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Moni träumt vom großen Glück

Moni träumt vom großen Glück

Titel: Moni träumt vom großen Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Jutta?“
    „Ja, Moni, das tue ich!“
    „Mach’s gut denn, Jutta. Tschüß!“ Dann lief ich um die nächste Ecke und schnurstracks nach Haus.
    Mutti war nicht da. Da lag ein Zettel: „Monilein, ich mache Besorgungen in der Stadt. Komme ein bißchen später. Bitte setz die Kartoffeln auf.“
    Ich setzte den Kochtopf auf den Herd. Dann ging ich ins Wohnzimmer hinein.
    Dort setzte ich mich hin und weinte. Weinte um mein verlorenes Geld.

Es geht aufwärts
     
     
    „Moni, du bist so blaß um die Schnut“, sagte Mutti ein paar Tage später. „Hast du etwas? Fühlst du dich nicht gut?“
    „O doch, Mutti, mir geht es glänzend.“
    „Denkste“, sagte Mutti. „Glaubst du, ich kenne meine eigene Tochter nicht? Hast du Sorgen, Moni? Ich will nicht indiskret sein, aber du weißt, wenn ich dir helfen kann…“
    „Ach Muttilein, das weiß ich, und du weißt auch, wenn ich Sorgen hätte, dann käme ich damit zu dir. Nein, weißt du, ich denke sehr an die Sorgen eines anderen Menschen, und diesem anderen Menschen habe ich mein Ehrenwort gegeben, nicht darüber zu sprechen. Deswegen. Es stimmt schon, ich habe ein Problem, aber ich kann es diesmal nicht mit dir teilen.“
    „Selbstverständlich“, sagte Mutti. „Ein Ehrenwort bleibt ein Ehrenwort. Aber falls deine Freundin oder dein Freund – wer es nun ist – dir dein Ehrenwort zurückgeben sollte, dann bin ich immer bereit, zu hören und, wenn ich kann, zu raten.“
    „Ich danke dir, Mutti, das weiß ich.“ Der Sonntag kam, und ich radelte los zu meinem Job. Wie wenig Freude machte es mir jetzt zu arbeiten, und erst jetzt wurde mir klar, wie dämlich ich mich benommen hatte. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten im Kopf gehabt: Soll ich Walter helfen – soll ich Walter nicht helfen? Ich hätte natürlich etwas anderes machen sollen: Ich hätte ihm das Geld auf ganz geschäftliche, nüchterne Art borgen sollen. Er hätte mir eine Quittung geben müssen, und dann hätte er sich verpflichten müssen, das Geld in Raten zurückzuzahlen. Was war ich für ein Schaf – ein Superschaf!
    „Du, Moni“, sagte Mutti eines Tages, „jetzt kannst du bald anfangen, Fahrunterricht zu nehmen. Du bist alt genug dafür, und du weißt, die ersten fünf Fahrstunden hast du von mir bekommen.“
    „Ja, Mutti“, sagte ich. „Ich habe dir doch vorgelesen, was Marc damals geschrieben hat, und er hatte recht. Ich warte lieber ein bißchen. Ich warte, bis ich den Wagen habe, oder bis ich die Möglichkeit sehe, in absehbarer Zeit ein Wägelchen zu kriegen. Sonst verlerne ich nur das Fahren.“
    „Kind, wie bist du vernünftig! Ich kenne dich ja nicht wieder. Natürlich hast du recht. Und wann kommt nun der Wagen, Moni?“
    „Oh, vorläufig nicht, ich muß doch zuerst Abitur machen. Übrigens, Mutti, wann kriegst du dies Jahr deinen Sommerurlaub?“
    „Ja, darüber wollte ich ja mit dir sprechen, Moni. Es sieht leider nicht besonders schön aus für uns dieses Jahr. Ich kriege den Urlaub ziemlich früh und also nicht während der Schulferien. Du wirst wohl allein zu Tante Hilde fahren müssen.“
    „Ach, weißt du, Mutti, das paßt mir eigentlich ganz gut, ich meine, wenn wir nicht zusammen Urlaub machen können; denn ich glaube, ich schenke mir diesmal Tante Hilde. Siehst du, ich kann ja meinen Job weitermachen, jeden Sonntag, den ganzen Sommer, und vielleicht auch Sonnabends und an den Feiertagen. Dann habe ich die ganze Woche frei, und ich kann baden gehen, ich kann faulenzen und es mir schön machen. Und dann sind wir doch zusammen. Was hältst du davon, Mutti?“
    „Ja, was soll ich sagen? Ich möchte natürlich sehr gern, daß du einen richtigen Urlaub machst, Moni. Aber andererseits, wenn ich egoistisch denke, dann wäre es reizend, wenn ich den ganzen Sommer mit dir verbrächte.“
    „Großartig“, sagte ich. „Mutti, das ist ausschlaggebend. Also: Wir schenken uns das Reisen diesen Sommer; denn es nützt mir ja nichts, zu sagen, daß du in deinem Urlaub ein bißchen verreisen sollst, und daß ich allein hier zu Hause fertig werde.“
    „Nein“, sagte Mutti, „das nützt nichts. Das kann ich dir im voraus sagen.“
    Wir wurden durch ein Klingeln an der Tür unterbrochen. Es war Jutta, die kam. Jutta kam in der letzten Zeit überhaupt öfters zu uns. Mutti mochte das Mädchen, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Das konnte man gleich merken.
    „Moni, ich wollte dich nur fragen, ob wir nicht zusammen unsere Mathematikaufgaben machen könnten. Es ist da etwas, woraus

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