Money, Honey
wollte sie zur Waffe greifen, mit der anderen den Lichtschalter betätigen, doch Villanueva war schneller.
Liz bemerkte nicht mehr von ihm als einen Schatten, bevor sie ein harter Schlag an der Schläfe traf. Sie sah noch, wie sich der Schein der Straßenlaterne auf einer Messerklinge spiegelte, dann wurde sie ohnmächtig.
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24. KAPITEL
P atrick faltete einen schief er grauen Kaschmirpullover zusammen und legte ihn vorsichtig in seinen Koffer. Hinter ihm an der Tür stand seine Schwester und beobachtete ihn wütend dabei. »Ich glaube es einfach nicht, dass du jetzt wieder verschwindest!«, schrie Mara.
»Meine Arbeit hier ist getan«, erklärte er sanft. »Dein Geldfälscher ist verhaftet, und Villanueva befindet sich in diesem Moment auf dem Weg in die Schweiz.« Zumindest laut Aussage zuverlässiger Quellen. »Und ich bin sowieso länger geblieben, als ich geplant hatte.«
»Darum geht es hier nicht, und das weißt du auch«, fuhr Mara ihn an. »Du hast endlich die Chance auf ein normales und erfülltes Leben, doch du musst das alles unbedingt wegwerfen, weil das FBI dich nicht anfleht zu bleiben.« Mara marschierte ins Zimmer und ließ sich auf einen Stapel sauberer Hemden fallen. Patrick schaffte es gerade noch, nicht laut aufzustöhnen.
»Wovon redest du eigentlich, Mara? Die meisten Menschen mit einem normalen Leben würden ihres liebend gern gegen meines in Kalifornien tauschen.. Ehrlich gesagt, bin ich ganz zufrieden.«
»Aber klar, Patrick. Hör mal, wann kapierst du es eigentlich? Du bist mein Bruder. Ich liebe dich, und ich will, dass du glücklich bist! Und weißt du, was dich glücklich macht?« »Das wirst du mir bestimmt gleich mitteilen.«
»Liz. Liz macht dich glücklich.«
Er schloss für einen Moment die Augen. Früher waren ihm Lügen immer so leicht über die Lippen gekommen, doch jetzt musste er sich richtig anstrengen. »Mich machen viele Frauen glücklich.«
Diese lächerliche Bemerkung ignorierte Mara. »Die wichtigen Dinge im Leben bekommt man nicht geschenkt, Patrick, schau dir doch nur an, was du für meine zweite Chance alles auf dich genommen hast.«
»Hör bitte auf, in mir deinen Schutzengel zu sehen, Mara.« »Keine Sorge, schon vorbei. Liz ist die richtige Frau für dich, aber du traust dich ja nicht, es auch nur bei ihr zu versuchen. Und erzähl mir nicht, du würdest dich vom FBI einfach aus der Stadt jagen lassen. Das wäre dir nämlich normalerweise scheißegal. Du willst gar nicht bleiben.«
Sie stand auf, ging zu ihm und legte die Hand auf seine Wange. »Bitte überleg es dir noch mal. Vertrauen und Liebe, ist das etwa zu viel für dich?«
Nicht, um es zu geben, dachte Patrick. Allerdings konnte er das von keiner Frau verlangen. Und schon gar nicht von Liz. Denn das konnte sie teuer zu stehen kommen.
Eine Stunde später lud Patrick das Gepäck in seinen kleinen Sportwagen. Bis zum Flughafen in Minneapolis konnte er es in zwei Stunden schaffen. Natürlich kam er so mitten in den Berufsverkehr, aber er wollte auf keinen Fall eine weitere Nacht in Grief Creek und damit in Liz’ Nähe verbringen. Er wusste nicht, ob er dafür über genügend Selbstbeherrschung verfügte.
Die beiden Polizisten, die ihn observieren sollten, waren leicht zu erkennen. Patrick schloss den Kofferraumdeckel und schlenderte zum Auto seiner Aufpasser. Dort klopfte er an die Scheibe der Fahrerseite und lächelte. Die beiden Kollegen schauten sich an, dann öffnete der Mann hinterm Steuer das Fenster.
»Guten Abend, die Herren.« Patrick lächelte jetzt noch strahlender. »Ich dachte, ich erleichtere Ihnen die Arbeit ein wenig und gebe Ihnen meinen Zeitplan für heute Abend durch. Um Mitternacht werde ich Minneapolis per Flugzeug Richtung L. A. verlassen. Zum Flughafen werde ich mit diesem kleinen Wagen fahren.« Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf sein Auto. »Den kann man schwer übersehen, ich vermute also nicht, dass Sie Probleme haben werden, mir zu folgen. Ich wollte Ihnen vor allem deshalb Bescheid geben, damit Sie Ihren Kollegen in Kalifornien meine Ankunftszeit dort mitteilen können. Die können die Observation dann nahtlos fortsetzen.«
Der Polizist auf dem Fahrersitz blinzelte verwirrt. »Ja, ähm, danke.«
»Kein Problem«, sagte Patrick höflich.
Es tat weh, dass Liz ihn überwachen ließ. Ein unleugbarer Beweis dafür, dass sie ihm noch immer nicht traute. »Ich hoffe, Sie schnappen den Kerl«, fügte er noch hinzu.
Das war natürlich eine Lüge. Laut
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