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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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geschwollenen Lippen gepresst und war schockiert darüber, wie ihr Körper auf den seinen reagierte, pochte und sich zusammenzog. »Du hast in dieser Angelegenheit keine Wahl, Dillon. Du hast das Recht auf deiner Seite, wenn du mich wegschickst, aber nicht Tara und Trevor. Jemand versucht, die beiden zu töten.«

3

    »Wovon zum Teufel sprichst du?« Urplötzlich sah Dillon so bedrohlich aus, dass Jessica tatsächlich vor ihm zurückwich.
    Sie hob eine Hand, denn sie fürchtete sich tatsächlich mehr vor ihm, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. In seinen Augen stand etwas Gnadenloses. Etwas Schreckliches. Und zum ersten Mal erkannte sie, dass er ein gefährlicher Mann war. Es hatte nie in Dillons Naturell gelegen, doch die Ereignisse hatten ihn ebenso verbogen und geformt wie sie selbst. Sie durfte ihn nicht weiterhin beharrlich als den Mann ansehen, den sie so sehr geliebt hatte. Er war verändert. Sie konnte die explosive Gewalttätigkeit in ihm fühlen, die dicht unter der Oberfläche wogte.
    War es ein Fehler gewesen, zu Dillon zu kommen? Seine Kinder zu ihm zu bringen? Ihre oberste Pflicht bestand darin, für das Wohl von Trevor und Tara zu sorgen. Sie liebte die beiden wie eine Mutter oder zumindest wie eine ältere Schwester.
    »Was zum Teufel führst du im Schilde?«, fauchte er sie an.
    »Was ich …« Sie war so baff, dass sie ihren Satz abreißen ließ. Ihre Furcht räumte das Feld für eine abrupte
Woge von Wut. Sie wich nicht mehr vor ihm zurück, sondern ging sogar einen Schritt auf ihn zu, während ihre Hände sich zu Fäusten ballten. »Du glaubst, ich erzähle dir ein Lügenmärchen, Dillon? Glaubst du etwa, ich hätte die Kinder aus einer Laune heraus heimlich mitten in der Nacht aus einer Umgebung herausgerissen, die ihnen vertraut ist, sie aus dem Haus gezerrt und sie von ihren Freunden fortgeschleppt, um einen Mann zu sehen, den zu lieben sie keinerlei Grund haben und der sie ganz offensichtlich nicht hier haben will? Weil mir gerade danach zumute war? Und weshalb? Wegen deines blöden, erbärmlichen Geldes?« Sie verhöhnte ihn mit ihren Worten und schleuderte ihm seinen eigenen Zorn ins Gesicht zurück. »Darauf läuft doch immer wieder alles hinaus, oder nicht?«
    »Wenn ich sie ganz offensichtlich nicht hier haben will, weshalb solltest du sie sonst hierherbringen?« Die Wut in seinen blauen Augen konnte sich mit ihrer messen, denn ihre Worte hatten ihm eindeutig einen Stich versetzt.
    »Du hast Recht, wir hätten nicht herkommen sollen. Es war dumm zu glauben, du hättest dir noch genug Menschlichkeit bewahrt, um dir etwas aus deinen eigenen Kindern zu machen.«
    Zwei starke, leidenschaftliche Persönlichkeiten waren aneinandergeraten, und der Ausgang war ungewiss. Es herrschte Stille, während Jessicas Herz vor Wut hämmerte und ihre Augen ihn lodernd ansahen. Dillon betrachtete sie lange. Er machte den ersten Schritt, indem er hörbar seufzte. Die Anspannung ließ nach, und er begab sich mit seiner gewohnt lässigen Anmut wieder an seinen Schreibtisch. »Wie ich sehe, hast du eine hohe Meinung von mir, Jessica.«
    »Du hast mich beschuldigt, eine habgierige Hexe zu sein, die es auf dein Geld abgesehen hat und den Hals nicht voll kriegen kann«, wandte sie ein. »Ich würde sagen, du hast eine ziemlich schlechte Meinung von mir.« Sie reckte ihm ihr Kinn entgegen, und ihr Gesicht war steif vor Stolz. »Ich muss schon sagen, während du hier mit Beschuldigungen um dich wirfst, dass du nicht mal den Anstand besessen hast, meinen Brief zu beantworten, in dem ich dir vorgeschlagen habe, die Kinder sollten nach dem Tod meiner Mutter zu dir ziehen.«
    »Ich habe keinen solchen Brief bekommen.«
    »Oh doch, Dillon. Du hast ihn ebenso ignoriert, wie du uns ignoriert hast. Wenn ich so geldgierig bin, warum hast du dann deine Kinder in all diesen Monaten bei mir gelassen? Mom war tot, das wusstest du, und doch hast du keinen Versuch unternommen, die Kinder zu dir zurückzuholen, und du hast nicht auf meinen Brief reagiert.«
    »Wenn du Dinge behauptest, von denen du keine Ahnung hast, solltest du vielleicht daran denken, dass du dich in meinem Haus aufhältst. Ich habe euch nicht abgewiesen, obwohl du nicht einmal den Anstand besessen hast, mich vorher anzurufen.«
    Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ist das eine Drohung? Was soll das heißen? Willst du mich bei diesem Unwetter vor die Tür setzen oder mich gar ins Bootshaus oder in die Hütte des Hausmeisters schicken? Jetzt

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