Bankettsaal, nur damit Sie nicht glauben, wir äßen im Blauen Salon. Zu klein. Der Grundriss des Speisesaals ist Ihnen vertraut, oder?«
    Cleo nickte. Es war ein großer, wunderschöner Raum, eichengetäfelt, was sonst – und mit Porträts altertümlicher Vorfahren sowie dem obligatorischen Hirschkopf dekoriert, den sie immer anzusehen vermied, weil der Hirsch einen so angefressenen Gesichtsausdruck hatte, als hätte man ihm nicht den Hauch einer sportlich fairen Chance gelassen.
    Immerhin hatte der Bankettsaal eine schöne rechteckige Form, mit dem ellenlangen Queen-Anne-Tisch in der Mitte und zwei Türen an jedem Ende, die in die Diele und Küche zurückführten. Das sollte ihr reichlich Raum zum Manövrieren geben.
    »Sehr schön. Mortimer sagte, Sie waren heute Abend überpünktlich. Ich hatte gehofft, noch ein paar Worte mit Ihnen wechseln zu können, aber wie ich hörte, hat er Sie gleich abgefangen, um seine Autos vorzuführen. Auch gut. Hauptsache, Sie sind hier. Hat, ähm, Giovanni Sie in das Wie und Was eingeweiht? Gut – nun, was ich noch sagen wollte …«
    Ihr Monolog wurde von einem Krachen, dem Schrei einer Phlopp und einer Schimpfkanonade von Giovanni unterbrochen.
    »Liebe Güte«, seufzte Mimi, als wieder Frieden eingekehrt war. »Wundern Sie sich noch, warum ich froh bin, dass Belly und Flip nicht bei Tisch bedienen? Die reinste Hölle in vorderster Front! Deshalb graut mir vor so was. Ich könnte niemals für andere Leute kochen – so eine niedere und undankbare Aufgabe. Ja, wo war ich? Ach ja, ich wollte nur sagen, meine Gäste heute Abend sind sehr einflussreiche Persönlichkeiten, sowohl in der Grafschaft als auch bei der Förderung meiner Wohltätigkeiten, also bitte verärgern Sie mir niemanden. Ich weiß natürlich, dass Sie das nicht vorhaben, aber das ist vor jedem Festessen meine kleine Standardermahnung für alle Fälle.«
    »Ich werde mir größte Mühe geben, die vollendete Tischbedienung zu sein«, sagte Cleo. »War das alles, was Sie mit mir besprechen wollten? Denn ich glaube, wenn Ihre Gäste jetzt Platz nehmen, sollte ich mich allmählich um die Vorspeisen kümmern, meinen Sie nicht?«
    »Um den ersten Gang, meine Liebe. Das ist hier ja keine Gastwirtschaft. Ja, ja – aber nein, was ich eigentlich sagen wollte – damit ich es später nicht vergesse: Vielen Dank, wie Sie das mit dem Erntefest organisiert haben. Alles unter Dach und Fach, mit Querverweisen und abgehakt. Die Leute haben umgehend geantwortet. Ich habe auf den Schreibtisch im Büro eine Liste gelegt, wer was mitbringt, damit können Sie sich am Montag befassen. Alles sehr beeindruckend. Daher überlasse ich künftig das alles ganz Ihnen. Das Erntefest liegt ab jetzt gänzlich in Ihrer Hand. Ich bin nächste Woche auf Spendensammelmission unterwegs und möchte daher, dass Sie sich ausschließlich um die Festorganisation kümmern und um nichts anderes. Das ist Ihnen doch recht, oder? Gut.« Strahlend und ohne eine Antwort abzuwarten, wirbelte Mimi herum und verließ in einem silber-diamantenen Schimmer die Küche.
    Von diesem Wortschwall halb benommen atmete Cleo aus. Großartig. Jetzt fürchtete sie sich noch mehr davor, irgendwas auf die hohen Wohltätertiere zu verschütten – und das gesamte Erntefest organisieren? Huch!
    »Mäuschen!« Giovanni winkte mit einer Schöpfkelle über dem Kopf. »Ich brauch dich! Ich fang jetzt an, dir die Vorspeisen aufzutun. Komm mal besser in die Startlöcher!«

11. Kapitel

    Cleo balancierte vier

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