Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
Vom Netzwerk:
Eingangshalle. Sie ist seit Jahren nicht aufgezogen worden, weil die Gäste sich durch den lauten Gong in ihrem Schlaf gestört fühlten. Man hört sie im ganzen Hotel. Was ist denn los mit dir? Warum bist du überhaupt hier unten?«
    Martin atmete durch und zitterte doch vor Aufregung.
    »Der Mann, den wir im Schnee gefunden haben, ist ein gesuchter Mörder. Er hat sich aus dem Zimmer da vorne befreit und ist jetzt irgendwo hier im Hotel. Wir müssen die Polizei rufen.«
    Selma sah ihn an, als ob er in einer ihr unbekannten Sprache mit ihr reden würde. Doch dann schienen die Informationen zu ihr durchzudringen und sie begriff, dass er es ernst meinte. Die Anspannung und die Angst in seinem Gesicht passten zu seiner aufgeregten Stimme und dem Inhalt seiner Worte. Mit einem Mal war sie hellwach.
    »Woher weißt du das?«, fragte sie, zog Martin in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihm ab.
    »Ich habe es in einer Nachrichtensendung im Internet gesehen«, sagte Martin. Er konnte Selma unmöglich sagen, dass seine tote Frau ihm E-Mails schrieb und unter der letzten Nachricht, einem verstörenden Gedicht, ein Link zu der Nachrichtensendung gewesen war.
    Selma setzte sich auf ihr Bett und nahm den Telefonhörer ab. Sie stutzte.
    »Ich höre kein Freizeichen.«
    »In meinem Zimmer war die Leitung auch tot.«
    Sie drückte mehrmals auf die Null Taste. Aber es blieb dabei.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Martin.
    Selma gab ihm keine konkrete Antwort, stattdessen zog sie die Stirn nachdenklich in Falten.
    »Wir müssen an die Rezeption, das Telefon dort ausprobieren. Vielleicht ist nur was mit der internen Leitung oder der Telefonanlage«, sagte sie.
    »Du hast doch ein Handy?«
    »Ja, schon, aber hier oben gibt es keinen Empfang.«
    Selma zog, während sie sprach, schnell, und ohne Hemmungen ihr Nachthemd über den Kopf und schlüpfte in ihre Kleider, die sie über einen Stuhl gehängt hatte.
    »Zurbriggen, Bumann, Söder, Meier und ich haben, nachdem du gegangen warst, in der Bar noch was getrunken und dann wieder nach dem Mann gesehen. Er atmete ruhig und der Direktor befand, dass er schlief und auf dem Weg der Besserung sei. Zurbriggen entschied, wenn es noch nötig sein sollte, den Arzt erst morgen anzurufen. Dann haben wir uns alle schlafen gelegt.« Selma erzählte das, während sie ihre Turnschuhe anzog und zuband.
    Plötzlich klopfte es an die Tür. Selma und Martin schauten erschrocken auf.
    »Selma, bist du wach?« Es war die Stimme von Eugen Bumann.
    »Ja«, sagte Selma, ging zur Tür und ließ ihn rein.
    »Ich bin von der Standuhr wach geworden. Wer hat die denn aufgezogen?«, fragte Bumann und trat ins Zimmer. Als er Martin sah, zog er überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Konnten Sie auch nicht schlafen? Oder hat das was mit unserem unbekannten Gast zu tun, der offensichtlich sein Zimmer verlassen hat?«
    »Sie haben es also auch gesehen?«, fragte Martin.
    »Allerdings, deshalb habe ich ja auch an Selmas Tür geklopft. Aber anscheinend weißt du auch nicht, was das soll.«
    Selma schüttelte den Kopf. Bumann wandte sich jetzt Martin zu.
    »Und was sagen Sie zu dem, was er an den Badezimmerspiegel geschrieben hat?«
    Martin sah Bumann verdutzt an.
    »An den Spiegel? Da habe ich nicht hingeschaut.«
    Jetzt huschte ein kurzes, dünnes Lächeln über Bumanns Lippen.
    »Na, dann würde ich sagen, Sie schauen sich die Sauerei am besten gleich selbst an.«
    Martin biss sich auf die Unterlippe.
    »Bevor wir dieses Zimmer verlassen, sollte ich Ihnen aber noch etwas über den Mann erzählen, der sich gewaltsam aus seinem Zimmer befreit hat. Er ist jetzt kein Unbekannter mehr. Er ist ein Mörder und er ist auf der Flucht. Sein Name ist Eddie Kaltenbach.«
    Martin berichtete Bumann, wie er davon erfahren hatte und dass die internen Telefonleitungen jetzt nicht mehr funktionierten. Die E-Mails seiner verstorbenen Frau verschwieg er.
    Jetzt war Eugen Bumann nicht mehr zu Späßen aufgelegt. Das Lachen war von seinen Lippen verschwunden.
    »Kaltenbach ist also irgendwo im Hotel. Er könnte hinter jeder Ecke und hinter jeder Zimmertür lauern?«
    Martin nickte.
    »Also was tun wir jetzt?«, fragte Selma.
    »Wir gehen zur Rezeption und probieren aus, ob die Telefonleitung nach draußen noch steht. Außerdem müssen wir den Direktor, Frau Seewald und Herrn Söder und dem Koch Bescheid sagen, was hier los ist.«
    Bumann schaute an sich herunter. Er trug noch seinen Schlafanzug und Pantoffeln.
    »So soll ich

Weitere Kostenlose Bücher