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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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und zwei Zeilen in Großbuchstaben: «Bring ihn um, bevor es zu spät ist. Mach einen Schneemann aus ihm.»
    Roadrunner zuckte die Achseln. «Ja und? Im Netz sind haufenweise Spinner unterwegs, die krankes Zeug ablassen.»
    «Da bin ich absolut deiner Meinung. Diese Nachricht allerdings stammt von gestern Morgen um neun Uhr vormittags, Central Standard Time.»
    «Oh ... okay. Soll mir das jetzt was sagen?»
    Harley warf ihm einen finsteren Blick zu. «Ja, verdammt, klar soll dir das was sagen! Denk mal nach, Roadrunner. Magozzi und Gino haben die Leichen am Samstag gegen Mittag gefunden. Drei Stunden, nachdem die Nachricht abgeschickt wurde. Da wusste einer schon von Leichen in Schneemännern, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.»
    Roadrunner blieb der Mund offen stehen. «Scheiße, Harley. Bist du in den Chatroom reingekommen? Hast du den Thread zurückverfolgt?»
    «Ich hab's versucht, das kannst du mir glauben. Aber ich hab's einfach nicht geschafft, mich in die Site reinzuhacken.»
    «Ach, komm ... »
    «Im Ernst. Das Ding macht einen wahnsinnig. Die URLs wandern die ganze Zeit, die Codes ändern sich ständig, und langsam glaube ich, das Ding ist so programmiert, dass es einen immer wieder in irgendeine komische Schleife zurückleitet. Kannst du dich erinnern, wann ich zuletzt nicht in eine Site reingekommen bin?»
    «Noch nie.»
    «Eben.»
    Roadrunners Augen zuckten fieberhaft hin und her, wie immer, wenn er ernstlich beunruhigt war. «Wir müssen einen Weg finden, Harley. Wir müssen diesen Thread zurückverfolgen, und dann müssen wir Magozzi Bescheid sagen.»
    «Und jetzt weißt du auch, warum wir heute alle arbeiten.»
    Als Harley und Roadrunner das Büro im dritten Stock von Harleys Anwesen an der Summit Avenue betraten, versuchte Grace bereits ihre Zauberkünste an einem der zahlreichen Monkeewrench-Rechner. Hinter ihr stand Annie Belinsky, deren prachtvoll übergewichtiger Körper heute in einem roten Samtkleid mit weißem Hermelinbesatz und passenden kniehohen Stiefeln mit Stilettoabsätzen steckte.
    «Irgendwas erreicht?», fragte Harley, während er noch die Jacke abstreifte und sie einfach auf den Boden fallen ließ.
    Annie schüttelte angewidert den Kopf. «Wir sind von verschiedenen Seiten rangegangen, und gerade vor ein paar Minuten hat Grace eine Firewall durchbrochen. Aber bis ich von meinem Schreibtisch an ihrem war, war sie schon wieder rausgeflogen.»
    Grace rollte ein Stück vom Schreibtisch weg und rieb sich die Augen. «Inzwischen weiß ich auch, warum. Hinter der ersten ist noch eine zweite Firewall, und dahinter vermutlich noch eine. Wie viele Firmensicherheitssysteme haben wir in den letzten drei Monaten eingerichtet? Sieben, oder? Das hier ist mindestens so gut wie alles, was wir je programmiert haben. Vielleicht sogar besser. Und dabei ist es nur ein blöder Chatroom.»
    Annie stöckelte zu ihrem Schreibtisch zurück, ruckelte an der Maus und entfernte den Bildschirmschoner. «Gott, wie ich das hasse, wenn jemand versucht, mich aus einer Unterhaltung auszuschließen. Schick mir mal den Pfad, den du probiert hast, Grace. Mir ist völlig egal, wie viele Firewalls die haben. Ich werde sie einfach nacheinander ausschalten, bis ich drin bin.»
    «Ich habe den Pfad schon auf den Server gestellt, damit wir alle daran arbeiten können, aber es wird sicher eine Weile dauern ...» Das Telefon fiel ihr ins Wort, und als sie auf dem Display die Nummer des MPD sah, nahm sie ab. Eine Minute lang hörte sie schweigend zu und sagte dann: «Gib mir den Namen, wir rufen in fünf Minuten zurück.» Sie legte rasch wieder auf und drehte sich dann mit dem Stuhl zu den anderen um. «Vergesst erst mal diesen Chatroom. Das war Tommy Espinoza vom MPD. Er braucht dringend unsere Hilfe.»
    «Geht es um die Schneemann-Morde?», fragte Artnie.
    «Nein, hier geht es um etwas anderes. Wir müssen eine Frau finden, ehe ihr Exmann uns zuvorkommt.»
    «Ist es schlimm?»
    «Klingt, als könnte es ziemlich schlimm sein.»
    Mit einer raschen Mausbewegung erweckte Harley seinen Bildschirm zum Leben. «Was haben wir?»
    «Nur einen Namen. Julie Albright.»
    «Na, bravo. Wissen wir wenigstens, in welchem Staat wir suchen?»
    «Wir fangen einfach mal mit Minnesota an.»
    «Warum haben die denn solche Probleme, sie zu finden?», wollte Roadrunner wissen.
    «Sie ist untergetaucht.»
    «Aber wenn die Polizei sie nicht findet, wie soll ihr Ex das dann hinkriegen?»
    «Offenbar hat er eine Akte geklaut. Er weiß, wo sie

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