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Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf

Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf

Titel: Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Stagg
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das sie getragen hatte, auf die Theke legte.
    »HatChrischtianVéroniquegeschenkt. Sieschdirmalan.«
    Josette zog das Papier zur Seite, und ihre Augen weiteten sich vor Verwunderung beim Anblick der ramponierten Statue.
    »Was zum Teufel …?« Sie blickte zu Annie auf, die sie mit einem breiten Grinsen ansah, und schaute dann wieder auf die Statue herab. »Das … ist …«
    »Gräschlich!«
    Josette schlug die Heiligenfigur rasch wieder in das Papier ein.
    »Das kann man wohl sagen!«
    »SchollichschinihrTschimmerraufbringen?«
    »Ja!«, stimmte ihr Josette rasch zu. »Das wäre das Beste.«
    »DuwillschjanichdieKundenverschrecken!«
    Annie hob die Statue von St. Germaine mit einem gackernden Lachen auf und machte sich auf den Weg zur Treppe. Josette blieb gerade mal genug Zeit, um zu bemerken, dass Jacques jetzt plötzlich am Kühlschrank stand, als sich scheppernd die Tür öffnete und Monsieur Webster den Laden betrat.
    »Bonjour!«, rief er mit einem freundlichen Lächeln.
    » Bonjour, Monsieur. Wie geht es Ihnen heute?«
    »Gut, sehr gut«, erwiderte er und brachte Brot zur Theke. Dann legte er ein Päckchen Kekse und Milch dazu und bat um Saucisson.
    »Wie geht es mit der Auberge voran? Irgendwelche Neuigkeiten?«, erkundigte sich Josette, während sie die Wurst einwickelte.
    Pauls Grinsen wurde breiter.
    »Ja. Gute Neuigkeiten. Vielleicht bekommen wir Hilfe. Von Regierung.«
    »Sie meinen, eine staatliche Förderung? Sie beantragen Zuschüsse?« Josette konnte sehen, wie Jacques im Hintergrund begeistert in die Hände klatschte. »Das ist eine sehr gute Idee!«
    »Ja. Zuschüsse. Es ist Stephanies Idee. Ohne sie …« Paul zuckte auf eine sehr französische Weise mit den Schultern.
    Jacques hörte nun genau zu, und bei der Erwähnung von Stephanies Namen nickte er vehement. Endlich versuchte mal jemand aus der Gemeinde, etwas zu unternehmen.
    »Wir drücken unsere Daumen!«, fuhr Paul fort und hielt zum Beweis seine Hände in die Höhe. »Dienstag ist Prüfung.«
    »Viel Glück. Lassen Sie uns wissen, wie es gelaufen ist.«
    Er packte seine Einkäufe zusammen und wandte sich zum Gehen. Josette bekam nicht mit, was als Nächstes geschah, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war, Jacques zu beobachten, dessen Gesicht sich zum ersten Mal seit Tagen aufhellte. Aber plötzlich war ein lautes Krachen zu hören, und die Klingel, die seit Jahrzehnten über der Tür gehangen hatte, lag auf dem Boden. Sie hatte nur knapp Pauls Kopf verfehlt und war in tausend Stücke zersprungen.
    »Du meine Güte! Geht es Ihnen gut?«, fragte Josette, als sich Paul umblickte und überrascht auf die Plastikteilchen schaute, die um ihn herum verstreut lagen.
    »Ja, ich bin okay. Aber das ist kaputt«, erklärte er traurig und deutete auf die Überreste der Türklingel.
    Jacques’ Stirnrunzeln nach zu urteilen, war er zu der gleichen Schlussfolgerung gelangt und darüber ganz und gar nicht erfreut. Josette andererseits war insgeheim froh, dass der Glocke endlich das letzte Stündlein geschlagen hatte.Jetzt könnte sie endlich eine neue anbringen, ohne sich darüber Sorgen machen zu müssen, Jacques’ Stolz zu verletzen.
    Sie eilte in die Bar, um einen Besen zu holen, und als sie zurückkam, hatte Paul schon damit begonnen, die größeren Teile vom Boden aufzuheben. Innerhalb von wenigen Minuten hatten sie das Durcheinander wieder aufgeräumt.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Josette, als Paul ein weiteres Mal seine Einkäufe zusammenpackte.
    »Oh, das ist doch nichts. Aber ich kann noch mehr helfen, wenn Sie mögen?«
    Josette sah ihn fragend an.
    »Ich habe eine … wie sagt man … von diese hier.« Er deutete auf den Plastikhaufen, während er das passende französische Wort suchte.
    »Eine Türklingel?
    »Ja! Eine Türklingel. Aber modern. Kein Draht. Ich brauche nicht und montiere über Tür, wenn Sie mögen?«
    Modern. Mehr musste Josette gar nicht hören. Sie ignorierte den finster dreinblickenden Jacques, der Veränderungen hasste, und nahm das Angebot rasch an.
    »Oh, ja! Das wäre großartig. Vielen Dank.«
    Paul war sichtlich froh, ihr helfen zu können.
    »Okay. Nach Prüfung. Donnerstag? Nachmittag? Ist das gut?«
    »Perfekt. So machen wir’s.«
    Paul verabschiedete sich und schüttelte ihr förmlich die Hand, bevor er ging, und sie musste sich angesichts seiner typisch englischen Reserviertheit ein Lächeln verkneifen. Er war ein reizender Mann, und das machte die Art, wie ihn die Gemeinde behandelte, nur noch

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